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Orlanda
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Die heutigen Inszenierungen halten sich stilmäßig ja nicht immer an die ursprünglichen Formen. Dass man einen Bach im Outfit von "Straßenkindern" breakdance-mäßig tanzen kann, stelle ich mir sogar sehr gelungen vor!
Es gilt ja manchmal Beziehungen herzustellen zwischen dem damals und dem heute. Vergißt man das Äußere, so stellt man fest, dass sich der Mensch und seine Gefühle gar nicht so sehr verändert haben.
Es geschehen auch heute z.B. noch Familiengeschichten, mit denen Shakespeare seine wahre Freude gehabt hätte. Da kommt alles vor: Vom Fluch des Geldes bis hin zur totalen sexuellen Perversion! Es gibt nichts, das nicht schon dagewesen und beschrieben worden wäre und alles wiederholt sich.
Ein GEschehen von heute könnte sich so auch im 15. Jahrhundert zugetragen haben - und umgekehrt....
Deshalb finde ich, dass es trotz aller Stilrichtungen eine gewisse Kontinuität in aller Kunst gibt - etwas, was ewig wiederkehrt und was ewig Gültigkeit hat.
Für mich hat das noch einen anderen Aspekt: Kunst und Kultur ist ja oftmals ein Utensil der etablierten Gesellschaftsschicht. Indem z.B. zu Musik von Bach auf der Straße getanzt würde, würde sie auch "Eigentum" der weniger begüterten Menschen werden. Nix mehr mit Abendrobe, Lackschuhen und vornehmen Getue, Aufma.rsch der Elite in heiligen Hallen!
Nein, Kultur und Kunst und z.B. Bach gehören allen und dürfen überall genossen werden!
Tanze zu Bach einen wilden Rap..!
Orlanda