Beiträge zum Thema: Die rote Couch von Irvin D. Yalom

 
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Orlanda
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"Eine witzige Tour-d'horizon durch die Therapeutenseele, mit einem innovativen Hauptdarsteller und einer gerissenen Patientin."

Yalom domonstriert wieder einmal, dass die Psychoanalyse Stoff für die schönsten, aufregendsten Geschichten bietet, wenn sie nur in die richtigen Hände gerät - schrieb die New York Times über das Buch.

Wer nach dem Lesen des Buches noch zum Psychiater geht ist selbst schuld!


Mich hat das Buch, nachdem ich zwei Drittel gelesen habe, so genervt, dass ich es nur mehr im Schnellflug fertiggelesen habe. Das Buch entblößt nämlich vieles Hochgelobte und zerstört den Glauben an die Allmächtigkeit der Psychopäpste. Sicher viel Fiktion, aber noch mehr Wahrheit....

Orlanda
 
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Orlanda
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Lieber Anonymous, es nennt sich Spiel, aber ist wahrscheinlich ein Abschätzen, wie komm ich an, wie reagiere ich, wie bringe ich den Anderen zu tun, was sich will usw. usw...

Mein Chef liest z.B. gerade ein Buch darüber, wie man jemanden beeinflußt, ohne Macht demonstrieren zu müssen. Im Arbeitsbereich ist das ein hochaktuelles Thema und auch Inhalt vieler Führungsseminare. Wie führe ich die Meute dahin, wo ich sie haben will, aber ohne dass diese Meute merkt, dass sie genau das tut, was ICH will...

Ich verstehe Deine Begeisterung, genauso gings mir auch schon oft. Meistens bleibt man aber nicht bei dem ersten Buch, sondern kommt damit auf immer weitere Links und verwandte Themenfelder...

Wünsch Dir noch ein schönes, interessantes Wochenende!

Orlanda
 
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Orlanda
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Lieber Anonymous, weil mich das Thema genervt hat! Psychologie ist ja an und für sich eine interessante Sache. Aber es ist auch interessant, wie doch das Thema aus der Theorie ganz schnell in der Realität echte Fälle baut. Z.B. ein Psychiater, der, selbst natürlich einer Analyse unterzogen, gar nicht viel anders oder manchmal auch noch extremer agiert als seine Patienten.

Es ist, wie wenn ein Spitzenkoch plötzlich alles anbrennen läßt, weil er während des Kochens ein Kochbuch schreibt.

Dazu fällt mir wieder Laotse ein, demgenäß der Niedergang eintritt, wenn der Höhepunkt erreicht ist.

Vermutlich ist es so, dass, je mehr man sich mit Psychologie beschäftigt, umso empfindsamer wird auf Kommunikation zu diesem Thema.

Das Buch habe ich eingestellt, weil es gut zur allgmeinen "Psycho-Welle" in LF50 paßt. Die Freude, in sich etwas zu finden,um es zu erklären oder auch andere Menschen zu psychologisieren, ist irgendwie eine fatale Angelegenheit, weil manchmal sogar der wirkliche Fachmann falsch interpretiert. Viele Menschen lehnen es auch ab, psychologisiert zu werden. In partnerschaften kann es fatal sein, wenn ein Partner den anderen ständig 'durchleuchtet' und alles psychologisch zu erklären versucht. "Jetzt hast wieder mit den Kind-Ich gesprochen!"... das würde mich wahnsinnig machen (toll, schon hätte man wieder einen Grund nachzubohren)...

Merkwürdig ist, dass am Ende einer langen Bahn (ich hab ja auch seit 10 Jahren nichts anderes getan, als alles zu hinterfragen und Antworten zu meinem Seelenleben zu finden) es einen zu viel wird und man den Wunsch hat, sich zu schützen vor den Einblicken in die Seele. Ich bin Ich, basta! Ich habe nicht nur gute, sondern auch einige negative Seiten, auch basta! Ich will nicht in die Psycho-Schublade einsortiert werden. P wie psychotisch, A wie analysiert, E wie Erwachsenen oder Eltern-Ich usw...

Schluss damit (für mich) und das Buch war ein guter Anfang!

Orlanda
 
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Orlanda
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Danke, Mondavia!
Spannend finde ich vorallem die Ur-Väter der Psychologie. Heute hat sich alles schon irgendwie verselbständigt und ist reichlich verwirrend... Das ist in dem Buch auch gut dargestellt...

Orlanda

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