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Orlanda
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Liebe Emirena, Du weißt nicht, durch welche Höllen ich schon ging, wie sehr ich mit meinem "Schicksal" schon gehandert habe und wie es mir geht, wenn ich heute höre, was mein Ex sich alles leisten kann. Er, der durch meine Mithilfe, durch mein Stillhalten, durch mein Bereitsein auch seine Vaterrolle zu übernehmen bei der Erziehung der Kinder, nun ein geruhsames Rentnerdasein im eigenen Haus, mit großem Auto, mit genügend Geld für mehrmalige Urlaubsreisen im Jahr etc. führt.
Ist das gerecht? Mir bleibt trotz meines großen Engagements in 24 Ehejahren nur das, was ich beschrieben habe: Genug zu essen, genug für die Miete, genug für kleine Ansprüche.
Ich darf gar nicht zu tief denken, denn sonst platzt mir der Kragen! Ich habe diesem meinem Exmann die Hölle auf Erden gewünscht, die Hölle, die er mir bereitet hat, als er 24 Jahre so völlig unloyal gegen mich war und jeder aufgetackelten !*%§?+#-~! jeder brünstigen Sekretärin hinterherhechelte! Harte Worte, ich weiß, aber es gibt keine anderen, um diesen Mann und sein Tun zu beschreiben! Alle möglichen, möglichst wohlhabenden und aus seiner Sicht höherstehenden Menschen galten ihm mehr als seine Kinder und ich.
Soll ich mich bis ans Ende aller Tage grämen um all das?
Es war ein Fehler ihn zu verlassen. Viel eher hätte ich dafür sorgen müssen, dass er möglichst bald abtritt und mich als wohlversorgte Witwe leben läßt. Aber wer kann schon dafür garantieren, dass nicht ich vor lauter Kummer vor ihm gegangen wäre?
Das wäre jammerschade! Mein Leben ist mein Leben, ob ich nun reich bin oder nicht.
Wäre ich reich, hätte ich auch schon wieder einen Partner, denn die meisten alleinstehenden Männer meiner Altersklasse suchen sich gezielt Frauen, die ihr Konto aufbessern! Männer sind wie Kaninchenmänner, die gerne in die Baue der Weibchen ziehen. Frauen in meinem Bekanntenkreis, die erbten, einen gut dotierten Beruf ausüben oder ansonsten dem Mann Prestige verleihen können, haben alle wieder Partner gefunden, obwohl sie weder schöner noch klüger sind.
Nein, man erzähle mir nichts über Männer und auch nicht, dass es ein Fehler sei oder ein falsches Denken, wenn man sich mit dem begnügt was man hat.
Es ist ja sonst nichts da worüber man sich freuen könnte, nicht wahr? Immer nur daran denken, was man nicht hat, macht krank und depressiv, das weiß ich von mir aus eigener Erfahrung.
Ich möchte nur leben, ohne die Fehler der Vergangenheit immer spüren zu müssen. Es gibt Menschen, die haben alles verloren und sind trotzdem nicht verbittert. Warum sollte ich es sein?
Orlanda