Beiträge zum Thema: Vorurteile - Vorverurteilung!

 
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Ehemaliges Mitglied
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Wie sich eine Vorverurteilung auswirken kann, konnte man erst im März 2012 bei dem Mord in Emden erleben. Nachdem ein 17jähriger von der Polizei vorschnell als „möglicher“ Täter bezeichnet wurde, gab es sogar einen Aufruf aus der Bevölkerung zur „Lynchjustiz.

Also sollte man sich grundsätzlich immer selbst um Fakten bemühen, um über eine Situation oder Person sachlich urteilen zu können.

Ein Vorurteil bedeutet vom Wortsinn her, dass die Person nicht in der Lage ist ein Urteil abzugeben, weil sie über keine Fakten verfügt.

Was sind aber die Gründe für ein schnelles Vorurteil? Kommen lediglich eine vorhandene Antipathie und eine Beinflussung von außen „unglücklich“ zusammen?

Und wie geht man damit um, wenn sich herausstellt, dass man vorschnell geurteilt hat?

Sicherlich können Entschuldigungen dazu beitragen, die Situation zu entschärfen. Aber das kann manchmal ziemlich viel Überwindung kosten.

Für diese Situation hier Emirenas Verhalten in meinen Augen eine Vorbildfunktion.

Sie entschuldigt sich ja schon für den Fall, dass sie selbst etwas falsch ausgelegt haben könnte bzw. möglicherweise etwas geschrieben hat, was zu Missverständnissen führen kann.

E.
 
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Orlanda
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Darüber diskutieren, solange das Thema lebendig ist, warum nicht?
Und natürlich auch mit sich selbst in Diskussion treten: vielleicht auch zu ergründen versuchen: Weshalb bringt mich gerade dieses oder jenes so auf die Palme.
Interessant, was dabei zutage treten kann.

Aber es heißt nicht, dass man deshalb immer von seinem Standpunkt abweichen wird. Vieles hat man unter langen und schmerzlichen Erfahrungen gelernt. Z.B., weshalb ich dieses oder jenes Verhalten von Mitmenschen nicht nur nicht mag, sondern für mich auch nicht dulden kann. Und in einigen Fällen schützt einen eine einmal gemachte Erfahrung vor Wiederholung(en).

Nicht einfach ist, Erfahrungen (Vorurteile) so mit der Gegenwart in Einklang zu bringen, dass sie nicht blockieren, sondern zu einem ausgewogenen, glücklichen Leben beitragen

Orlanda
 
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und warum nicht?
 
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Na, das ist ja mal ein interessantes Thema. Allerdings lässt sich darüber ewig diskutieren.
Ich denke, wir sind alle mehr oder weniger mit Vorurteilen belastet sind. Sei es von der Erziehung oder Lebenserfahrungen her. Dies sich einzugestehen ist vielleicht der erste Schritt zur mehr Offenheit?
 
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Orlanda
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Man greift ja angeblich im Anderen gerne etwas an, was man selbst in sich trägt, welches man aber negativ bewertet und sich selbst nicht gönnt.

Der "Fremde", der "Ausländer" z.B. weckt Vorurteile: Die Ausländer sind angeblich faul, betrügen (Sozialhilfe!), sind zu laut, zu lustig, zu bunt.... zu dies und zu das....
Wenn man genau hinschaut sind und haben z.B. die Fremden jene Eigenschaften, die man selbst gerne hätte oder was man gerne selbst tun würde, aufgrund von Erziehung und Mentalität aber bei sich nicht zulassen kann.

So sind Vorurteile nichts weiter als Projektionen...

Orlanda
 
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@ Calypso,

kannst Du mir bitte erklären, welche konstruktiven Diskussionselemente aus Deinem „Spruch-Beitrag“ abzuleiten sind?

Gleichgültig ob witzig oder „unwitzig“!

E.
 
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Manchmal entstehen Vorurteile auch als Folge von falsch verstandenem Gruppenverhalten.

Einzelne, die von einer Gruppe stärker anerkannt werden wollen, entwickeln gegenüber anderen besonders starke Vorurteile. Sie wollen sich der Gruppe „beweisen“.

Ebenso so oft kommt es vor, dass Vorurteile als Ausrede dienen, um sich nicht mit den Fakten auseinander setzen zu müssen.

Denn dann besteht ja die „Gefahr“, dass sie selbst erkennen, dass sie falsch geurteilt haben. Sie können ihr „Vorurteil“ nicht pflegen.

Mit einem „selbst gepflegten Vorurteil“ ist es leichter, ein einfaches, eigenes Weltbild, oft jenseits der Realität, zu erhalten.

E.
 
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herausfordern will ich Dich nicht Kirie,
aber es passiert immer wieder mal, daß ich einfach nicht verstehe, was Du genau meinst!

Was meinst Du denn, woran das liegen könnte?

emirena
 
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welchen (wessen) Fehler meinst Du jetzt, Kirie?
 
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Nur ein Hund freut sich, wenn ihm etwas vorgeworfen wird.
 
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oh, danke für die Blumen, Erinnerung!
Ich finde es tatsächlich doof, wenn Menschen die Ursache für Streit oder Mißverständnisse grundsätzlich nur beim Anderen suchen. Leider ist das eher die Regel als die Ausnahme. Daß Menschen wiederholt an den angeblich "falschen Partner" geraten, ist genau dafür bezeichnend. Der/die NEUE ist nur deswegen falsch, weil man selbst nichts kapiert hat.

Die eigenen Vorurteile verfestigen sich umso schneller, sobald sich jemand findet, der dieser Meinung zustimmt. Tatsächlich kann ein Blick genügen, um an einer vorgefaßten Meinung für immer und ewig festzuhalten.

"es war doch schon immer so" oder "ich habe es gleich gewußt/habe es Dir schon immer gesagt".
Ist das vielleicht der berühmte Altersstarrsinn?

Man kann seine Meinung doch auch mal revidieren oder korrigieren, ohne das "Gesicht" zu verlieren! Das setzt natürlich auch eine konstruktive Auseinandersetzung voraus, an der beide "Kontrahenten" mitwirken ohne feindselig zu reagieren.

Vielleicht nicht immer einfach, aber doch möglich.
Guter Wille und ein kritischer Blick in den Spiegel vorausgesetzt. Bei allen Beteiligten. Leider ist der Spiegel (oder das eigene Auge) oft trüb. Da hilft dann auch der Augenarzt oder ein neuer Spiegel nciht weiter.

Das andere Extrem - Menschen die sich ständig entschuldigen - trägt auch nicht zur Verbesserung einer Interaktion bei. Wer sich grundsätzlich allein schuldig bekennt, nimmt auf diese Weise dem anderen jegliche Möglichkeit zu einem echten Miteinander.
In vielen Partnerschaften läuft es so: einer er beiden hat resigniert und nimmt sich nur noch zurück, weil es zu anstrengend erscheint, die eigene Position mit Klarheit zu vertreten. DAnn endet es in einem NEBENEINANDER.
Ich will DAS nicht!

Schade, daß es hier zur Zeit genauso läuft.
Ist mir zu fad!

emirena

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