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Orlanda
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"Gleiches Recht für alle" - die Aussage ist eindeutig und grundsätzlich.
Dass es einige Menschen gibt, die immer irgendwie "davonkommen", ändert nichts am Grundsatz!
Ungerechtigkeit ist leider ein Naturprinzip. Es wird immer etwas geben, das sich unserem Gerechtigkeitssinn entzieht.
Im Alltag schaut das manchmal so aus:
Die Angestellten einer Firma werden ihrer Position gemäß entlohnt, aber es gibt z.B. Menschen, die zu der tatsächlichen Wertschöpfung trotz eines guten Gehaltes wenig beitragen. Z.B. eine Frau, die es geschickt schafft, sich für ihre tatsächliche Arbeit, wie Bestellungen schreiben, Seminare organisieren etc. eine schlechtbezahlte Leihkraft einstellen zu lassen, während sie sich den "höhren" Dingen zuwendet. Z.B. Arbeits-Prozesse 'erfindet', die es schon seit Jahren gibt - nur bei ihr halt nie funktioniert haben, weil sie eine Chaotin ist. Sie kreiert daraus ein "Projekt", schlägt hohe mentale Schaumkronen. Die Endausarbeitung dieses Projektes überläßt sie aber wiederum einer ihr zugeteilten Praktikantin. Diese, in Unkenntnis des tatsächlichen Arbeitsablaufs, erstellt daraus eine PowerPoint-Präsentation, die sich liest wie der Schulaufsatz einer Zweitklässlerin.
Die "Pojektleiterin" wird für diese unzulängliche Arbeit belobigt und erhält eine Prämie von 1000 EUR.
Da fragen sich Kollegen und Kolleginnen, die ihre Arbeit ohne pompöses Theater bestens verrichten, wo hier Gerechtigkeit sein soll.
Es ist ein Fehler, nur zu arbeiten und das Gelingen der Arbeit zum Ziel zu haben. Viel wichtiger ist es, dass die Arbeit Unterhaltungswert für die Vorgesetzten hat.
Wer in einer Firma dafür sorgt, dass eine halbe Abteilung entlassen wird, weil deren Arbeit ins Ausland verlagert wird und damit theoretisch für hohe Einsparungen sorgt, bekommt auch eine noch höhrere Prämie! Dass die Praxis sich aber letztendlich zur Halbkatastrophe auswächst, weil Rechnungen nicht mehr bezahlt werden und der Ruf der Firma darunter leidet, interessiert die höchsten Vorgesetzten wenig. Es geht nur um den Unterhaltungswert. Ein sehr beliebtes Mittel sind PowerPoint-Präsentationen, bunte Bildchen und schlaue Sprüche, mit denen Effektivität vorgegaukelt wird...
Gerechtigkeit, gleiches Recht für alle - man braucht weder Oli Kahn noch sonst jemand Berühmter sein, um durchs Gerechtigkeitsraster zu rutschen...
Ich denke mir aber, dass manche Leute, die anstatt 80 km/h 160 km/h und mehr fahren, eines Tages womöglich einer anderen Art von Gerechtigkeit - oder nennen wir es "einer Konsequenz aus ihrem Handeln" - anheim fallen werden...
Orlanda