Beiträge zum Thema: Habemus papam

 
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Orlanda
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Liebe Merope, das ist sooo interessant, dass Du von mir aus noch kilometerweise schreiben könntest!

Jetzt, wo Du darüber schreibst, fällt mir ein, dass neulich so ein Bericht über diese Dunkle Materie im TV war.... Hab's aber schon wieder vergessen. In meinem Kopf befindet sich auch ein Schwarzes Loch, in das alles reinstürzt und dann zusammenschrumpft...

Orlanda
 
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Liebe Orlanda,

die schwarzen Löcher sind doch längst erforscht:-)
Für die, die es interessiert: Das ist keine dunkle, sondern entartete Materie. Stellt euch einen Atomkern in Größe eines Fußballs vor, die Elektronen als Tischtennisbälle. In dieser Größe wäre dann ein Atom so groß wie ein Fußballstadion. Der Fußball in der Mitte und die Elektronen würden auf den oberen Rängen herumrasen.
Drückt man nun die Tischtennisbälle in den Fußball hinein und quetscht alles noch ein wenig zusammen, so hätten in diesem Stadion jetzt Millionen, wenn nicht Milliarden gefüllte Fußbälle Platz.
Wenn man das auf der Erde mit aller Materie machen würde, dann wäre die gesamte Erde mit allem, was da kreucht und fleucht noch ein Kügelchen von 2 cm Durchmesser - unsere Sonne hätte einen Durchmesser von 6 km.
Aber keine Angst, weder unserer Sonne noch der Erde droht dieses Schicksal - das kann das Ende eines Riesensterns sein, der, wenn er seine Energie aufgebraucht hat, in Bruchteilen von Sekunden in einer gewaltigen Supernova explodiert. Hat dann der Sternrest noch mehr als 1,4 Sonnenmassen, so stürzt er zu einen schwarzen Loch zusammen..... Feststellen kann man solche stellaren schwarze Löcher an vielen Stellen. Im Röntgenlicht kann man nämlich sehen, wie sie Materie von "normalen" Sternen in der Nähe abziehen und verschwinden lassen.....

Dunkle Materie: das ist eine unbekannte Materie außerhalb unserer Physik, die die Galaxien in ihrern meist Spiralformen zusammenhält. Sie hätten sich nämlich im Laufe der ca. 13 Milliarden Jahren seit dem Urknall áuf Grund ihrer Rotationbewegung längst abspulen müssen...... Und lt. mathematischer Berchenung braucht es ca 5 mal mehr Materie als sichtbar, um das zu verhindern...

Bitte um Verständnis für meine Weitschweifigkeit - wenn ich mal in Fahrt bin ;.))
Merope
 
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Orlanda
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Liebe Merope, also gut: Ich glaube, dass man eines Tages auch die Schwarzen Löcher erforscht haben wird.
Hätte sich ein Cro-Magnon-Mensch erträumen lassen, dass wir heute anhand seiner Knochen wissen wie er gelebt hat, woran er gestorben ist und dass wir fähig sind, unsere Raumschiffe bis weit ins Weltall bugsieren können?

Es ist halt wie schon seit Anfang an: Was sich der Mensch nicht erklären kann, erklärt er mit Übersinnlichem.
Genauso die Gegenseite: Was nicht erklärbar ist, gibt es nicht - aber vielleicht läßt sich die Existenz Gottes auch einmal beweisen?
Dann wird aber sicher kein menschenähnlicher Geist dastehen und uns die 10 Gebote vorlesen und von uns verlangen, dass wir freitags kein Fleisch essen -oder falls man Moslem ist und an Allah glaubt, dass man beim Genuss von Schweinefleisch eine Strafe erhält. Diese Regeln sind so widersinnig (wenn sie vielleicht auch einst sinnvoll waren, wie z.B. im subtropischen Nordafrika kein Schweinfleisch zu essen wegen der Trichinen und dem leichten Verderb.)

Auch dieses Scheidungsverbot oder das Verbot der gleichgeschlechtlichen Liebe - was für ein menschengemachter Quatsch.

Gott oder nicht Gott - das ist eine Frage die für mich ohne Brisanz wäre, gäbe es nicht die hirnrissigen Ver- und Gebote, die doch eindeutig nur darauf hinauszielen, sich in das Leben eines Menschen einzumischen, Macht auszuüben!

Als Mitteleuropäer(in) der Gegenwart braucht man sich darüber zum Glück keine Gedanken machen. Aber es gab ja auch schon andere Zeiten, in denen man fürs Nichtglauben übel bestraft wurde (so lange noch nicht her!) und es heißt, der Teufel schläft nie...

Orlanda
 
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Orlanda
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Liebe Merope, Dein Hinweis, dass alles vergänglich sei wie die Mandalas ist ein guter Basis-Gedanke!
Ich verbringe in letzter Zeit schon Zeit damit, mir darüber Gedanken zu machen, dass alles vergänglich ist - aber oftmals in negativer Hinsicht.

Man sollte wirklich die Dinge von der anderen Seite betrachten und erkennen, dass auch das Negative vergänglich ist - wobei ich damit jetzt nicht alte Männer meine, die in Zen-Gärten herumlaufen. Meine Aversion gilt ja nur jenen alten Männern (und auch alten Frauen!), die in ihrer Erstarrtheit meinen, jüngeren Menschen Vorschriften machen zu dürfen...!

Wünsch Dir einen schönen himmelblauen Sonntag! Esse gleich einen Bodensee-Apfel und Salat von der Insel Reichenau!

Orlanda
 
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Liebe Orlanda,
längst nicht alles, auch im menschlichen Gehirn ist erforscht, und längst nicht alles ist "erforschbar" Merlin sprach die dunkle Energie an -- die macht 75 % des Universums aus, weitere 20% sind dunkle Materie..... Ihr Verhalten widerspricht unserer gesamten Physik...
Wir wissen nicht, was das ist, wir wissen nur, das unser Universum so ist, weil es sie gibt und die Zahlen von oben sind mathematisch berechenbar.
Also: die Wissenschaftsgläubigkeit sollte man auch ein wenig zurücknehmen...

Ich kann dir natürlich keine Vorschriften machen und will es auch nicht - aber ich würde mir wünschen, wenn du deine Beiträge in den Stil: "ich glaube, dass es so und so ist." und nicht "Es ist so" schreiben würdest. --- Wenn es nämlich so wäre, wie du glaubst, hättest du den Nobelpreis verdient und wir anderen wären alle ein wenig unterbelichtet....

Dir auch: einen schönen Tag
Merope
 
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Orlanda
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Liebe Nice-Live, Kirchen haben generell eine ausgezeichnete Akustik und Kirchenkonzerte sind meistens etwas Besonderes - der Raum, der Klang, das Licht - es spricht unsere Sinne an!

So wie Du es siehst mit Deinem Gott so sahen es z.B. auch meine Vorfahren. Mein Großvater meinte immer im Wald sei er seinem Herrgott näher als in der Kirche.

Danke für den Hinweis auf den Passauer Dom!

Orlanda
 
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Liebe NL,
nicht nur die Domorgel in Passau: der Peteresdom, die Sixtinische Kapelle, der Dom in Aachen oder Speyer, der Kölner Dom oder aus neuerer Zeit: die Sagrada familia in Barcelona ----- was wäre die Welt ohne sie? Und das gibts nicht nur im Katholizismus. Schau dir die wundervollen Moscheen und buddhisten Tempel an --- und selbst im bescheidenen Zen: Schau mal deren Gärten an!

Und wenn in den Kirchen dann ein paar alte Männer in gestickten weißen Hemden herumlaufen ---- das ist nur Beiwerk und vergänglich wie die Mandalas - die nach tagelanger mühevoller Arbeit zerstört werden, was mir ein schönes Symbol erscheint.

Schönen Tag noch
Merope
 
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Nice-Live
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Das mag vielleicht sein, lieber Sprotte - Ich beharre nicht darauf ;-)

An Alle:
Allein die Katholiken sind es, die Glanz und Gloria für ihren Glauben brauchen.
Sie brauchen einen Papst (Petrus) den sie als Abgesandten "Gottes" "vergöttern" wollen - Das hat meines erachtens nicht viel mit dem wirklichen Glauben zu tun.

Wenn wir uns mal vor Augen halten, dass "wir" uns selbst als Abgesandte Gottes betrachten - alleine schon durch die "individuelle Namensgebung (Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen: Duu bist mein !. . . .mit dem wir unser Leben bestreiten und meistern . . . .

Ich brauche keinen Pomp, Glanz u. Gloria, ich muss nicht jeden Sonntag in die Kirche laufen - um das Göttliche zu erleben !
Ich liebe am meisten, die kleinen schlichten Kapellen in denen eine unsägliche Glückseligkeit und Ruhe ausstrahlt - ein Wahnsinn !

Aber zugegeben: Ein Konzert der größten katholischen Domorgel der Welt in Passau, läßt bestimmt fast alle Herzen höher schlagen !

Einen schönen Sonntag wünschend
N.L.
 
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Orlanda
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Lieber Merlin,

vermutlich ist die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Visionen zu denken, die Grundvoraussetzung wissenschaftlich zu arbeiten, zu forschen und auch, sich Götter und Geister vorzustellen.
Wie Du schreibst, widerlegt die Realität manche Vision und umgekehrt bestätigt sich manche Vision in der Realität.

Das Unangenehme an der Vision Gott ist für mich, dass der Mensch daraus immer Verhaltensregeln - nicht nur für sich, sondern vorallem auch für andere Menschen - ableitet.
Der Unterschied zwischen Philosophie und Religion besteht für mich in erster Linie darin, dass erstere viele Modelle hat und dass keine Stagnation stattfindet, wie das in den Religionen der Fall ist.

Jesus sehe ich, obwohl er als Gründer der Christlichen Kirche gilt, weniger als Religionsgründer denn als weisen Menschen, der die Grundregeln des menschlichen Miteinanders reformieren wollte. Seine Thesen sind ähnlich den Thesen die im Kommunismus erfaßt sind. Beide "Denkansätze" waren leider kaum lebbar, weil die Menschen (noch) nicht dazu bereit waren und beides einem Machtmißbrauch im großen Stil zum Vorwand diente.

Zu den bekannten Funktionen des menschlichen Gehirns gehören auch Gedankenübertragung, Vorahnung, Intuition etc. und all dies hat m.E. nichts mit Religion oder Esoterik zu tun, sondern ist zumindest teilweise schon wissenschaftlich nachweisbar.

Die Frage "Was ist Leben, wo ist der Anfang des Funkens?" läßt vermuten, dass es eine noch unbekannte Naturkraft gibt. Aber deshalb gleich auf einen Gott zu schließen, der den Menschen vorschreibt, wie sie zu leben haben, der mit dem Höllenfeuer droht, wenn sie gegen die biblischen Vorgaben verstoßen, ist in meinen Augen mehr als absurd.
Zu diesem "Gott" beten?
Ist es nicht vielmehr die Kraft des Gehirns, vielleicht die geballte Kraft vieler Gehirne, die etwas auszulösen vermag, was hinterher als "Gnade Gottes" bezeichnet wird?

Gehirn&Gott - Naturkräfte, wobei es eigentlich anders herum genannt werden sollte, denn am Anfang steht die Naturkraft "Gott" und unser Gehirn ist ein Teil davon.

Die Religionen sind Vehikel der Menschen, um zu verstehen oder um das Nichtverstehen einigermaßen erträglich zu machen... Sie erlauben das Abschieben von Eigenverantwortung auf ein höheres Wesen, sie geben Erklärungen für Unerklärliches und sie machen die Menschen zu ewigen Kindern. Anderen Menschen geben sie die Macht, um Mitmenschen zu knechten. Und der Mensch läßt vieles mit sich machen, nur um der Eigenverantwortung zu entgehen...

Die "Vertreibung aus dem Paradies" ist sicherlich die Umschreibung dafür, dass der Menschen zu denken begann... Begann es damit, dass er sich aus dem Vierfüßlerstand aufrichtete?

Orlanda
 
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Merlin47
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Liebe Orlanda,

Spiritualität ist nicht nur eine geistige Leistung, sondern besteht auch aus dem Erfahren. Wenn Du zum Beispiel in der besagten Mitternachtsmesse sitzt, berührt und erfüllt dich etwas, das sich nicht konkret beschreiben läßt. Du schreibst ja selbst vom feierlichen Ambiente, warum suchst Du dieses – wenn es doch anscheinend keinem rationalen Nutzen folgt?

Auch ein Mensch, wie Einstein oder ein anderer Wissenschaftler kann ohne sich zu verbiegen an Gott glauben. Ja und die Philosophie beschreibt eine ganzheitliche Betrachtung der Dinge und dazu gehören auch die unterschiedlichen Lehren der Weltreligionen.

Du schreibst ja selbst dem Buddhismus ein gewisses Maß an Philosophie zu. In meinem letzten Beitrag hatte ich von der Nähe der Lehre Jesus zum Buddhismus geschrieben, also müsste auch da ein Quäntchen einer Geistesleistung zu finden sein.

Platon hatte es ja auch die Sorge um das Seelenheil als die vornehmste Pflicht eines Menschen verstanden, da gibt es also auch eine sehr große Schnittmenge. Ja und dann sind da auch noch eine Menge christlicher Denker, die zum Kreis der Philosophen zählen (z.B. Plotin, Augustinus, Thomas von Aquin, Giordano Bruno usw.).

Keiner von uns hat jemals das Universum oder die Schwarze Energie gesehen oder Erfahren, da müssen wir also auch jenen Glauben schenken, die solche Thesen ersonnen und berechnet haben. Ein Großteil der wissenschaftlichen Erkenntnisse können wir selbst nicht überprüfen, da bauen wir mit unserem Wissen also auch auf den guten Glauben.

Schopenhauer hatte ja auch mit seinen Möglichkeiten über das Phänomen der Zeit nachgedacht und heute wissen wir, dass sich der eine oder andere Punkt inzwischen etwas anders darstellt. Ja was heute noch in der Wissenschaft als unumstößliche Wahrheit gilt, kann sich schon morgen als Irrweg herausstellen.

Warum kann man über die Religionen nicht ernsthaft nachdenken? Ich tue es doch auch – ohne gleich ein Christ, Jude, Moslem oder Buddhist sein zu müssen. Zudem muss Gott auch kein Wesen sein, der personelle Gott ist nur eine Vorstellung unter zahlreichen anderen Denkmodellen.

Letztlich noch zum Pontifikal der Päpste: Wenn Du einmal in den Medien die Gespräche im Vorfeld der Papstwahl verfolgt hättest, wären dir dort auch diese Argumente begegnet. Wenn Du diese einmal aus wirklich neutraler Sicht betrachtest, wirst Du auch deren Sinnhaftigkeit erkennen.

Ja, die Institution Kirche leidet schon sehr lange an einer Stagnation, aber die lässt sich sicherlich nicht mit einem längeren Pontifikal auflösen. Ein gutes Beispiel dafür war Johannes Paul II., der mit 58 Jahren gewählt wurde und 26 Jahre im Amt war.


Merlin
 
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Lieber Sprotte, du hast mir vorweg genommen, was ich auch sagen wollte.
Ich wünschte mir sehr, besonders in diesem Thread, dass die "Gottgläubigen" und die "Atheisten" sich darauf verständigen, dass es weder einen Beweis Gottes noch einen Beweis für dessen Nicht-Existenz geben KANN!

Mir gefällt dieses Diskussion hier - fast ohne Polemik - sehr gut.
Und jetzt geh ich schlafen.

Mein Heliostat blieb heute leider ungenutzt. Während morgens noch strahlender Sonnenschein war bei uns, vernebelte es gegen Mittag - aber ich hab mich trotzdem "austoben" können in meinem heiligen Sternengral..... :-)

Guts Nächtle
Merope
 
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Sprotte1946
Sprotte1946
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@ Nice-Live;
ich glaube, da verkennst die Agnostiker.

" Der Agnostizismus (gebildet von dem altgriechischen Verb „nicht wissen“) bezeichnet die philosophische Ansicht, dass bestimmte Annahmen – insbesondere solche theologischer Art, welche die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz, beispielsweise eines Gottes, betreffen – entweder ungeklärt oder grundsätzlich nicht zu klären sind.

Agnostizismus ist eine Weltanschauung, die insbesondere die prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens betont. Die Möglichkeit der Existenz transzendenter Wesen oder Prinzipien wird nicht bestritten. Agnostizismus ist sowohl mit Theismus als auch mit Atheismus vereinbar, da der Glaube an Gott möglich ist, selbst wenn man die Möglichkeit der Gewissheit bezüglich seiner Existenz verneint. Die Frage „Gibt es einen Gott?“ beantworten Agnostiker dementsprechend nicht mit „Ja“ oder „Nein“, sondern mit „Ich weiß es nicht“, „Es ist nicht geklärt“, „Es ist nicht beantwortbar“ oder „Es ist nicht relevant“. "
( aus Wikipedia )

Ich glaube, dass der Agnostostiker sich seiner Beschränkheit sehr bewusst ist und deshalb wird er immer sagen, dass es keinen Beweis für die Existenz Gottes gibt; diesen beweis wird ihm auch jeder Gläubige, gleich welcher Religion, schuldig bleiben.
Und ich bin der Meinung, dass das den Unterschied zwischen Glauben und Wissen ausmacht.
Herzliche Grüsse.
Sprotte1946
 
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Lieber Merlin,

ein Thema für sich: Jesus und die Frauen. ( Er hat sie gleichgestellt!)

Anders: Die Kath. Kirche und die Frauen. ( Sie haben sie klein gehalten!)

Z.B.: Eine Frau hat ihren Mann verlassen und ihren Lebensunterhalt durch Prostitution verdient...

eine andere muss daran leiden, dass ein ganz natürlicher, gynäkologischer Sachverhalt ( Menstruation ) sie unrein macht und so zum krankhaften med. Befund erhoben wurde.

Die Muttergottes ( Maria )wurde in himmlische Höhen erhoben, nicht als Frau, sondern als Mutter und Gebärende.-

Daneben gibt es noch die Alternative: Die auf den Mann verzichtende Jungfrau und...
es gefielen auch die hausfraulich Beschäftigten wie Martha
und natürlich Frauen, die dem Mann zu Füßen sitzen und ihm lauschen ( gefallene Mädchen!)

In der Kath. Kirche thronen sie heute auch noch auf ihren Chefsesseln und weiterhin werden die Frauenh in gedankenloser und verletzender Unbekümmertheit nur für Bodendienste vorgesehen..

Wann wird diese Zeit vorrüber sein, in der man den Problemen der Benachteiligung den Rücken, bzw. das "Hinter "teil zuwendet?

Cardia
 
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Lieber Merlin,

ich glaube nicht, dass wir Jesus etwas zu vergeben haben, sondern, dass er uns vergibt.-

Matth. stellet diesen Abschnitt in die Auseinandersetzung mit dem Pharisäismus. Darum erscheinen die Fragesteller als Heuchler, die Jesus auf die Probe stellen wollen. Mit V.3 berührt Mt die jüdische Streifrage, ob jeder beliebige Grund für eine Scfheidung genügt.
V.9 gibt darauf die Antwort: Nur bei Unzucht..

Doch in V.6wirdJesus Scheidungsverbot abgeschwächt und 5 Mos.24,1 ( V.7 ) als Zugeständnis ( V.8 )erlaubt.

Dennoch nimmt Mt. eine strengere Haltung an als das zeitgen. Judentum.

An dieses Streitgespräch ( V. 1-9 ) hat Mt. eine Jüngerbelehrung ( V.10-12 Sondergut ) angefügt, d. h. er auch die Ehelosigkeit gerechtfertigt.

Doch solche Ehelosigkeit und auch Scheidungsverbot
( vergl.1Ko7,7 ) darf darum nicht von den Gläubigen gefordert werden.-

Deshalb sind auch Priester der Evang. Kirche geschieden und..
interessant sind hier auch die Apokryphen ( die verborgenen Bücher der Bibel )

Ja, lieber Merlin, es ist immer sehr spannend mit Dir darüber zu diskutieren...:-(

Cardia
 
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Orlanda
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Spritualität ist nichts weiter als eine Leistung eines überdimensionalen Gehirns! Nachdem sich der Mensch vieles nicht erklären konnte, kam er auf die Idee, dieses auf das Wirken allmächtiger Geister und Götter zurückzuführen.

Der heutige Mensch ist in der Lage, ohne diese Vorstellungen eines Gottes oder eines anderen unsichtbaren Wesens zu leben. Das können sich freilich Menschen, deren Gehirn immer noch in der schamanistischen Phase steckt, nicht vorstellen.
Die Vorstellungen reichen vom Glauben an Naturgeister bis zu den Göttern der Religionen der neuen Zeit!

Lieber Merlin, wer "glaubt" an Schopenhauer etc.? Das ist kein Glaube, sondern wenn ich mich mit Philosophie oder Naturwissenschaften auseinandersetze, steht es mir frei, darüber zu reflektieren und mir meine eigenen Gedanken zu machen. Zeige mir die Religion, in der das möglich ist! (Ich klammere hier den Buddhismus aus, denn der ist für mich eher eine Art Philosophie.)

Ich sehe ein, dass es keinen Sinn hat, gegen das Glauben aller möglichen Dinge Argumente vorzubringen - dies ist Teil des Menschen wenn er denn glaubt und meint es sei so.

Aber genauso unsinnig ist es, einem Menschen, der nicht glaubt, weismachen zu wollen, dass alle Menschen spirituell veranlagt seien und alle Menschen einen Glauben an Übersinnliches hätten. Wer zu Weihnachten in die Kirche geht, tut dies oftmals wegen des feierlichen Ambientes. Dies gilt auch für Hochzeiten, Begräbnisse und Taufen.

Sicher gehen viele Menschen im Laufe ihres Lebens durch eine Entwicklung, die aber am Ende die Erkenntnis sein kann, dass es all die Geister und Götter NICHT gibt, sondern dies eben nur die Fähigkeit eines Gehirns ist, sich alles mögliche glaubhaft darzustellen.

Soll jeder glauben was und ob er will. Schlimm ist, wenn eine Gruppe die andere dominieren will, wie das eben die Gruppe der Glaubenden immer wieder in Vergangenheit und Gegenwart gemacht hat und noch macht.
Ein Papst regiert mit seiner Riege viele Menschen. Nicht nur, weil diese sich regieren lassen, sondern weil viele nicht aus dem Druck herauskommen, den die Religion ausübt.

Dass man alte Männer zu Päpsten macht, um keine Stagnation hervorzurufen - diese Behauptung ist doch nicht ernstgemeint? Alleine schon der Vorgang, dass immer nur Greise gewählt werden ist STAGNATION! Stagnation ist doch das Grundprinzip dieser Kirche! So kann auch nur ein alter Mann gewählt werden, der möglichst keine Neuerung anstrebt, sondern fest hält am Alten. Nur so ist gewährleistet, dass der Apparat Kirche noch in alle Ewigkeit das bleibt was er heute ist.

Amen.

Orlanda
 
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Nice-Live
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An Sprotte - Nein, das möchte ich keinem Agnostiker erzählen - das ist sinnlos !

Wichtig für mich ist allein der Glauben und den spürst Du "In Dir " oder eben auch nicht ?! Alles ist möglich !

Um zu erkennen, wie billig dieser theologische Kunstgriff ist, muss man das Wort „Gott“ nur für einen Moment durch das Wort „Osterhase“ ersetzen.
Dann lautete das vermeintliche „Argument“ nämlich einfach: „Ich glaube an den Osterhasen. Waas ? - Sie glauben nicht an den Osterhasen ?
Also glauben wir doch Beide, nicht wahr ?!“

In dieser Form wird sofort deutlich, dass zwischen den Beiden alles andere als ein argumentatives Patt besteht. Denn diejenigen, die Zweifel an der Existenz des Osterhasen hegen, haben fraglos die weitaus besseren Argumente auf ihrer Seite.

Na ja - warum Atheisten und Menschen die nicht an Gott glauben zu Scharen an heiligen Feiertagen in die Kirchen laufen (so dass der Pfarrer fast erdrückt wird) und um zu ihren Hochzeiten "Gottes Segen" erhoffen, ihre Kinder taufen lassen usw. Ja und selbst "seine letzte Salbung" wünschen ist mir ein Rätsel !
Vielleicht brauchen Sie das "Licht" in ihrer dunklen Seele - wer weiß es ?
Die Gotteshäuser stehen für Jeden auf ! . . . und vielleicht ist es auch die unendliche Ruhe und Stille, die einen Menschen in die Kirche treibt, die er/sie sonst in keinster Weise erfahren darf !

So für heute ist gut - die Sonne scheint - hoffentlich in aller Menschen Herzen !?
N.L.
 
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Merlin47
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Liebe Merope,

gerade die große Nähe der Lehre Jesus zum Buddhismus hatte den historischen Jesus mit in Frage gestellt. In der Bergpredigt wird diese Nähe besonders deutlich. Der Autor Dr. Martin Gruber hatte dazu einmal in einem Buch die These aufgestellt, dass Jesus eine Verbindung nach Indien gehabt haben soll.

Nach seiner Vorstellung soll er die Kreuzigung überlebt haben und danach nach Indien geflohen sein, um dort weiter wirken zu können. In sich sind die Bücher gut fundiert – aber in der Zusammenschau mit anderen Erkenntnissen bröckelt dann die Glaubwürdigkeit doch etwas ab.

Ja, Paulus dürfte wohl mit der Heidenmissionierung als Begründer der christlichen Lehre zu verstehen sein. Jesus hatte im Gegensatz zu Paulus eigentlich ein relativ entspanntes Verhältnis zu Frauen – sonst hätte sich da auch nicht Maria Magdalena so positionieren können.

Ohne sie hätte die Lehre Jesus mit dessen Tod sein jähes Ende genommen. Sie ging mit ihrer visionären Zuwendung zur Spiritualität noch einen Schritt weiter als Jesus selbst.

Schade nur, dass mit dem Ende der Gnostiker dieses Element wieder in den Hintergrund gerückt wurde und somit auch die Stellung der Frauen in der sich bildenden Institution Kirche.

So, nun werde ich mich auch aufmachen, um in mein Café den Sonnenschein genießen zu können.

Merlin
 
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Merlin47
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Liebe Cardia,

eine Sünderin muss doch nicht zwangsweise eine Prostituierte sein. Sicherlich war es für Jesus besonders wichtig auch den Außenseitern eine Chance zu bieten, um jedem den Weg in das Reich Gottes zu eröffnen. Entscheidend waren für ihn die Einsicht und der feste Wille zur Umkehr.

Im Gegensatz zu der Homosexualität hatte sich Jesus jedoch zur Ehe und der Scheidung durchgehend in allen Evangelien ganz klar positioniert.

Selbst in der Bergpredigt spricht er diesen Punkt an. Er ging in dieser Sache sogar noch einen Schritt weiter, als die jüdische Praxis es zuließ, in der er den Scheidebrief Moses in Frage stellte.

Matthäus 19:
[7] Da sprachen sie: Warum hat den Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden?

[8] Er (Jesus) sprach zu ihnen: Moses hat euch erlaubt zu scheiden von eueren Weibern wegen eueres Herzens Hurtigkeit; von Anbeginn aber ist´s so nicht gewesen.

[9] Ich sage euch, wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn nur wegen der !*%§?+#-~! willen) und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe.


Ich denke, dass der Grund für seine unerbittliche Haltung in dieser Sache in der etwas nebulösen Geschichte um das Verhältnis von Maria und Josef lag. So ganz freiwillig hatte sich ja Josef nicht zu Maria bekannt und denkwürdig ist auch, dass er in den Evangelien neben der Geburtsgeschichte nur einmal ganz beiläufig erwähnt wird.

Sicherlich einer der Geschichten, die Jesus so menschlich machen und deswegen seine historische Persönlichkeit durchschimmern lassen. Der Schreiber einer fiktiven Heilsgeschichte hätte sicherlich auf eine solche Widersprüchlichkeit verzichtet.

Eventuell sollten wir deshalb auch Jesus für diese Worte vergeben können.


Merlin
 
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Wie immer, sehr fundiert, Merlin.
Ja, ich denke auch - wenn die Menschen - auch die Christen - die Evangelien einmal lesen würden und besonders über die Worte Jesu ein wenig nachsinnen, dann würden sie ein großes "Aha-Erlebnis" erfahren.
Ich habe diese Worte 1:1 mit in den Zen-Buddhismus genommen - und siehe da, Buddha sagt das Gleiche.

Man sollte aber auch die Apostelgeschichte und die Paulus-Briefe einmal lesen.
Zur Ehelosigkeit: Paulus sagt eindeutig, das ist nicht Gottes Wille, sondern seine persönliche Meinung - es sei besser, das der Mensch allein bleibt (u. a. weil er dann in Notzeiten nur für sich allein sorgen muss) - aber: wenn er das nicht aushält, dann soll er heiraten. Auch sagt Paulus, eigentlich soll er verheiratet bleiben, wenn er es ist - aber wenn es gar nicht geht, dann soll man sich halt trennen.
Außerdem stammt von Paulus, nicht von Jesus das Wort: "Die Frauen sollen schweigen in der Gemeinde - und wenn sie etwas nicht verstanden haben, zu Hause ihre Männer fragen."

Ich finde, es ist Zeit, das die Kirchen wieder "christlich" werden.

Schönen Tag ---- und für mich beginnt jetzt gleich der Dienst im Planetarium und in der Sternwarte: Tag der Astronomie.
Die Sonne meint es gut: Nicht nur dass sie strahlend am blauen Himmel erschienen ist, sondern auch von vielen Flecken bedeckt - und ich hab Dienst am Heliostat..... *freu-hüpf"
Merope
 
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Merlin47
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Liebe Merope,

danke für die Blümchen, aber es ist eigentlich nicht so schwierig, man muss einfach nur lesen, was in den Evangelien steht. Die meisten Christen haben die Bibel im Grunde noch nie wirklich gelesen und bauen ihr Wissen eigentlich nur auf das Hörensagen auf.

Wenn sie es doch gelesen wird, achten sie jedoch nicht auf das, was man ihnen vermitteln möchte, sondern auf das, was sie gerne sehen wollen. Sie erkennen dabei meist nicht, wie weit sie sich im Grunde damit von der eigentlichen Lehre Jesus entfernt haben.

Nach meinem Verständnis ist das Bedürfnis nach Spiritualität ein Grundbedürfnis, mit dem wir auch erst zu dem werden konnten, was wir heute sind. Mit der Spiritualität hat der Mensch begonnen sich selbst, sein Dasein und seine Welt zu erklären und zu verstehen.

Dieses Bedürfnis sitzt so tief in uns verankert, so dass sich selbst ein Atheist diesem nicht entziehen kann. Das beginnt bei einem besinnlichen Augenblick mit Kerzenlicht, Musik und endet bei dem von Nice-Live zitierten Weihnachtsfest.

In meiner Nähe steht der Limburger Dom, in dem jedes Jahr zu Weihnachten sehr schöne Mitternachtsmessen gestaltet werden. Die Kirche ist bei dieser Messe immer immer überfüllt mit Menschen und das sind gewiss nicht alle praktizierende Christen.

Ein Atheist kann auch nicht alles selbst erfahren und wird sich deshalb bei bestimmten Dingen einfach nur auf das Glauben verlassen müssen. Er ist im Grunde auch nicht gottlos - selbst wenn sein Gott nicht Jesus heißt, sondern Einstein, Descartes oder Schopenhauer.

Letztlich möchte ich noch etwas zu dem mehrfach bemängelten hohen Alter der Päpste anfügen. Man sollte nicht vergessen, dass dieses Amt nicht nicht nur für einen konkretenZeitraum festgelegt wird, sondern in der Regel für ein ganzes Leben bestimmt ist.

Gerade in einer Zeit des Umbruches wäre es deshalb nicht klug, einem relativ jungen Kardinal das Amt für einen Zeitraum von 40 Jahren zu übertragen.

Lange Amtszeiten sind kein Garant für Veränderungen, sondern tragen mehr zu Stagnation und festgefahrene Strukturen bei. Beispiele dazu findet man in der Politik genügend.



Merlin

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