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Orlanda
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"...Weiß denn ein Hilfesucher, ob er psychisch gesund ist?".."
Es ist eine traurige Tatsache, dass der Mensch oftmals erst dann sich seiner kranken Psyche bewußt wird oder sich dazu bekennt, wenn der Schmerz nicht mehr auszuhalten ist, nach einem Zusammenbruch, Selbstmord o.ä.
Bis dahin gelten alle möglichen Erklärungen, Ausweichmanöver, kaum jemand will es wahrhaben, dass ihm nur ein Seelenarzt aus der Patsche helfen kann.
Im Falle eines Zusammenbruchs landet man ja erst einmal beim Arzt/im Krankenhaus. Von dort wird man dann weitervermittelt an einen Psychotherapeuten und das SIND dann echte Fachleute. Allerdings kann es sein, dass man mit einem Psychotherapeuten nicht harmoniert, dann sollte man sich einen anderen suchen. Es ist sehr wichtig, dass man sich gegenseitig annehmen kann. Auch der Psychotherapeut muss mit dem Patienten übereinstimmen. Deshalb gibt es "Probestunden" und erst danach steigt man in die Therapie ein.
Diese Therapie bezahlt die Krankenkasse, es wird ein Therapieplan erstellt, die Methode festgelegt und das wird dann (meistens) von der Kasse genehmigt (20 - 50 Stunden)...
Man sollte sich Zeit nehmen und nicht unter Druck setzen, denn nach 50 STunden heißt es noch lange nicht, dass man alles aufgearbeitet hat. Manchmal kommen nach Therapiepausen neue Dinge ans Tageslicht, die weitere Sitzungen notwendig machen. Positive Änderungen geschehen meist unerwartet, schleichend. Manchmal ist es ständiges auf und ab, bis sich Erleichterung einstellt.
Es ist keine Schande psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber viele Menschen haben eine heilige Scheu davor.
Es gibt übrigens ein recht freches Buch zum Thema Psychotherapie: Die rote Couch von Irvin D. Yalom. Die Therapeutenseele wird auf die Schippe genommen, witzig, packend und sehr unterhaltsam...
Orlanda