Beitrag aus Archiv
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Lieber Sprotte, Du hast sicher REcht, aber ich meine, dass ich dann wenigstens mit den Dingen im Stress bin, die ICH will und nicht solche, die einfach nur mit dem Brötchenverdienen zu tun haben! Stress bereitet mir, wenn ich z.B. in der Bahn sitze auf dem Weg zur Arbeit und nicht einfach in Moosburg aussteigen darf, um ins Ampermoos zu gehen; stattdessen muss ich hockenbleiben bis München und mir die trostlosen Gesichter der Mitmenschen und Kollegen anschauen!
Wenn ich das alles mache, was ich will und was mir gefällt, dann habe ich nichts gegen "Stress"!
Manchmal erscheint mir die Zeit, in der ich Hausfrau und Mutter und sonst nichts war, wie das verlorene Paradies! Wer behauptet, eine Frau würde verblöden, wenn sie sich nicht in den außerhäusigen Beruf stürzt, hat das vielleicht nicht bzw. nicht richtig erlebt: Die schönen Stunden mit den Kindern, viel Arbeit in Garten und Haus, aber als eigene Herrin über Zeit und Raum! Einen Haushalt zu managen, in dem es keine männliche Hilfe gibt, füllt Tag und auch viele Abende aus: das Haus, ein großer Garten, ein Hund, der für die Jagd trainiert bleiben muss, auch wenn der Herr nicht daheim ist, Kinder, die betreut, geführt und unterhalten werden müssen, die Schule.... Kochen, Nähen, Putzen, Vorratshaltung... das Auto, ja nicht nur Vergnügen, sondern auch zu pflegen, Servicetermine einhalten..., ja und auch noch dem Herrn Gemahl, so er denn erscheint, eine gutgelaunte, zufriedene, schmucke Gattin zu sein! (Ist das weniger Beruf, weniger anspruchsvoll, weil man damit nicht auf der Lohnliste einer Firma steht?)
Und doch war das eine Zeit, die schön war! Und wenn der Berufsstress vorbei ist, hoffe ich einen Teil davon wiederzufinden... mit zum Glück weniger Pflichten...
Orlanda