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Orlanda
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Teil 2:
Im realen Hier und Jetzt stellt sich das Thema manchmal auch so dar:
Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es für eine Frau, die sich selbst künstlerisch betätigt, ein Unding ist, sich mit einem „Kollegen“ zusammenzutun. Der Mann fordert IMMER die Führungsrolle in diesen Beziehungen, reagiert meistens sehr eifersüchtig auf das Talent der Frau und bringt eine verliebte Frau nur allzu oft dazu, ihm zuliebe zurückzustecken, um ihn nicht zu kränken, ihn nicht zu demüten, um "gut" zu ihm zu sein.. (wie eine Mama!)...
Nicht umsonst haben Männer im Kunstbetrieb das Sagen und führen an.
Viele Künstlerinnen geben sich kleinlaut und kleinmädchenhaft gegenüber Künstlerkollegen.
Ein typisches Beispiel schon an der untersten Stufe des Künstlerinnendaseins:
VHS-Kurs Acrylmalerei: 7 Frauen, 1 Mann, 1 Dozentin
Von den 7 Frauen sind drei sehr begabt, der Mann ist mittelmäßig begabt, ein wenig unbeholfen und ungeübt.
Kaum begonnen, schon beginnt der Mann die Frauen zu kritisieren, fällt der Dozentin ins Wort (die es sich gefallen läßt!), die Frauen bleiben kleinlaut.
Die Frauen beginnen ihre Werke zu schmälern und wie zum Trost das Werk des Mannes zu bewundern und hochzuloben.
Am Ende dreht sich alles um den Mann. Es geht nicht mehr um die Kunst, sondern wer näher an dem Mann sein darf. Nicht die Dozentin führt, sondern der Mann verteilt sein Lob und erhält dafür ebensolches von den Frauen.
Die Frauen verwandeln sich zu Musen…?
Ist es das, was Frauen am Ende in die Opferrolle bringt?
Geht es am Ende nur darum, einen besonderen Mann zu erobern und ihn zu halten, koste es was es wolle? Am Altar dieser Liebe wird alles geopfert: Talent, Leben, Wille, Eigenständigkeit…
Keinem Mann würde so etwas einfallen!
Muse sein? Nein danke – höchstens sich selbst…
Männer sind willkommen, aber nur als Modell!
Orlanda