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Orlanda
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Von allzu standardisierten Deutungen halte ich nichts. Meine Mutter allerdings betonte immer, das der Traum von trübem, dunklem Wasser nichts Gutes zu bedeuten habe. Ebenso, wenn man im Traum Singen hört.
Als mein Hund schon krank war und ich aber immer noch hoffte, dass die Krankheit zumindest abgemildert werden könnte, hatte ich einen Traum in dem ein Chor "Schlafe mein Prinzchen, schlaf ein" sang. Auch hier vermute ich eine Botschaft des Unbewußten/Unterbewußten an den "wachen Geist". Ich ließ Wochen später meinen Hund einschläfern, um ihm weitere Qualen zu ersparen.
In der Tat wiesen Träume, in denen dunkles, auch reißendes, bedrohlich aussehendes Wasser vorkam immer auf wenig schöne Dinge hin, die die Zukunft dann auch tatsächlich brachte. Nicht immer kündigten sie den Tod an, aber immer träumte ich sie in Zeiten, in denen sich vielleicht schon eine unangenehme Entwicklung ankündigte.
Wie Merlin bemerkt, ist der Traum von Tod nicht eine Ankündigung des tatsächlichen Endes des Träumers, sondern vielmehr eine Trennung von etwas oder Abkehr. Ich träumte einmal ich läge am Bett und ich sah alles um mich herum, so als wäre ich wach. Und ich war tot, ich spürte eine fürchterliche Kälte und ich dachte mir: So ist es also wenn man tot ist...
Irgendwie gelangte ich aber dann in die Wirklichkeit und ich bemerkte, dass meine Decke aus dem Bett gefallen war und ich fror tatsächlich. Aber dies war auch eine Zeit, in der große Veränderungen in mir geschahen. Zufall oder schicken wir uns selbst aus dem Unbewußten Hinweise, damit wir uns mancher Dinge bewußt werden und noch besser darauf eingehen können?
Spannend finde ich - und das offenbart das Traum-Thema - dass man sich der "Doppelhaftigkeit" bewußt wird. Da ist einerseits der materielle Mensch mit seinem Willen, seinen Erfahrungen und seiner Art und Weise mit dem Alltag umzugehen. Und im Hintergrund, unbemerkt agiert man noch einmal, ohne das Ich, unberührt von dem, was ich mir mit dem Alltagsgehirn ausdenke. Wenn ich meine, ich meistere etwas, ich erzwinge etwas, bekomme ich von diesem anderen "Ich" einen Hinweis oder manchmal auch Verweis. Diese 'starken' Hinweise oder Träume begleiten einen tatsächlich mindestens einen Tag lang. Anfangs weiß man damit oftmals nichts anzufangen, bis sich plötzlich ein Gedanke, eine Spur zeigt. Und daraus gilt es dann zu lernen.
Orlanda
PS: Es gibt auch die "Aufräum-Träume", die die Ängste des Alltags auf den Punkt bringen.
Ein Alptraum wäre es, würde z.B. mein Enkel vor meinen Augen verschwinden. So träumte ich einmal als er noch kleiner war, dass der Kinderwagen mit ihm verschwunden wäre, während ich mich einem Schaufenster zuneigte. Ein anderes Mal fiel er in meinem Traum in einen offenen Gully.
Lauter Ängste einer Großmutter und im Traum noch einmal so richtig aufgekocht!