Beiträge zum Thema: Was ist ein Wunder?

 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Was ist ein Wunder? Diese Frage müsste zunächst mal geklärt werden, aber wir werden hier keine Definition finden, der alle zustimmen können.

Meine Definition eines Wunders, so wie ich glaube, daß der Begriff allgemein verstanden wird, ist ein Ereignis, das rational nicht erklärbar ist.
Wenn ich etwas nicht erklären kann, bedeutet das aber noch lange niht, daß es keine Erklärung gibt.
Insofern gibt es für mich auch keine Wunder.

Viele Menschen wollen an Wunder glauben, weil sie sonst eingestehen müssten, wie wenig sie wissen. Ein Zustand der Verklärung ist doch so schön tröstlich, oder? Es lullt uns ein und versetzt uns in einen trance-artigen Zustand, aus dem aufzuwachen sich so ernüchternd anfühlt.

An Wunder zu glauben (hat nichts mit "wunderbaren" Dingen und Ereignissen, z.B. der Entstehung neuen Lebens oder der Errettung eines Menschen aus einem eingestürzten Hochhaus etc.), zeugt m.E. von einer romantischen aber weltfremden Sichtweise.

Wer beweist mir das Gegenteil?
Ich ahne, was jetzt kommt: mir fehlt der GLAUBE
Ja, das stimmt. Diese Art Glaube fehlt mir.

emirena
 
Beitrag aus Archiv
Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Ich tu mir einigermaßen schwer mit dem Begriff "Wunder". Wenn ich etwas nicht verstehe, ist es deshalb ja nicht gleich ein "Wunder"!?

Es kommt etwas, womit ich nicht gerechnet habe - trotzdem hat dieses Etwas nichts mit Wunder zu tun, sondern ist die Folge irgendeiner Ursache, die ich halt nicht weiß, nicht kenne. Aber "Wunder"?

Ich neige auch dazu, das Werden eines Menschen als etwas Wunder-bares zu empfinden, aber es ist nichts, was irgendwie mystisch oder wunder-artig wäre, es ist der pure biologische Ablauf, der stattfindet, Chemie, Physik... mehr sicher nicht. Keine liebliche Zauberfee steht im Hintergrund und auch keine Sternenkonstellation, die diesen Menschen entstehen ließ. Eine Ei- und eine Samenzelle vereinigten sich, basta!

Der Mensch empfindet manches als Wunder, weil es halt gar so schön ist, ein wenig märchenhaft und einem so ein gutes Gefühl gibt, dass man auch eines Tages wie Sterntaler überschüttet wird vom güldenen Sternenregen. Wenn es einen glücklich macht, ist es genauso ok als wenn ich mir einrede, dass jeder Mensch prinzipiell gutartig ist. Selbstsuggestion soll glücklich machen...

Aber wer die Frage stellt "Was ist ein Wunder", darf sich nicht wundern, wenn er seines schönen Traumes entledigt wird...

Orlanda
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Sorry, wenn das Universum im Spiel ist ---- muss ich meine "Weisheiten" los werden! Ist wohl so'n Naturgesetz bei mir .-)))

Merope
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Zitat hh:
"nicht fähig bin zu verstehen, weil mein Verstand dafür (im Moment noch) nicht ausreicht...."

Liebe hh: ich möchte dir ja den Glauben nicht nehmen und auch nicht als Klugsch... dastehen - Aber: alle seriösen Astronomen sind sich drüber einig, dass uns prinzipiell nur
4 Prozent des Universums zugänglich sind. Zugänglich - nicht erforscht - da ist es noch weniger.

Die restlichen 96 %, (dunkle Energie, dunkle Materie) wird uns für immer unzugänglich bleiben, weil sie gegen unsere Naturgesetzt ist - und trotzdem vorhanden, wir können ihre Wirkung beobachten.

Aber: Müssen wir wirklich alles wissen? Darf nicht das eine oder das andere ein Mysterium bleiben?

Schönen Abend noch
Merope
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Schöner Thread!

War der kleine Mustafa bei mir im Plani, dass er über das Universum, das Leben überhaupt staunen kann!

Ich erlaube mir das Staunen - und in der Astronomie kommt man aus dem Staunen gar nicht heraus. Wisst ihr, wie viele "Zufälligkeiten" es geben musste, dass wir überhaupt existieren können?

Abgesehen vom Urknall: Es mussten einige Gernationen Sterne vergehen und in ihrem Inneren die schweren Elemente bilden, denn wir bestehen ja nicht nur aus Wasserstoff und Helium, dann musste eine kleinere Sonne geboren werden - denn zu große Sterne leben nicht sehr lang, zu kleine haben keine annehmbare habitale Zone. Diese, unsere Sonne mussste musste eine Gas-und Staubscheibe um sich haben, aus der Planeten entstehen konnten - und ein Planet musste alle Elemente enthalten, die zum Leben nötig sind, in der richtigen Entfernung von der Sonne, mit richtiger Achsneigung, richtiger Rotation, auf einer stabilen Bahn ---- und dann musste auf diesem Planeten noch Leben entstehen....

Wenn das kein Wunder ist!

Und mein kleines persönliches Wunder: dass mir das alles über den Weg gelaufen ist, als ich ziemlich weit unten war.

Merope
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 2271
Hallo LeseRatteHe,

ich finde, das hast Du sehr gut beschrieben.

Zu Deiner Erwartung, wie sich das Thema weiter entwickelt, stelle ich mal einige veröffentliche
Kinderantworten zu dieser Frage ein (Manche Antworten ähneln auch einigen Punkten in Deinem Beitrag):

Suat (11 Jahre): Neue Sachen können Wunder
sein. Sachen, die es vorher
noch nicht gegeben hat.

Souad (9 Jahre): Ein Wunder ist: Wenn etwas
wunder-wunder-wunderschön
ist ...

Kevin (7 Jahre): Ein Kristall ist ein Wunder. Er
ist wie Glas und Stein.

Mustafa (9 Jahre): Dass es einen Urknall
gegeben hat. Dass wir
existieren.

Jane (6 Jahre): Wunder ist Glück. Wenn man
von ganz weit oben runterfällt
und überlebt.

Robert (12 Jahre): Ein Kind ist ein Wunder, wenn
es geboren wird.

Musa (12 Jahre): Wenn man jemand küsst.
Also wenn ein Mann eine Frau
küsst.

Jasmina (13 Jahre ): Für mich ist das allergrößte
Wunder, dass aus zwei
Farben eine andere Farbe
wird.

E.

PS: Kein Wunder, dass viele Erwachsene in ihrer Nüchternheit keinen Zugang zur Kinderwelt und (einfach wunderbaren Momenten) haben.

© 2023 lebensfreude50 . All Rights Reserved.

Scrollen