Beiträge zum Thema: Abschneiden oder Akzeptieren von Gefühlen?

 
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Orlanda
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Zwischen ewigem Jammer und einverleibter Weltverdrossenheit und bewußtem Wahrnehmen von Schmerz, Leid, Dunklem und melancholischen Gefühlen besteht ein großer Unterschied.

Um das Licht bewußt wahrnehmen zu können, braucht es den Kontrast, die Dunkelheit.
Bringt uns die Verdrängung des Dunklen mehr Licht? Leben wir besser und länger, wenn wir Trauer, den Tod und Zeiten der Krankheit aus unserem Bewußtsein verdrängen?

Hat es uns mehr Lebensqualität gebracht, nur weil wir Geborenwerden und Sterben aus unserem Alltag verbannt haben?

Das wahre Leben findet immer zwischen zwei Polen statt. Wer sich auf einen der beiden vollkommen zurückzieht, versäumt das wahre Leben.
Lebensqualität ergibt sich erst aud der Balance beider Pole und deren Gefühlen und Empfindungen:

Der Tag besteht zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang.
Die sonnenüberflutete Landschaft ermüdet das Auge, die Farben verblassen im grellen Licht. Erst mit dem Aufziehen von Wolken oder erst wenn sich die Sonne dem Horizont zuneigt, erhalten die Farben die ihnen innewohnende Leuchtkraft. Der Schatten hebt jene Stellen hervor, auf die die Sonne scheint, Landschaft und Gegenstände erstrahlen in fast göttlichem, gleißendem Licht.

Die gesunde Seele erträgt und genießt die maßvolle Dunkelheit und erkennt auch im Melancholischen Schönheit und Erhabenheit, weil sie sich des ewigen Wechsels zwischen Licht und Schatten, Leben und Tod, Hoffen und Bangen, wie auch des ewigen Anfangs und Endes angstfrei bewußt ist.
Es ist ja nichts weiter als nur das Prinzip des Lebens!

Wer tot war und wiedergeboren wurde, fürchtet nicht mehr den Tod, denn in ihm keimt ewig das neue Leben.
Wenn wir dieses Prinzip anerkennen, wird es Teil der Ewigkeit. Diese Ewigkeit besteht nicht in der Stagnation, sondern in der ewigen Wiederkehr.

Orlanda
 
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Auch ich kann Trauergruppen sehr empfehlen, aus eigner Erfahrung.

Alles Gute
Merope
 
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hallo hh,

ich hab mich doch, als ich drauf hingewiesen wurde, dass du dir diesen "Ratschlag" in einer Art Selbstgespräch gabst - und ich gar nicht gemeint war, entschuldigt!

Alles klar?

Schönen Tag
Merope
 
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Hallo Cardia
Danke für Beitrag, aber ich habe geschrieben
Januar 2011
hermi
 
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Hallo Hermi,

von Januar bis jetzt ist ein wirklicher Trauerfall NICHT zu verarbeiten; es braucht bei vielen Menschen ( auch bei mir ) viel mehr Zeit.-

Nur im Verblödungs-TV und in unserer Spassgesellschaft wird uns vorgegaukelt, dass nach ein paar Wochen alles " gegessen " ist ."

Die Zeit heilt zwar die Wunden; doch es kommt immer auf die Größe der Wunde an.-
Bekanntermaßen bleibt bei sehr großen Wunden immer eine Narbe zurück.

Auch das Lachen wird wieder zurückkehren, doch...solchen Kummer kann kaum jemand nach so kurzer Zeit belachen.-

So lange der Mensch überhaupt Gefühle hat, lebt er noch
und wenn er für eine Zeitlang weder lachen, noch weinen kann, dann ist er innerlich ein Stück mit gestorben.-

Liebe Hermi,
es ist jetzt für Dich kein Trost zu sagen: Es geht immer irgendwie weiter und doch habe ich es immer so erlebt :

" Wenn Du denkst, es geht nicht mehr,-
dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her!"

Ist es nicht auch gut, dankbar sein zu können, für Menschen, die ein Stück des Weges mit uns gingen....?

Cardia
 
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Hey Silberstaub,
Meine innere Stimme sagt ja,
aber ich denke ich habe kein Glück mehr-
obwohl mich fast alle für eine ganz "Nette" halten
liebe Grüße
hermi
 
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Hallo,Silberstaub
das Loslassen versuche ich schon seit Januar 11,
weiß nicht wie lange noch
Danke
Hermi
 
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Hallo,Ihr Lieben
Es ist nicht so einfach im Leben loszulassen-
auch die Trauer nicht.
Nach Unfall vor 20 jahren und Nierenversagen
mit langem Koma war ich dem Tod näher als
dem Leben-bis zum Licht am Ende eines Tunnels.
Der Tod meines Partners (Herzversagen) hat meine
gesamte positive Einstellung genommen.
Weiß im Moment nicht , wie es weitergehen soll
(auch finanziell)
Eure Beiträge verleihen mir ein wenig Hoffnung
Bis bald
LG Marlene
 
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Nein, liebe Orlanda, alles Dunkle in Licht zu verwandeln, das wäre fatal!
Stellt Euch alle vor, es gäbe nicht das Dunkel der Nacht,...
somit gäbe es auch keine Nachtruhe mehr usw, usw.....

Negative Gefühle gehören zum Leben und ohne Traurigkeit gäbe es keine Trauerbewältigung und...
wer diese Gefühle nicht zuläßt und verarbeitet, sondern verdrängt,... der...
wird irgendwann krank!

JEDES KÜNSTLICHE HOCH WIRD IMMER MIT EINEM ECHTEN TIEF BEZAHLT und...


die meisten Depressionen kommen durch die Verdrängung.-

Zwar bin ich für meine Gefühle selbst verantwortlich;
doch es entbindet mich nicht von der Verantwortung für meine Mitmenschen.-

Liebe Merope,

da kann ich Dich beruhigen:
Die meisten wirklich humorvollen Menschen sind sehr errnsthafter Natur.-

LG Cardia
 
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Orlanda
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Jeder Mensch muss seinen eigenen Weg finden, um mit sich ins Reine zu kommen. Die selbstgemachten Erfahrungen helfen anderen Menschen meistens nicht, sie können höchstens Denkmodelle sein, wenn der andere dies annimmt.

Das Problem hier im Forum ist manchmal, dass Texte mit psychologischem/therapeutischem Hintergrund geschrieben werden, die eigentlich nur für den Schreiber/die Schreiberin selbst geschrieben werden (meine Texte enthielten früher auch sehr viel Selbstgespräch, vorallem wenn ich die negativen Seiten meiner Vergangenheit beschrieb!).

Wenn man Glück hat, werden diese Texte überlesen/übersehen; wenn man Pech hat, fühlt sich davon jemand berührt oder angesprochen, dann kann das ganz schön ins Auge gehen.

Kritisch sind solche Texte, die einen Appell darstellen, mit dem man ja nur sich selbst meint. Andere Menschen empfangen diesen Appell und weisen ihn als unerbetenen Ratschlag - mit Recht - empört zurück.

Orlanda
 
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Ja, wenn das so ist, dann entschuldige hh, dann war das ein Fauxpas von mir.

Noch etwas allgemein: Es geht ja um Gefühle - und ich stelle immer mehr fest, dass ich kaum noch negative Gefühle habe: derart: dass ich immer Pech habe, dass andere immer Schuld sind, usw.
Trauer, ja - aber das ist für mich nicht negativ. Und die kann man annehmen: "Ja, ich bin traurig - und das ist im Moment richtig."

SChönen Tag
Merope
 
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hallo Emirena, hallo Orlanda,

meine Frage war natürlich nur rhetorisch! Natürlich kann ein ernsthafter Mensch eine ganz heitere, freundliche Grundeinstellung zum Leben haben.

Ich würde mich auch als eher ernsthaft bezeichnen, das Schenkelklopfen ist nicht so mein Ding.

Mein "Himmel", das ist Arbeit - aber Arbeit, in der ich aufgehe, so wie " mein" Plani.

Oft sind es die stets Lustigen, die in der Psychiatrie landen, weil diese nämlich ganz viel verdrängen, was irgendwann hoch kommt.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Hm, Merope

ICH lese das so, daß hh noch bei sich selber, dem
"Mäuschen - - überprüfe Deine Gedanken..."
ist - - -
und keinen Ratschlag gegeben hat . . . .

Nein????
 
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Ach hh,

Zitat:
"betrachte die Dinge von einer anderen Warte aus...."

musste dieser Ratschlag sein????

Das ist es oft, was mich am Forum nervt: Die "guten" Ratschläge, die man für andere hat - in dem Moment spielt man sich nämlich als überlegen auf!

Schönen Tag noch
Merope
 
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Orlanda
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Liebe Merope,

Deine Frage ist schon berechtigt: Nicht alle Ernsthaftigkeit ist negativ und eine Folge "schlechter Laune" und nicht alle, vorallem aufgesetzte Fröhlichkeit beruht auf einem positiven Gefühl!

Dass es in der Kommunikation zwischen Erwachsenen, die schone viele Lebensjahre gelebt haben, nicht nur immer um Fröhlichkeit gehen kann, steht außer Frage - und auch, dass es verschiedene Meinungen aufgrund verschiedenster Erfahrungen gibt!

Ich erinnere mich auch an sehr viele wirklich freudvolle und lustige Momente hier im Forum und für mich spannende neue Erkenntnisse...

Aber Schluss mit dem Theoretisieren, laßt uns einfach leben, uns austauschen und in Frieden miteinander auskommen...

Orlanda
 
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ich sage ein klares NEIN zu beiden Fragen, Merope.
Das wäre doch ein wenig zu banal.
R.
 
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Ist ein ernsthafter Mensch negativ, ein Spaßvogel positiv?

Ich frag ja nur :-)

Merope
 
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fällt mir schon lange auf, daß (hier) oft das Negative/Trübsinnige/Dunkle in andere hineininterpretiert wird, obwohl es dort gar nicht vorhanden ist.

"iEs ist aber nicht das Dunkle der Menschen, sondern die Projektion des eigenen Dunklen." Zitat Orlanda

Auch über das Loslassen wird viel GEREDET, es zu TUN ist scheinbar nicht realisierbar.

Ich zweifle daran, daß mantraartiges vor-sich-hinbeten einer bestimmten anerlernten oder anerzogenen Auffassung tatsächlich eine heilsame Wirkung haben kann. Es sieht für mich eher wie Indoktrinierung und Selbstbetrug aus.

emirena
 
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Orlanda
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Nun sind wir ja irgendwie auf der negativen Seite gelandet bzw. wir diskutieren hier das Negative, Dunkle, Nörglerische, die schlechte Laune...

Alles Einseitige, auf einen Pol bezogene ist in meinem Thread nicht gemeint gewesen, sondern einfach, dass auch die eigene Dunkelheit, negative Lebenserfahrungen, das Dunkle in der Kunst, miteinzubeziehen ist, wenn man ein ausgewogenes Leben führen will.

Mir fiel auch folgendes auf: Ist nicht auch ein verbissenes und überall schlechte Laune witterndes Denken Negativität? "Ich bin immer guter Laune und will das Leben genießen" - muss doch nicht wirklich immer vor sich hergesagt werden, sondern soll ganz einfach gelebt werden.

Diese immerwährende innere Heiterkeit finde ich z.B. oftmals bei buddhistischen Menschen. Sie verleugnen nicht das Negative des Lebens, nehmen es einfach mit ins Leben und erheben sich darüber...

Man kann und soll das Schwere, Dunkle nicht verleugnen, denn sonst kommt es immer wieder - manchmal auch in der Form, dass man es immer wieder in den anderen Menschen sieht. Es ist aber nicht das Dunkle der Menschen, sondern die Projektion des eigenen Dunklen.

Dann schon lieber das Dunkle anerkennen, jedoch zur Zeit legen. Und sich auf das Positive konzentrieren, das einem dann auch von anderen Menschen entgegenkommt!

Orlanda
 
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Hallo hh,

ein Satz von dir ist mir aufgefallen:

"dann lasse ich los" --

Das steht in jedem guten Ratgeberbuch. Nun meditiere ich ja täglich, seit 7 Jahren --- aber ganz so einfach "loslassen", das fällt mir mitunter immer noch schwer. :-)

Wie macht man das .---- so ganz locker und leicht???

Meine Erfahrung ist nämlich: das ist ziemlich schwer.

Schönen Tag
Merope

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