Beiträge zum Thema: Die ICH-Connection.

 
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Was waren das noch für herrliche Zeiten, als man einfach sagen konnte: „Ich bin Ich.“

Ich habe zur Zeit den Eindruck, das dies dem tiefsten Mittelalter zuzuordnen ist und man sein „Ich“ wechseln kann wie die täglichen Kleider.

Da hat man die Auswahl zwischen Kinder- und Eltern-Ich, (wo bleibt das Oma/Opa-Ich?).
Weiter geht’s mit einem Ich, welches dann ein braves, gutes, störrisches, ungezogenes, unbelehrbares usw. - Kinder-Ich offenbart.

Bei den Eltern-Ich gibt es dann die Differenzierung nach liebenden, strafenden, drohenden, unzugänglichen usw. Ich's. (Können Menschen ohne Kinder auch ein Eltern-Ich ausbilden?)

Welche Ich's gelten am Arbeitsplatz? Ich kann mir da mindestens das Chef-Ich und das Untergebenen-Ich vorstellen.

Im privaten Bereich kann man sicherlich auch noch von vielen Ich-Varianten sprechen. Das
„ich-bin-unschuldig-Ich“ fällt mir gerade so spontan ein.

Vielleicht stellt jemand ja mal seine „Ich-Connection-Liste“ ein. (Eine „Ich-AG“ gab es ja schon per Gesetz.)

Orlandas Vorschlag, zu den eigenen Beiträgen zu vermerken, dass es sich ausschließlich um seine persönliche Meinung bzw. Interpretation handelt, kann ja noch erweitert werden, indem man vermerkt, welches „Ich“ sich gerade geäußert hat.

E.

PS: Hier hat aktuell mein „Gesamt-Ich“ geschrieben. „Ich bin (und bleibe) Ich“. (Nur meine persönliche Meinung bzw. meine persönliche Interpretation.)
 
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Das finde ich ja sehr erfrischend, dass die meistens sich weigern, sich selbst in viele „Ich's“ zu zerlegen.

Mir reicht nicht nur mein einzelnes „ICH“, sondern ich bin auch sehr zufrieden damit.

Als Gegenstück zur Bücherwand kann ich mal die Komödie von Moliere
„Der eingebildete Kranke“ empfehlen.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass es mehr als eine
Millionen Bundesbürger gibt, die an Krankheiten leiden, die sie gar nicht haben.

Es gibt allerdings auch eine Medizinisch-Psychosomatische Klinik in D, die diesen Menschen in schweren Fällen hilft.

E.
 
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Hallo emirena,
der Buddhismus bringt ja nicht automatisch Heilige hervor. Man wird nur ein bisschen glücklicher, wenn man, wie du sagst, sein Ich nicht so wichtig nimmt. Es kommt ganz automatisch: regelmäßige Meditation bringt immer mehr Eins-Sein mit seinem Tun - und das ist schon die halbe Miete.

Schönen Abend noch
Merope
 
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das hast Du völlig anders interpretiert, als ich es meinte, HH.

Schade, daß es mir nicht gelungen ist, mich so auszudrücken, daß Du es verstehen konntest.
Schade, aber nicht schlimm, denn wir sind ja beide okay, auch wenn wir uns nicht verstehen.

emirena
 
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kann eigentlich ein und dasselbe ICH auch in mehreren verschiedenen Körpern hausen, die gerne im Doppel, im Trio etc. auftreten?
Und wenn ja, warum?

Nein, bitte keinen neuen Ratgeber; ich werde die Frage mit meinen eigenen ICHs (alle unter einem Dach) klären.

emirena, allein zu Haus
 
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Liebe Kirie,

zeige mir bitte, wo ich einen abartigen oder diskriminierenden Vergleich über Schizophrenie gezogen habe.

Du erwähnst, dass es sich bei diesen Personen um gespaltene Persönlichkeiten handelt.

Das Kompetenznetzwerk Schizophrenie ist da anderer Meinung:

Zitat: "Schizophrenie bedeuten Realitätsverlust mit Wahnideen und Halluzinationen, Identitätsverlust und sozialer Rückzug.

Nach Angaben des Kompetenznetzes Schizophrenie erkranken etwa 800.000 Bundesbürger mindestens einmal im Leben an einer Schizophrenie, erstmals in der Regel zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr."

Wenn man sich dem Thema stellt, (und nicht als Tabuthema betrachtet und sich abwendet), ist oftmals Heilung möglich.

E.
 
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Nachtrag:

Passend zum Thema habe ich ein Buch entdeckt:

"Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" (Also gibt es doch mehr als ein ICH?)

Kurzbeschreibung:
"Von der Hirnforschung über die Psychologie zur Philosophie bringt Precht uns dabei auf den allerneusten Stand. Wie ein Puzzle setzt sich das erstaunliche Bild zusammen, das die Wissenschaften heute vom Menschen zeichnen. Eine aufregende Entdeckungsreise zu uns selbst: Klug, humorvoll und unterhaltsam!

• Ein Buch, das die Lust am Denken weckt!"

Möchten nicht einige, die die anderen Ratgeber-Bücher gelesen haben, dies als "Gegenbuch" lesen und dann vergleichend berichten?

E.
 
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Lieber Merlin,

wenn ich jetzt zu jedem gelesenen Buch noch das Gegenbuch lesen müsste, wäre das doch wie eine Endlosschleife, da es immer andere Gegenbücher gibt.

Meinem "Bücherwurm-Ich" reichen wirklich in sich abgeschlossene Kriminalromane.

Außerdem zitierst Du in Deinem Beitrag, dass es ein "Über-Ich" gibt. Demzufolge muss es ja mindestens ein "Unter-Ich" geben. Und wer sagt denn, wenn es schon zwei Ich's gibt, warum soll es dann nicht mehrere geben.

Hängt das u.U. sogar damit zusammen, dass sich in meinem "Ich" mehrere Reinkarnations-Ich's tummeln?

So wie ein Haus mit mehreren Wohnungen immer ein Haus bleibt, kann ich doch mit mehreren "Ich's" dennoch ein gesamtes "Ich" oder nur ein Mensch bleiben.

Also ich (Vorstands-Ich) fände es viel spannender, auf jede Anforderung oder Situation nur das jeweils Zuständige "Ich" handeln zu lassen. Dann würde alles viel lockerer und streßfreier ablaufen.

Wie kann man denn z.B. eine Persönlichkeitsveränderung erklären? Einfacher wäre es doch, wenn mann sagt, jetzt hat mein "XYZ-Ich" sich (endlich?) durchgesetzt.

Wenn ich als Kind oder Jugendlicher sagte "Ich bin Ich" hat das eine ganz andere Bedeutung als wenn ich heute die gleiche Aussage treffe. Denn jetzt ist mein"Ich" das heutige Ich", und nicht das vorvorgestrige Ich.

Bei schizophrenen Personen wird doch für jeden sichtbar, dass ein "Ich" gleichzeitig mehrere "Ich's" sein kann.

Ist das vielleicht auch der Grund, dass der Buddhismus das "persönliche Ich" ablehnt, weil es nicht gelang, mehrere "Ich's" in einer Person zu erklären?

E.

PS: Ich glaube, das war jetzt mein Forscher-Ich.
 
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das mag ja alles sein HH und Du machst es einfach so, wie Du es für richtig hältst. Keiner hat was dagegen, da bin ich mir sicher.

Aber aus dem Buchthema hat sich eben ein eigenständiges Thema entwickelt, das auch eigenständig diskutiert werden kann (nicht muss)

Es gibt im übrigen aber auch Wissen, das man nciht aus einem Buch herleitet, sondern sich anderweitig erarbeitet hat. Auch wer besagtes Buch NICHT gelesen hat, hat u.U. dennoch die gleiche Ansicht, die der Auto vertritt.
Leute, die Bücher schreiben, sind ja auch Menschen. Der eine weiß dies, der andere weiß das, und es gibt auch welche, die wenig wissen und trotzdem darüber schreiben.

ALSO; ich will Dir das besagte Buch überhaupt nicht miesmachen, es ist nur so, daß nciht alle Weisheit dieser Welt - für alle nützlich und verwertbar - ausschließlich in diesem einen Buch zu finden ist.

emirena
 
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liebe Merope,

ich fühlte mich von Dir auch nicht missioniert.
Es leuchtet mir aber trotzdem nicht ein, warum der Buddhismus zum Inhalt hat, daß ein Mensch sein ICH loslassen soll.
Wie gesagt; ein bisschen loslassen im Sinne von "sich selbst nicht so wichtig zu nehmen" kann ich verstehen...

Leider habe ich nicht das Glück, einen Beruf ausüben zu können, bei dem ich 100% Herzblut einbringen kann. Habe mich damit arrangiert, bin zufrieden, mache auch alles was ich tue mit Engagement und - sagen wir - 60% Herz.
Aber warum soll der Mensch nciht generell danach streben dürfen, seinen eigenen individuellen Weg zu gehen?

Viel Spaß mit den Kindern im Plani!

emirena

PS: Hab gerade im Net den Hinweis über die von Hubble entdeckte Super-Erde (mit ganz viel Wasser o.ä.) gelesen und nun frage ich mich - und Dich - ob die buddhistishen Lehren (oder auch die christliche) nun auch für Lebewesen auf unbekannten Planeten gelten.
 
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Liebe Emirena,
ich will doch gar nicht missionieren :-)) Und warum soll ich dir etwas übelnehmen.

Natürlich kann nicht jeder Buddhist Bettelmönch sein - soll er auch gar nicht. In den 8 buddhistischen "edlen Wahrheiten" (tut mir leid, heißt nun mal so), die zum Loslassen des Ichs führen gehört neben rechter Einsicht, Denken, Reden, Handeln auch der rechte Lebenserwerb.)

Wenn du deine tägliche Arbeit gern und "mit dem Herzen" tust, vereinbart sich das sogar sehr gut mit der buddhistischen Ethik.

So - jetzt muss ich aber los --- eine Menge Kinder warten im Plani auf mich *freu*

Merope
 
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hallo Merope,

was ich an der buddhistischen Lehre nicht nachvollziehen kann (obwohl mir einiges daraus durchaus gefällt), ist dies:

ein völlig EGO-befreiter Mensch kann doch in meinem Verständnis weder etwas besitzen (Haus und Hof) noch ein individuelles Leben führen!?

Am nächsten kommt dieser Idee m.E. nur ein Bettelmönch, der aber darauf angewiesen ist, täglich eine kleine Nahrungsspende entgegen zu nehmen. Für mich ein Widerspruch. (Deswegen bin ich keine Buddhistin, ich will schon selbst dafür sorgen, daß ich zu essen und ein Dach über dem Kopf habe,)

Bitte nimm es nicht persönlich, Merope: es kommt mir teilweise nicht ganz ehrlich vor, wenn behauptet wird, daß ein unabhängiges EGO Gift ist und der Einzelne trotzdem ein sichtbares EGO aufweist.

Starker Tobak? ist doch zulässig. Aber warum so extrem?

emirena
 
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Und jetzt mal mein "Senf" aus buddhistischer Sicht.

Aller Glaube an ein selbständiges, unabhängiges EGO ist wie eine Seifenblase und das stärkste der Geistesgifte.
Es gibt nur ein SEIN und alle Wesen sind wie Wellen auf einem Ozean.

So sieht es der Buddhismus und auch ich ----

Merope, die weiß, dass das starker Tobak ist :-))
 
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Merlin47
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Liebe Kirie,

das glaube ich nicht: Eventuell sind die Verkleidungen der Jecken ja ehrlicher – als die Verkleidungen im Alltag?

Merlin
 
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Merlin47
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Liebe Erinnerung,

um sich eine eigene Meinung bilden zu können, ist es immer ratsam mehrere Bücher zu einem Thema zu lesen. Ein Buch ist ja auch nur ein Gedanke eines Schreibers und er wird seine Argumente so ausrichten, daß seine These auch glaubhaft erscheint.

Wenn man dem dann ein anderes Buch gegenüberstellt, erkennt man dann sehr schnell, worin die Ungereimtheiten und Widersprüche liegen. Aus verständlichen Gründen wird für uns das geschriebene Wort gerne als unumstößliche Wahrheit verstanden. Darin liegt dann auch der Grund, warum das Buch diese Rolle in unseren Träumen übernimmt.

Wenn das auch manche nicht gerne hören möchten, aber der entscheidende Bestandteil des Ichs ist der unterbewußte Seelenbereich. Freud hatte diesen Bereich als das Es und Überich bezeichnet und dem noch einen dritten Aspekt des bewußten Egos zugefügt.

Wie man aber heute aus der Neurobiologie weiß, ist das mit dem bewußten Erfahren (Ego) so eine Sache, denn dieser Prozeß spielt sich ebenfalls im unterbwußten Bereich ab. Was an die Oberfläche des Bewußtseins gespült wird, ist nur die Spitze eines Eisberges – während die überwiegende Masse im Meer des Unbewußten verborgen bleibt.

Bereits Schopenhauer und auch Einstein hatten bemerkt, daß es mit dem Willen so eine Sache ist und diese Erkenntnis wird von der Neurobiologie auch bestätigt.

Ich sehe da nun keinen Sinn darin, mich in eine multiple Persönlichkeit verwandeln zu wollen – während andere von der Findung und Rückkehr zum eigenen Ich reden.

Es ist nach meinem Verständnis doch wichtig, daß ich bei allem meinem Tun ich selbst bleiben kann. "Ich bin ich!", ist also eine unumstößliche Erkenntnis, die sich auch in unserer konsumorientierten Welt nicht verändern wird. Ja, man kann in verschieden Kleider schlüpfen, aber der nackte Mensch darunter, wird derselbe bleiben.

Natürlich kann man sein Ich in bestimmten Grenzen auch verändern, aber gewiß nicht, indem ich ständig in eine gerade adäquate Rolle schlüpfe: Ich fürchte eher, daß man sich auf diese Weise selbst verliert.

Merlin
 
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die zwei von Leseratte genannten Möglichkeiten, mit (unerwünschten) Ratschlägen umzugehen, finde ich gut, möchte aber die Möglichkeit des "Zurückschlagens" ein wenig moderater ausdrücken: die Stirn bieten

Die Art und Weise der "Verteidigung" hängt aber ja von der Form der Attacke ab.

"in Deckung gehen" ist die einfachere Möglichkeit, besonders wenn es um die Angebote der Medien geht.
Wenn es sich aber um Menschen handelt, zu denen man in direktem Kontakt steht, ist diese Lösung leider oft niht einfach. Deutlich Ratschläge als unerwünscht zurückzuweisen, kommt bei bestimmten Charakteren wie eine Kriegserklärung an, obwohl es nicht grundsätzlich eine solche ist/sein muss.

Seiner eigenen Psyche auf den Zahn zu fühlen (evlt. mit Hilfe einer kompetenten Person, nach Möglihkeit weder verwandt noch befreundet), muss aber auch nicht zwangsläufig als "Auseinander-Dividieren" verstanden werden. Man kann es auch im positiven Sinn als Heilung betrachten. Kommt auf den Einzelfall an.

emirena
 
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Hallo Merlin,

aber die Leute, die in den "Ratgeber Büchern" das "Gesamt-Ich" in unterschiedliche "Ich-Varianten" dargestellt haben, haben die nicht tiefere Erkenntnisse und Wissen?

Wie soll man denn mit den "Ratschlägen" umgehen?

E.
 
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Merlin47
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Liebe Kirie,

ein gutes Gleichnis, der gute Jesus hätte sicherlich seine Freude daran :-))

Merlin
 
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Merlin47
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Hm ..., man kann sicherlich in verschiedene Rollen schlüpfen oder ein anderes Wesen vorgaukeln, aber damit verändert sich nicht die Struktur einer Persönlichkeit (das Ich).

Merlin
 
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Ja, Emirena,

das ist vorher noch abzuklären, was der Verfassungsschutz sagt.

Und auch dazu, was er wohl zu meinem 2.-Ich sagt, das sich ungefragt erlaubt hat, mit Zeitverzögerung den gleichen Text meines 1.-Ich's einzustellen.

War das bei der FDP auch so? Haben die ihr wahres Ich mit dem SPD-ICH verwechselt? (Vorschlag Bundespräsident)

E. (1.-Ich)

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