das Wort "Herausforderung" hat für mich so etwas Forderndes. Ich vermute, dass viele Menschen im Rentenalter das Gefühl brauchen, gebraucht zu werden. Oder sich selbst noch etwas "abverlangen" zu müssen, um vor der Allgemeinheit oder auch vor sicht selbst bestehen zu können. Woher kommt dieses Gefühl?
Na klar, sich mit etwas intensiv zu beschäftigen, (noch einmal) etwas Neues zu erlernen, eine Aufgabe zu haben, alle diese "Herausforderungen" können einer evtl. drohenden Demenzerkrankung entgegen wirken.
Langeweile ist ganz bestimmt nicht der Gesundheit förderlich. Ich finde jedoch, dass es nicht unbedingt eine große Aufgabe sein muss, worum man sich "kümmern" möchte.
(sich kümmern kommt ja bekanntlich von Kummer, Anm. für Sprotte)
Was sollte mich also daran hindern, mich überwiegend mit Dingen zu beschäftigen, die mir selbst Freude machen ohne den Anspruch zu erheben, etwas ganz Großes oder ganz Wichtiges zu sein? Welchem Ehrenkodex widerspricht es, auch Träume und Sehnsüchte zu pflegen? Nicht zwangsläufig muss das zu Langeweile führen.
Okay, habe mich ein wenig an der Begrifflichkeit aufgehängt. Verzeihung!
Für mich selbst habe ich sowohl Pläne (Plan A und auch Plan B) als auch Träume, von denen ich weiß, dass ich sie nciht mehr verwirklichen kann und werde.
Die Inhalte dieser Träume können mich dennoch ganz schön beschäftigen.
Der Body darf bzw. sollte natürlich ebenfalls beschäftigt werden.
Für mich gehört beides zusammen und für beides gibt es jede Menge Ansätze, allerdings tue ich mir keine Verpflichtungen mehr an. (oder besser: kaum noch. Denn irgendwie ist man ja auch als Rentner noch eingebunden und kann sich selten komplett absetzen, ohne dass man sich damit selbst schaden würde)
Für mich selbst denke ich, dass ich genug "geleistet" habe und für mein eigenes Wohlbefinden nicht mehr "gebraucht werden" MUSS.
Alles was mir vorschwebt, wenn ich erst einmal Herr meiner Zeit bin, hat nichts Verpflichtendes mehr.
emirena