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Merlin47
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Liebe Erinnerung,
es ist völlig richtig, dass man mit dem PET noch konkrete Gedanken bestimmen kann, aber man kann erkennen, welche Areale bei einer Interaktion zusammenhängen.
Es kommt also darauf an, was man dem jeweiligen Probanden für Aufgaben stellt. Wenn Du jemand sagst, er solle sich zum Beispiel vorstellen, er würde Tennisspielen, dann werden ganz bestimmte Areale aktiv. Die Sache mit dem Tennisspielen wird übrigens bei Komapatienten angewandt, um deren bewusste Wahrnehmung zu testen.
Bei den Fragen rund um Gott und der Spiritualität kann man auf die gleiche Weise Testreihen starten. So hat man religiösen Personen eine persönliche Bitte an Gott richten lassen. Dabei wurden in den gleichen Arealen der Stirn und Scheitellappen Aktivitäten festgestellt, wie das auch mit mit einer Bitte an ganz realen Personen geschehen würde.
Dazu gibt es noch eine Reihe anderer Anordnungen, bei denen man ganz klar erkennen kann, um was es da geht und welche Auswirkungen das hat.
Es ist doch auch nicht uninteressant, dass bei Meditationen die Produktion von neuen Nervenzellen im Gehirn angekurbelt wird. Das Gehirn ist auch nicht statisch, sondern läßt sich durch Training in seiner Struktur verändern. Wenn ich mich sehr viel mit dem sozialen Aspekt beschäftige, werden auch diese Anlagen gefördert und ausgebaut.
Wenn ich mich also an Gott und Co. wende, wird auch meine Kompetenz im sozialen Aspekt gefördert – weil es gleichgültig ist, ob ich nun mit einer realen oder fiktiven Person kommuniziere.
So ist das auch mit der Meditation, wer seine Achtsamkeit trainiert, wird letztlich in diesem Bereich auch eine Veränderung erfahren. Es ist wie beim Sport, man kann es natürlich lassen oder nicht.
Die Sache mit dem Chip ist auch keine Fiktion mehr, denn in Japan ist man dabei eine Software zu entwickeln, mit der über die Gehirnströme Traumbilder entschlüsselt werden können. Ja, und in den USA ist man auf militärischer Seite dabei, sich dieser Erkenntnis aus der Neurobiologie nutzbar zu machen.
Man kann zum Beispiel, das Schmerzempfinden ausblenden oder eine beliebige Eigenschaft des Menschen auf besondere Weise anregen. Es wäre auch vorstellbar irgendwelche Bilder direkt in das Gehirn einzublenden oder auszulesen.
Sicherlich eine Horrorvision, die noch weit bedrückender ist, als sie uns George Orwell mit seinem Big Brother beschrieben hat.
In den Neurowissenschaften stehen wir noch ganz am Anfang, da werden uns noch manche positive aber auch negative Entwicklungen ins Haus stehen. Ein Trost sollte sein, dass Orwells Visionen zum Glück auch nicht ganz zur Wirklichkeit wurden.
Merlin