Beiträge zum Thema: Mein Mann konnte alles und wußte alles....

 
Beitrag aus Archiv
Sprotte1946
Sprotte1946
Anzahl Beiträge: 1055
Ich vergleiche eine Beziehung/Partnerschaft mit einer Koalition zweier Parteien; ich weiss, der Vergleich hinkt, trotzdem könnte man die eine oder andere Analogie übertragen.
Zu Beginn einer Koalition/Partnerschaft hat man gemeinsame Ziele, man versichert der gegenseitigen Wertschätzung. Dann kommt ein Problem, das nicht vorhersehbar war, über das nicht gesprochen wurde. Nun kommen unterschiedliche Ansichten zu Tage, die nicht miteinander vereinbar sind. Man bemüht sich um einen Konsens, wobei jeder seinen Standpunkt so weit wie möglich vertritt und auch behalten will. Es bleibt ein Stachel zurück, denn jeder der Beteiligten hat den Eindruck, er sei " über den Tisch gezogen worden ". Dazu kommen persönliche Animositäten, Missverständnisse über gesprochene Worte, eventuell eine Sprachlosigkeit über diese Probleme und dann wird der Streit nach aussen getragen, die Beteiligten sprechen nicht mehr direkt miteinander, sondern über die Presse, bzw. die Nachbarn oder gemeinsame Freunde. Im Privaten kommt noch der Anwalt dazu.
Und damit ist die Beziehung am Ende. Ich glaube, ich habe nichts vergessen.
Doch; das Gefühl, die Wertschätzung des Partners; wo ist das geblieben? Habe ich es für die Durchsetzung meiner Interessen, meines Standpunktes geopfert, verloren. Oder bin ich ein Opfer meiner selbst geworden?
MfG
Sprotte1946
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Mir ist die Denkweise, dass ich zu einen Mann aufblicke oder auf ihn herabblicke völlig fremd - aber anscheinend doch sehr verbreitet - auch heute noch.
Meine Cousine ist ein ganz lieber Mensch, sie folgt auch nur ihrer Natur - für sie ist es "normal", dass Männer überlegen sind.

Augenhöhe??? Das gibt es sicher - ich kenne einige solcher Beziehungen. Da ist aber auch nicht die Spur von Wettbewerb, obwohl die Partner ganz unterschiedliche Talente haben: Jeder macht das, was er besser kann.

Es gibt m. E. nur drei Möglichkeiten: entweder einer ordnet sich unter, oder man kämpft lebenslang um die Vorherrschaft - oder man versucht wirklich immer und immer wieder, Augenhöhe herzustellen. Und das ist nicht einfach.

Merope
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
na klar, Merlin,
alles eine Frage des Könnens und Wollens.
Wo liegt die individuelle Frust- und Lustschwelle?

Das herauszufinden, erfordert sicher grundsätzlich zunächst den kritischen Blick auf sich selbst.

Im Idealfall ist es eine Erweiterung oder Bereicherung der eigenen Persönlichkeitsmerkmale, die aber ja niht zu Lasten der anderen beteiligten Person gehen sollte.
Wenn es sich für die andere Person als Einschränkung des mentalen und empathischen Potentials erweist, ist es eine ungleiche Lastenverteilung, also wieder eine Frage der jeweiligen Bereitschaft, eine solche "Beziehung" einzugehen.

Das gilt im übrigen ja für jede ARt von BEziehung.
Welchen Preis (ich meine damit nicht Geld oder sonstige materiellen Werte) ist jeder bereit, zu bezahlen. Gefühle können bekanntlich positiv und belebend oder auch negativ oder zerstörerisch sein.

emirena
 
Beitrag aus Archiv
Merlin47
Merlin47
Anzahl Beiträge: 1616
Ein wichtiger Punkt in einer Beziehung ist die Frage, mit welchen Eigenschaften des Partners man seine eigene Persönlichkeit erweitern möchte.

Es lohnt sich also bei solchen Dingen einmal einen Blick auf sich selbst richten und ob diese Bedürfnisse auf Dauer auch tragfähig sein können.

Wer aber zwischen Diplomen und Kontoauszügen nach Gefühlen sucht, wird dort wohl schwerlich welche finden.


Merlin
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 7477
Hallo Merope,
Deine Skepsis hinsichtlich der Bemerkung Deiner Cousine teile ich; und zwar sowohl wegen des Wahrheitsgehaltes (den ich bezweifle), als auch wegen der Haltung, die hinter dieser Aussage steckt.

Dieses In-Frage-STellen einer demonstrierten Geisteshaltung ist m.E. sehr berechtigt.
Mich interessiert es zwar alllgemein, was wirklich dahinter steckt, aber persönlich ist es mir egal.

Sollen sie doch wollen, was sie wollen, "die Männer".
Für mich selbst gilt: es ist nicht relevant, was einer will, sondern wie das mit meiner eigenen Haltung zusammengeht.

Meistens geht es nicht zusammen, weil ich nicht bereit bin, mich abhängig zu machen.
Es gibt aber nach wie vor viele Damen, die das tun.
Manche bewußt, andere schlittern da so rein und wundern sich dann.

emirena
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Sicher, Sprotte - wer in einer Beziehung nicht lernen will, ist fehl am Platz. Das hat alles mit Augenhöhe zu tun und damit, dass man den Partner Ernst nimmt.

Aber will "Mann" Augenhöhe? Kürzlich kam im Fernsehen ein Bericht über Partnervermittlung zwischen jungen Akademikern in China. Die gut ausgebildeten, gut bezahlten Frauen Mitte Zwanzig bleiben sitzen, weil die meisten chinesischen Männer nicht akzeptieren können, dass ihre Frau eine höhere Stellung hat und mehr verdient.

Kommt mir irgendwie bekannt vor - und zwar nicht aus China:-)
 
Beitrag aus Archiv
Sprotte1946
Sprotte1946
Anzahl Beiträge: 1055
Ich halte es auch für sehr, sehr wichtig, dass man in einer Partnerschaft miteinander schweigen kann; wohl gemerkt " miteinander ". Dabei kann man sich näher sein als nach einem stundenlangen Gespräch.
Es gibt leider Menschen, die sich permanent auslassen müssen und dabei das Gespür nicht, oder nicht mehr haben, ob der Angesprochene überhaupt aufnahmebereit ist.
MfG
Sprotte1946
 
Beitrag aus Archiv
Ehemaliges Mitglied
Ehemaliges Mitglied
Anzahl Beiträge: 1983
Von dir, Sprotte, habe ich diese Antwort erwartet.
Aber denken alle Männer so? - Oder wollen sie nicht doch das "Haupt" sein?

Was die Schulbildung anbelangt: Es gibt ne Menge Fachidioten.
 
Beitrag aus Archiv
Sprotte1946
Sprotte1946
Anzahl Beiträge: 1055
Eine etwa gleiche Grundbildung halte ich für unabdingbar, denn z. B. möchte ich nicht nur mit Allgemeinplätzen leben, sondern ich möchte mit meinem Partner sachlich auf Augenhöhe diskutieren können.
Gleichzeitig stelle ich aber auch fest, dass ein höherer Schulabschluss nichts über Klugheit, Intelligenz und Wissen aussagt. Dies ist für mich eine Tatsache, denn ich habe es im Verlaufe meines Lebens des Öfteren feststellen können.

© 2023 lebensfreude50 . All Rights Reserved.

Scrollen