Beiträge zum Thema: Mein Mann konnte alles und wußte alles....

 
Beitrag aus Archiv
Sprotte1946
Sprotte1946
Anzahl Beiträge: 1055
@ orlanda;

Nein, es ist keine Bastelanweisung; eher eine Schilderung, wie ich eine Beziehung sehe, welchen Weg sie gehen kann. Dabei sind ja immer und überall Kompromisse erforderlich, wenn nicht eine übereinstimmende Grundeinstellung vorhanden ist. Dabei kann ein Kompromiss durchaus bereichernd sein, denn dabei kann einer der Beteiligten auf neues Wissen, neue Tätigkeiten, neue Vorlieben stossen.
Eine Beziehung ist doch fliessend, und nach einem spielerischen Beginn stellt man sich die Frage, wie es weitergeht und dann kommen irgenwann die ernsthaften Fragen und das " Morgenlicht der Beziehung " ( Zitat Orlanda ) geht in das Tageslicht über.
Auch wenn eine Beziehung " flutscht ", werden die Beteiligten Regeln, Verhaltensweisen einhalten, ohne dass sie vorher ausdrücklich festgelegt sind. Es wird auch eine stillschweigende Übereinstimmung geben, bis einer der Beteiligten eine Grenze des Anderen berührt oder überschreitet. Spätestens dann wird ein ernsthaftes Gespräch stattfinden, um Grenzen festzulegen.
MfG
Sprotte1946
 
Beitrag aus Archiv
Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
@Sprotte: "... Durch diese Arbeit in und an der Beziehung kann es dann zu Spannungen kommen; einmal weil einer nicht bereit ist, mitzuarbeiten, zum anderen, weil die Beteiligten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten verarbeiten und weil sie ggf. unterschiedliche Folgerungen ziehen. Und das wäre die Bewährungsprobe über die Ernsthaftigkeit der Beziehung..."

Das klingt ja wie die Anweisung aus "Heute basteln wir uns einen gemeinsamen Schrank"!

Wann ist ersichtlich, dass einer nicht bereit ist mitzuarbeiten? Vielleicht haben beide Partner unterschiedliche Ansichten über die "Arbeit"? Wenn einer ein Pedant ist und der andere lieber kreativ gestaltet? Welchen Regeln unterliegt man? Muss man sich strikt an der "Bedienungsanleitung" orientieren oder dürfen auch Ideen einfließen?

Darf man sich ermüdet zurückziehen und sich eine Auszeit gönnen, ohne dass der andere von "Arbeitsverweigerung" herummurrt?

"Ernsthaftigkeit" einer Beziehung... Wenn das Wort "Ernsthaftigkeit" zum Tragen kommt, dann verlischt das Morgenlicht einer Beziehung. Dann wird es Ernst...

Meine Meinung: Eine Beziehung muss "flutschen", muss ohne großes Herumbemühen fähig sein zu LEBEN! Dieses Herumbasteln, Festlegen von Regeln und strikten Anweisungen ist ein Zeichen dafür, dass die Beziehung nur mehr eine Attrappe ist.

Dass man gelegentlich verschiedener Meinung ist, gehört zur Selbstverständlichkeit und macht eine Beziehung spannend. Aber diese Bemühungen um eine gemeinsame Lebensart, dieses Anpassen an die Marotten des Partners/der Partnerin hat mit Liebe nichts mehr zu tun. Das ist nur ein Versuch, das Alleinsein zu überwinden, koste es was es wolle...

Orlanda
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Hallo Nice-Live,
der Mann meiner Cousine ist nach glücklicher Ehe vor einem Jahr gestorben. Möglich, dass sie ihn nun ein wenig überhöht - und das kann auch zur Trauerarbeit gehören.

Schönen Abend
merope
 
Beitrag aus Archiv
Nice-Live
Nice-Live
Anzahl Beiträge: 238
Na ja - mein Mann konnte Alles und wußte alles - Auf diesem Standpunkt bin ich auch irgendwann mal gestanden . . . . aber es war Unfug dieses zu denken !!!!
. . bis ich gemerkt habe, dass ich "ihn" auf einen Podest hob - und "Er" zwar meinte - "Alles" zu können und (fast)Alles wissen (wollte) . . . Beim näheren "Hin"sehen, war es um einiges anderst, als wie das von "Ihm "preis"gegebene ! -
Warum geben sich viele Leute anderst aus, als sie in Wirklichkeit sind ???

N.L.
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Hallo Merope,
Kann sein, daß Frauen die besseren Diplomaten sind - ich weiß es nciht.

Ich weiß nur, daß ich im Privatleben nicht grundsätzlich die Diplomatin sein mag (nur weil es erwartet wird)

Jeglicher allgemeinen Erwartungshaltung an mich stehe ich erst mal skeptisch gegenüber. Wie kann Mann davon ausgehen, dass er grundsätzlich von mir etwas erwarten darf, umgekehrt ich aber nichts von ihm erwarten sollte? Erwartet er das, was er von meinen Vorgängerinnen her kennt? Das könnte ein fataler Irrtum sein, denn ich denke nicht dran, die Nummer xx zu sein, die exakt in die Fußstapfen von Nr. 1 bis .... tritt. Ich bin ich. Das muß klar sein.
ER hat die Möglichkeit, sich gegen mich zu entscheiden.

Ich versuche umgekehrt natürlich auch, einen evtl. Neubeginn nicht mit Erwartungen zu überfrachten, sondern mich darüber zu freuen, wenn es Übereinstimmungen gibt.
(@ Merlin, ja ich weiß, die Erwartungen geschehen automatisch aus dem Unterbewußtsein heraus; deswegen schreibe ich auch, daß ich es VERSUCHE)
Ist dauerhaft und immer wieder kein Konsens möglich (dann hat die Liebe sowieso keine Chance), ziehe ich die Konsequenzen und habe auch nichts dagegen, wenn ER das tut. Mit Respekt und in Freundschaft nach Möglichkeit. Ehrlichkeit ist dafür eine gute Voraussetzung.

Wann ich diplomatisch bin und wann nicht, entscheide ich für mich von Fall zu Fall; es kommt außer auf die Situation auch auf die Person an; ist es bei ihm ein Prinzip oder ein Einzelfall? Jeder ist mal schlecht drauf.
Ich bin gerne mal großzügig und kann auch nachgeben, aber nicht wenn man es prinzipiell darauf anlegt. Es muß einigermaßen ausgewogen sein.

emirena
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Hallo emirena, ich bin gerade dabei meinen eigenen Standort zu überprüfen.
Ich würde auch meinen: es kommt auf die Situation an - aber wo sind die Grenzen?
Ich habe auch schon gute Erfahrungen gemacht, indem ich einfach den Mund gehalten habe, obwohl der andere Unsinn redete.
Da kommt es auch darauf an, wie "wertvoll" mit die Freundschaft dieses Menschen ist - und wenn er mal seinen schlechten Tag hat, dann muss ich nicht noch Wasser auf die Mühle gießen.

Ich denke dann immer: wir Frauen sind doch die besseren Diplomaten.
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
àpropos Unterordnen:
es kommt auf die Situation an. Es gibt Situationen, da muß einer das letzte Wort haben können, z.B. wegen der Sicherheit für alle.
Wenn ich mich auf einem Segeltörn dem amtierenden" "Skipper" unterordne, ist das eine völlig andere Sache und auch im Beruf gelten andere Regeln.

Für eine Beziehung akzeptiere ich es nicht grundsätzlich; wenn andere es tun wollen, ist es mir egal.

emirena
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Merope, sich unterzuordnen gegen die eigene Überzeugung kann m.E. nicht richtig sein und auch nicht gut gehen! Insofern sehe ich es wie Merlin.

e.
 
Beitrag aus Archiv
Merlin47
Merlin47
Anzahl Beiträge: 1616
Ehrlicher zu sich selbst wäre dann die Trennung. Solche Dinge entfalten sich wie ein Pilz, selbst wenn man das Gewächs an der Oberfläche entfernt, wuchert er im Untergrund unentwegt weiter.

Merlin
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Ist es dann nicht wirklich besser, wenn - wie im Berufsleben - einer das Sagen hat und der andere sich unterordnet?

Ich frag ja nur!
 
Beitrag aus Archiv
Sprotte1946
Sprotte1946
Anzahl Beiträge: 1055
Da müsste dann aber auch wieder die Bereitschaft beider Beteiligter vorliegen.
Wenn man sich schon so verhakelt hat, stelle ich mir das sehr schwierig vor. Aber vielleicht sollten wir uns die Hoffnung bewahren, dass es doch noch " Liebe, Toleranz und auch die Bereitschaft zum Konsens " gibt.
MfG
Sprotte1946
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
ja, wenn das so ist, dass keiner bereit ist......
dann kann man es eben auch nicht mit Gewalt ändern.
Da haben sich Zwei verhakelt, die nicht zusammen passen. Liebe, Toleranz und auch die Bereitschaft zum Konsens kann man nicht erzwingen. Auch dann nicht, wenn einer von beiden es noch so sehr möchte.

Das muss, finde ich, geklärt werden, notfalls mit Unterstützung eines kompetenten Therapeuten.

emirena
 
Beitrag aus Archiv
Sprotte1946
Sprotte1946
Anzahl Beiträge: 1055
@; e. ;
Ich glaube, dass Du da etwas Grundsätzliches angesprochen hast; Dein Zitat: "Andererseits meine ich aber auch nicht, daß man Konflikte immer um jeden Preis "ausfechten" muss, bis einer (oder beide) am Boden liegen. "
Warum muss denn einer oder beide am Boden liegen; meist doch nur deshalb, weil keiner bereit ist, von seiner Vorstellung auch nur ein Jota zurückzunehmen, oder aber weil das Entgegenkommen des Anderen nicht weit genug erscheint. Wäre hier nicht Toleranz, Entgegenkommen angesagt?
Reicht die Ellenbogengesellschaft, die im Berufsleben vorherrscht, denn schon so weit in das Private hinein?
Das finde ich erschreckend.
Dass unter bestimmten Umständen ein klarer Schnitt besser ist, als ein ewiges hin und her finde ich auch.
MfG
Sprotte1946
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Sprotte, das sehe ich zwiespältig:
sicher ist Konflikt-Unfähigkeit häufig die Ursache dafür, dass nichts mehr geht.

Andererseits meine ich aber auch nicht, daß man Konflikte immer um jeden Preis "ausfechten" muss, bis einer (oder beide) am Boden liegen.

Manchmal halte ich auch einen klaren Schnitt und ein Ende der Beziehung für sinnvoller, wenn abzusehen ist, dass es nicht funktionieren kann, aus welchem Grund auch immer.

Aber in Meropes Geschichte war ja alles in Butter.
Warum also sollte man daran etwas ändern wollen?

emirena
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Da könntest du richtig liegen, Sprotte.
 
Beitrag aus Archiv
Sprotte1946
Sprotte1946
Anzahl Beiträge: 1055
@ e. ;
Ich habe verstanden.

Ich bin der Meinung, dass eine Beziehung, Partnerschaft keine statische Verbindung ist, sondern dass jeder der Beteiligten Eindrücke, Erfahrungen, Stimmungen von aussen in die Beziehung hineinbringt, die dann be-/verarbeitet werden müssen.
Durch diese Arbeit in und an der Beziehung kann es dann zu Spannungen kommen; einmal weil einer nicht bereit ist, mitzuarbeiten, zum anderen, weil die Beteiligten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten verarbeiten und weil sie ggf. unterschiedliche Folgerungen ziehen. Und das wäre die Bewährungsprobe über die Ernsthaftigkeit der Beziehung.
So, wie ich meine Mitmenschen kennengelernt habe, halten sie es für einfacher, die Beziehung scheitern zu lassen.
Ist diese Einstellung vielleicht dadurch begründet, dass viele Menschen nicht konfliktfähig sind?
Dass sie nicht gelernt haben, einen Konflikt zu entschärfen, zu einem gemeinsamen Ende zu führen?

MfG
Sprotte1946
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
schwer zu praktizieren, aber nicht unmöglich.
Für den, der es will.
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Es geht ja nicht, das gleichberichtigte Modell per Gesetz anzuordnen.
Paare, die glücklich sind, wenn sich einer unterordnet, sollen es doch sein - es ist allein ihre Sache, wie schon gesagt wurde.

Augenhöhe oder Gleichberechtigung sind schwer zu praktizieren, weil das Ego sich oft durch Überhöhung bestätigen will.

Es gab schon immer Paare, wo die Männer einfach nicht an einer Führungsrolle interessiert waren und diese ihren Frauen überließen und überlassen. Solche Paare werden dann verspotten: Sie hat die Hosen an, Haare auf den Zähnen - er ist ein Hampelmann, Weichei, Softi.....obwohl solche Paare auch glücklich zusammen leben können.

Und es sind auch Frauen, die spotten...
Warum?

Schönen Tag noch
Merope
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Nachtrag Nr. 2:

ich sprach vorwiegend von gefühlsmäßigen Achterbahnfahrten, nicht von wirtschaftlichen!
Aber auch das bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
(eine kleine Spritztour mit Gasfuß hin und wieder kann ich mir ja gönnen, so lange ich damit niemanden außer mir selbst in Gefahr bringe oder ernsthafte Schäden verursache. Die Bremsen müssen dabei aus meiner Sicht in Ordnung sein)
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Nachtrag an Orlanda:
ich lehne Fesseln ebenfalls ab, aber wer sie mag, muss sich doch fesseln lassen dürfen!
Freiheit für alle (Gummibärchen! Öffnet die Tüten!)

© 2023 lebensfreude50 . All Rights Reserved.

Scrollen