Beiträge zum Thema: Spezzano: wenn es verletzt, ist es keine Liebe

 
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oh, Orlanda,
freut mich, daß Du das so klar zum Ausdurck gebracht hast:

"das waren nun meine Gedanken zu all den schönen Büchern, diesem Gift, das uns nach wie vor zulullt und uns schuldig fühlen läßt an dem, was uns angetan wurde"

Und so geht es weiter, wenn Frauen hauptsächlich "lieb sein" wollen bzw. nach Möglichkeiten suchen, Männern zu gefallen.
Nicht dass das grundsätzlich falsch wäre, aber Frauen sollten endlich aufhören, sich selbst klein zu machen.

Ich fühle mich schon lange nicht mehr schuldig.

emirena
 
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ach so. Deswegen die vielen Buchstaben.
Mit und ohne Blut. Verstehe.
 
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Orlanda
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Liebe Heydiehex, solange wir Bücher brauchen, die uns sagen, wie die Welt ist und wie wir uns verhalten und diese Welt verstehen sollen, ist bei uns noch vieles im Argen!

In all den Jahren seit 1967 gab es das - besonders für Frauen: Sieh das so, mach das so und tu dies und das! Zieh Dir ein Kleid an, das vorne geknöpft ist, damit Dein Ehemann, wenn er heimkommt, die Idee des Aufknöpfens hat! Sei freundlich! Verschone den Mann mit dem Kram des Alltags!
Die Welt ist so und die Welt ist so und anders...

Mit den Ratgebern und Magazinen, die uns Frauen die Welt erklärten, könnte ich eine ganze riesige Bibliothek füllen.

Was hat's gebracht?

Wir stehen immer noch fassungslos da und sehen uns die Männer an. Wir meinen immer noch WIR würden nicht richtig ticken!
"Weil wir zu ernst waren", "weil wir zu eifersüchtig waren" weil Wir... weil WIR... weil WIR!

Wir sind tolle Frauen, wir haben es bis heute geschafft, ohne unterzugehen, wir haben Männer ertragen, die man besser gemieden hätte, wir haben uns bemüht und abgerackert, um unsere beschissenen Beziehungen zu halten, zu retten, zu repararieren.

Und was machen wir?

Wir lesen Ratgeberbücher, von Männern geschrieben, wie wir sein sollen! Nach 40 Jahren immer noch der gleiche Schwachsinn!

WIR sind WIR und nicht WIR sind schuld oder unvollkommen, sondern diese Kerle sind es, die es immer noch nicht begriffen haben, was sie an uns haben!

So, liebe Heydiehex, das waren nun meine Gedanken zu all den schönen Büchern, diesem Gift, das uns nach wie vor zulullt und uns schuldig fühlen läßt an dem, was uns angetan wurde.

Mein Rat: Schenk doch die Bücher einem Mann - sicher wirst Du einen finden, der sie gebrauchen kann!

Orlanda
 
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versteh ich jetzt nicht:
wenn es ein gutes GEfühl ist, nicht alle Tassen im Schrank zu haben (was ich gut verstehe), wozu brauchst Du dann die Bücher?

Um alle Bücher im Schrank zu haben??

emirena
 
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Geschehen lassen - das ist alles was wir lernen sollten. Jedoch es ist nicht einfach. Jedoch wenn wir mal den Pfad gegangen sind, dann wissen wir, dass es DER Weg ist....
"Wenn es nicht einfach geht, geht es einfach nicht..."
 
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Merlin47
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Na, dann ist ja alles wieder gut und ich kann die Luft wieder aus meinen Schwimmflügelchen rauslassen :-)
 
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Merlin47
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Hm ..., klingt jetzt irgendwie nach einem drohendem Schiffsuntergang.

Merlin
 
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HH, Du bist ja regelrecht euphorisch zur Zeit!?
Kommt das von der Sonne?

Ist doch gut so, aber trotz aller schönen Erklärungen bin ich nicht vollständig bereit, mich diesem Lobgesang auf die "Liebe" anzuschließen, weil ich mir es Wert bin, mich auch selbst zu lieben.

(Ich glaube nicht, daß Sp. den Schmerz aus Glück gemeint hat; aber es möge Dir Dein Glaube an erhalten bleiben!)

Ich bin nicht selbstlos und will es nicht sein. Und ich suche auch keinen Menschen, der mich "selbstlos" liebt. Ich will Ausgewogenheit von Geben und Nehmen.
Übrigens hatte ich NIE das Gefühl, mein Leben oder Teile davon "vergeudet" zu haben.

emirena
 
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So wie es unendlich viele Beschreibungen gibt, was Liebe nun eigentlich ist - so gibt es unendlich viele Definitionen von "Verletzungen".

Wir alle haben sie erfahren - das ist ganz normal in jedem Leben - aber wie geht man damit um? Die meisten Verletzungen können nicht heilen, weil man die Wunden nicht in Ruhe lässt und immer und immer wieder darin herumrührt.

Wenn man Methoden findet, die Mülltonne auszuleeren - dann hat man viel gewonnen, ganz gleich, welche Methoden es sind: Bücher, Mediatation, Sport....
Jedem das Seine....

Merope, erfreut über das Erblühen des Frühlings.
 
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ich denke, ich weiß, was Spezzano sagen will und glaube auch zu wissen, was Ihr, HH und Merope, sagen wollt.

Trotzdem bleibe ich skeptisch und sehe wie Merlin den Widerspruch in dieser Aussage.

So einfach liegen die Dinge nicht. Liebe kann sehr wohl verletzen und tut es auch. Verletzungen rühren nicht nur daher, daß uns ein anderer etwas "antut", sondern kann auch die Ursache haben, daß der Verletzte etwas haben will, was er nicht bekommen kann. Damit verletzt er sich letztlich auch selbst.

Also läuft alles auf die Frage aller Fragen hinaus:
was ist Liebe. Man darf in diesem Zusammenhang auch an die (berechtigte) Eigenliebe denken.

Ich würde diese "Weisheit" anders formulieren:
Liebe, die besitzen will, ist keine Liebe.
Leicht gesagt, ich weiß...

Übrigens, Merope, die Erklärung mit der mimosenhaften Empfindlichkeit vieler angeblich verletzter Menschen teile ich vollkommen, bin aber natürlich auch nicht völlig frei von solchen Gefühlen.

emirena
 
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Merlin47
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Sorry, wenn ich mich da nochmals einmische, aber Spezzano scheint sich da selbst zu widersprechen. Einerseits verkündet er Liebe könne nicht schmerzen und anderseits zählt er alle jene Dinge auf, die bei ihr mit Schmerzen verbunden sind. Irgendwie hat er nach meiner Meinung seinen Gedanken nicht zu Ende gedacht – oder?

Die Liebe ist ein Kind der Gefühle und da liegen neben dem Glücksgefühl auch gleich die anderen auf der Lauer. Nein, Liebe kann auch einen Menschen an den Abgrund führen und ihn zerstören. Wie man weiß, ein beliebtes Thema in der Belletristik und auch der klassischen Literatur.

Merlin
 
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Hallo Emirena,

Menschen mit geringem Selbstwertgefühl sind oft von mimosenhafter Empfindlichkeit, die jedes unbedachte Wort auf die Goldwaage legen und beleidigt sind. Sie werden dann bald sehr einsam sein, weil es keiner lange mit ihnen aushält.

Verletzungen sind aber meines Erachtens etwas anderes - nämlich, dem anderen keine Wertschätzung zu erweisen.

Nun sagst du etwas von "die Wahrheit" sagen, schränkst aber ein "Wenn es die überhaupt gibt."

Eben! Man kann seine ehrliche Meinung sagen, aber wer den anderem mit dem "Wahrheits-Heils-Anspruch" gegenübertritt, zeigt eben keine Wertschätzung des anderen.

Ich hatte vor langer Zeit mal den Thread "Streitkultur" eingestellt, wo ich zum Ausdruck bringen wollte, wie man mit Konflikten umgehen soll.

Nicht: "Du bist... du machst immer...." sondern: "Ich fühle mich bei deinem Verhalten so oder so...." Das ist nicht verletzend und kann Basis für ein ehrliches Gespräch sein.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Es ist nicht meine Absicht, Spezzano zu bewerten - ich kenne weder das Buch noch habe ich gegoogelt.
ABer den Spruch "wenn es verletzt......"
habe ich mir mal durch den Kopf gehen lassen und kam zu dem ERgebnis, daß ich das so nicht stehen lassen möchte.

Was ist eine Verletzung überhaupt?
Gerade Freunde (und Freundschaft bezeichne ich auch als eine Art von LIEBE) verletzen manchmal, ohne eine solche Verletzung zu sollen. Gerade WEIL Freundschaft oder Liebe den Anspruch erhebt, Schaden abzuwenden, ehrlich zu sein.
Ein wahrer Freund wird die Dinge nicht schönreden, um zu gefallen, sondern die Wahrheit (so es sie überhaupt gibt) sagen und seine Sicht der Dinge mit dem Betroffenen erörtern. Manchmal tut das weh, ist aber notwendig.

emirena
 
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Merlin47
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Hallo Anonymous,

um es gleich vorwegzunehmen, ich habe mich mit besagtem Spezzano noch nicht beschäftigt und gedenke es auch nicht zu tun. Dennoch möchte ich doch etwas auf Deine Rezeptur eingehen:

Die Dinge, welche Du aufzählst, ist das, was den Menschen eigentlich bestimmt, ob Du willst oder nicht. Wenn man überhaupt von einem Willen in diesem Zusammenhang sprechen kann.

Ob man dazu jedoch einen begabten Trainer braucht, liegt am jeweiligen Menschen selbst und seinen Fähigkeiten sich auf diese Dinge einlassen zu können. "Ich brauche das nicht!", ist eine beliebte Fehleinschätzung der eigenen Persönlichkeit und dessen wirklichen Bedürfnissen.

Spiritualität gehört zu den grundsätzlichen Bedürfnissen des Menschen, wie das Essen und Trinken. Gut man kann fasten, ob man damit aber den Hunger und den Durst stillen wird, ist mehr als fraglich.

Merlin
 
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Merlin47
Merlin47
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Platon hielt es als erste Pflicht des Menschen für sein Seelenheil zu sorgen. Man muß dazu aber nicht gleich ein Engel werden, es reicht schon einen solchen als Freund an seiner Seite zu wissen.

Merlin
 
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"In Wahrheit mit allem verbunden sein" --- das ist ja auch der Grundgedanke des Buddhismus. Mir scheint, der Autor ist auch zumindest heimlich Buddhist....:-))

Schlaft schön, die ihr alle mit mir verbunden seid...

Merope
 
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joe-black
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Ja Merope,
den Talmud habe ich gelesen.

Es sind Worte der Wahrheit,die einen Menschen prägen können.

So sehr wir verlangen manchmal Engel zu werden, dass wir vergessen, gute Menschen zu sein.

Aber In größter Not ist nicht wichtig, was richtig ist, sondern was uns hilft, am Leben zu bleiben.


Joe-Black
 
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Hallo hh,

das Buch kenne ich zwar nicht, aber die Schlußfolgerungen decken sich mit der Weisheit aus dem Talmud:

"Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden zu Worten.

Achte auf Deine Worte,
denn sie werden zu Handlungen.

Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden zu Gewohnheiten.

Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.

Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal. "

Meditation ist übrigens auch ein probates Mittel, seine Gedanken in den Griff zu bekommen.

Weiterhin viel Erfolg - es lohnt sich
Merope

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