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Orlanda
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@Emirena: "... Manchmal gewinne ich jedoch den Eindruck, man wolle mich hier mit Gewalt davon überzeugen, dass man besser die Klappe hält und dass man gut daran tut, nur über schöne Dinge zu reden/schreiiben.
Kann jeder machen wie er mag, ich mag mir keine Gewalt antun und alles runterschlucken..."
Wir alle haben unsere empfindlichen "Druckknöpfe" und ich kenn das aus eigener Erfahrung, dass ich auf bestimmte Worte oder Äußerungen sehr aufgebracht reagiere, obwohl es wahrscheinlich nicht SO gemeint war, wie ich das auffasse. Wir bzw. unsere Reaktionen sind von innen, von unserem Unbewußten gesteuert, das ist kein Geheimnis!
Mir fiel beim Putzen folgendes ein:
Wenn ich über Männer schreibe, darüber wie wenig Optimismus ich beim Thema Partnersuche empfinde und gehörig Dampf ablasse, gibst Du, liebe Emirena, zu verstehen, dass DU es nicht so siehst und wehrst Dich gegen meine Schwarzseherei.
In der Schwere des Inhalts sind beide Themen "niedrige Rente" und "Partnersuche" wahrscheinlich unvergleichbar, aber die Empfindungen, Deine und meine, laufen aus meiner Sicht ähnlich ab: Eine ist zuversichtlich, die Andere pessimistisch.
Jede von uns hat ihre eigenen Erfahrungen, die eigene Sichtweise und reagiert auf ihre Art auf die "Herausforderung".
Mir käme niemals in den Sinn, Dir Deine Hoffnung und Zuversicht zu nehmen, aber Du nimmst meine Schwarzseherei instinktiv vielleicht so auf, dass es Dich drückt(??).
Ich spürte das heute morgen, als Du von der geringen Renten sprachst und ich erinnerte mich an die Ängste, die ich vorallem an Anfang meines Solo-Daseins empfand, wenn ich ans Alter dachte. Heute sehe ich alles gelassener, es haben schon alle möglichen Leute unter allen möglichen Umständen überlebt. Ich möchte mich nicht immer mit anderen Menschen vergleichen, die in Saus und Braus leben. In der Firma habe ich diese ständig vor Augen. Die Herren und Damen jener Riege, die sich die guten Ergebnisse des Unternehmens wie Honig ankleistern lassen und gleichzeitig vom Sparen reden (wenn es um die "niedrigeren" Mitarbeiter geht).
Es ist eine hauchdünne Wand zwischen Zorn/Enttäuschung darüber, nach einem langen Leben nicht mehr erreicht zu haben, als ein geringes Ergebnis, und dem Willen sich den Rest des Lebens nicht verderben zu lassen, nur weil z.B. nicht genügend am Konto übrigbleibt für eine großartige Reise.
Ich möchte für mich auf der positiven Seite bleiben. Den Schmerz der Welt kann ich nicht heilen, ich kann nur meine Meinung sagen, und hoffen, dass es mit mehreren zusammen etwas bewirkt.
Orlanda