Beiträge zum Thema: Jedes Handeln hat seine Konsequenz...

 
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Orlanda
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... oder aufgebauscht ausgedrück: "Die Natur schlägt zurück".

Jahrelang diskutiert man um den Donau-Ausbau zum Wohle der Wirtschaft (wohl eher aber zum Wohle der Unternehmen, die den Ausbau ausführen und der Rhein-Main-Donau-"Gesellschaft"). Millionen werden verpulvert, während man die Möglichkeit eines umweltschonenden Gütertransportes mit der Bahn in Deutschland sträflich vernachlässigt.

Die Donau in ein Betonkorsett zu legen, sie zu vertiefen, ist ein schändlicher Akt und eine Vernichtung eines weiteren Flussabschnittes. Der nun beschlossene "schonende" Ausbau ist eine Augenauswischerei und die schöngeredete Version einer Katastrophe!

Wie verhält sich ein Fluss, der eingezwängt wird, dem man alle Möglichkeiten nimmt, sich als Fluss natürlich zu verhalten? Zu einem Fluss gehören unterschiedliche Wasserstände, sie sind der Motor und Garant für die Gesundheit eines Flusses und seiner Bewohner.

Die Bilder vom niederbayrischen Abschnitt der Donau sprechen Bände! Wir können Dämme bauen so hoch wie Kirchtürme, sie werden der Wucht des Wassers auf Dauer nicht widerstehen können!

Obwohl immer wieder gerne das Argument vorgebracht wird, dass es Klimaveränderungen schon immer gegeben hätte, scheint die Erkenntnis nun auch bis zur CSU vorgedrungen zu sein, dass die Unwetter und ihre Auswirkungen immer heftiger werden. Die Hochwassermarken der aktuellen Überschwemmungen überbieten die der vergangenen Jahre um ein vielfaches! Und es WIRD immer schlimmer werden, weil sich Fehler an Fehler reiht und jeder Fehler in der Natur Konsequenzen nach sich zieht, die die Menschen irgendwann nicht mehr steuern können.

Bei Deggendorf findet das Wasser der hochwasserführenden Isar keine Aufnahme mehr in der ebenfalls hochwasserführenden Donau. In früheren Zeiten gab es dafür großflächige Überschwemmungslandschaften. Die Ufer der Flüsse waren bewachsen und die Vegetation nahm viel Wasser auf.

Heute ist die Gegend um und an der Donau gerade im Bereich zwischen Straubing und Vilshofen eine einzige landwirtschaftliche Ödnis - es gibt keine Uferbepflanzung, die Landschaft, die Felder sind kahl und optimiert für die monströsen Maschinen der Landwirtschaft. Man hat Dämme gebaut, um die Agrarwüsten und die Behausungen der Menschen zu schützen und meint mit menschlichem Hochmut, dass dies alles ohne Konsequenzen bliebe.

Opfer der unsäglichen Fehler in der "Landschaftspflege und -gestaltung" sind die Menschen, die bei den Hochwassern ihr Hab und Gut verlieren und nicht jene, die die Ursache der Katastrophe zu verantworten haben.

Orlanda
 
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Sprotte1946
Sprotte1946
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In Holland wird die Zufahrt zum Rotterdamer Hafen seit ca. 97 durch zwei Tore geschützt, die bei einem wasserstand von 3,00 m schliessen, damit das Hinterland nicht überschwemmt wird.
Die Tore sind ca. 250 lang und wiegen ca. 35.000 t.
Seinerzeit war ich mit der Entwicklung des Schmierstoffes dafür beschäftigt.

Für Interessenten der passende link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Maeslant-Sturmflutwehr
MfG
Sprotte1946
 
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Gar nicht so schlecht --- auch viele Tropfen bilden einen See.

Ja, den Bezug zu den natürlichen Vorgängen haben viele verloren. Seit vielen Generationen z. B. besiedeln einige Unentwegte die Halligen - und überleben jedes Hochwasser. Von ihnen könnten wir viel lernen.

Früher haben hier am See die armen Leute direkt am Wasser gewohnt, die Reichen weiter oben. Die Armen haben im Untergeschoss nur Ställe und Speicher gehabt, haben diese alle zehn Jahre ausgeräumt, wenn es Hochwasser gab und dann weiter gemacht, wie Generationen vor ihnen.
Heute wollen die Reichen direkt am Wasser wohnen, wissen aber nicht, was man macht, wenn der Bodensee mal über die Ufer tritt - und das tut er im Schnitt alle zehn Jahre. (zum Glück immer im Sommer, wenn das letzte Schmelzwasser von den Alpen kommt. )

Aber es gibt noch viel schlimmere Beispiele der Ignoranz: In der Nähe des Vesuvs z.b. dürfte kein Mensch siedeln. Im Ernstfall müsste über eine Million Menschen innerhalb kürzester Zeit evakuiert werden. Ich hoffe, dass das noch eine Weile dauert --- aber der Vesuv wird ausbrechen, früher oder später ---- dann wird Pompej ein Kinderspiel dagegen gewesen sein.
 
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Auch eine "nette" Idee:

"Wer seinen Urlaub an Nordsee oder Weser verbringt, kann auch etwas für den Klimaschutz tun. Seit kurzem können Touristen im Nordwesten symbolisch ein Stück Moor kaufen, das dann wieder vernässt wird. Ein "Moorland-Zertifikat" kostet 20 Euro und entspricht etwa einer Tonne klimaschädlichem CO2.

"So viel verursacht eine Familie bei einem Standardurlaub an der Nordsee", sagte Martin Rode vom BUND in Bremen.

Die Umweltschützer haben das Projekt gemeinsam mit den Tourismusanbietern auf den Weg gebracht. Die Zertifikate sind bei Touristikzentralen oder im Internet erhältlich."

Ins Leben gerufen wurde dieses Konzept in Mecklenburg-Vorpommern in 2012. Auch Brandenburg hat sich angeschlossen.

Nun wißt ihr, wo ihr ohne ein "schlechtes Gewissen" den Urlaub (ferien" verbringen könnt.

E.
 
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Orlanda
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Mir fällt dazu die Angewohnheit mancher moderner Menschen ein, ausgerechnet da ein Haus zu bauen, wo der Untergrund entweder unsicher oder auch der Überbau eines Hangs nicht sicher ist.
Früher hätte kein Mensch dort ein Haus gebaut, aber der heutige Mensch hat kaum mehr GEfühl für Gefahr und die Behörden ebensowenig.

Siehe Tegernsee: Dort ist der Leberg im Rutschen und dort haben viele Reiche ihre Häuser errichtet, weil die Aussicht so schön ist auf den See. Und die Stadt kassiert wundervolle Steuern. Wer denkt da an Verbote oder gar Sicherheiten?

http://www.merkur-online.de/lokales/miesbach/tegernseer-tal/wettlauf-leeberg-tegernsee-2450024.html

Genauso ist es mit dem Bauen auf Gelände, das früher nie bebaut worden wäre, weil es im Überschwemmungsgebiet eines Flusses liegt. Man baut einen Damm und ist erstaunt, wenn der Damm den Wasserfluten nicht standhält.

Niederaltaich, so las ich vorhin, beanstandet schon seit Jahren, dass der Hochwasserschutz nicht ausreicht. Nun ist der Ort evakuiert und unter Wasser...

SCHULD sind vorallem auch die Begradigungen, das Entfernen der Vegetation an den Flussufern. Ein Fluss, der mäandert, verliert an Fließgeschwindigkeit und wenn ausreichend Überschwemmungsmöglichkeiten außerhalb eines Ortes bestehen (siehe Flutmulde!), dann geschieht nicht das, was in diesen Tagen in Europa geschieht.

Es zeigt auch die Anfälligkeit der technisierten Welt. Unterspülte Bahngleise, überspülte Straßen... Warum sind wir so erstaunt? Die Natur erscheint uns oft hilflos und schwach. In Wirklichkeit ist sie ein gefährlicher Gegner des zivilisierten Homo Sapiens, man darf sie nicht unterschätzen.

Die Engländer haben, so hörte ich einmal, riesige Tore an der Themse angebracht, um das Eindringen der Nordsee und somit Überschwemmungen in London zu verhindern.

Die Holländer schützen die Teiche auch mit riesigen Toren.

Der Bericht zeigte aber auch auf, dass die Sturmfluten immer schlimmer werden und irgendwann diese Tore auch nicht mehr schützen werden - so wie unsere Dämme.

Wann lernt der Mensch sich so zu schützen, indem er die Bedrohung ernst nimmt.
Das Gefährlichste ist, einen Gegner zu unterschätzen...

Orlanda
 
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Vielleicht sollte man sich mal bei den Nachbarn Holland bzw. Engländern (Themse) informieren, was die getan haben, um sich gegen Überschwemmungen zu schützen.

Aber selbst München ist auch ein Vorbild. Oder einige Städte im Osten.

Aber Passau wird immer wieder von Hochwasser heimgesucht, egal ob man etwas tut oder nicht.

Schuld sind eigentlich die Kelten, die diesen Ort gegründet haben sollen.

Hätte man doch lieber Pfahlbauten errichtet oder (in der jetzigen Zeit) Hausboote installiert.

E.

PS: Ich denke nur Quer!
 
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Orlanda
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Liebe Merope, ich spreche im Negativfall auch von der Agrar- und Fleischindustrie! Ein Bauer mit 10 Kühen im Stall wird diese aus dem Stall lassen. Ein Großbetrieb mit 150 Kühen wird das nicht mehr können!

Die Bauern, die ich kenne, sind keine Großbauern, und die würden sich eher mit dem Vieh im Stall anbinden und gemeinsam zu ertrinken, als den Stall sich selbst zu überlassen! Das hat nichts mit Romantik zu tun, sondern ist Bauern-Ethik!
Aber Ethik hat in der modernen Welt ohnehin keinen Raum mehr, hier geht es nur um den Erhalt der materiellen Dinge.

Seit wann heißt Menschlichkeit eigentlich "Romantik"? Verantwortungsvoll mit dem Leben und den Ressourcen der Erde umzugehen hat doch nichts mit Romantik zu tun?

Es gibt im Anschluss auch noch eine Fortsetzung der Katastrophe: Die Bauern wissen nicht, was sie ihren überlebenden Kühen füttern sollen, weil die Wiesen kaputt sind. Überall ist Sand und Schlamm. Was übrig blieb, ist keine Nahrung für die Tiere.

Das Ganze ist eine große Tragödie.

Orlanda
 
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Da gebe ich dir vollkommen recht.
Nur ein Beispiel: Antibiotika: Es hat Millionen Menschen das Leben gerettet - heute hilft es oft gar nicht mehr, weil bedenkenlos und in Massen angewendet.
Sollte man deshalb wünschen, Alexander Fleming hätte es nicht entdeckt?
 
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Merlin47
Merlin47
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Nur eine kleine Ergänzung zu dem Titel dieses Themas. Ich würde da nicht so sehr von Konsequenzen reden, sondern von den Kräften, die mit unserem Handeln verbunden sind. Diese Kräfte entwickeln ab einem bestimmten Punkt eine Eigendynamik, auf die wir keinen Einfluß mehr haben. Interessant dabei ist, dass auch das Nichtstun eine Handlung darstellt.

Wenn man in die Geschichte blickt, wird man die Gründe für all´ die hier geschilderten Widrigkeiten und Auswüchse besser verstehen. Wir können daraus aber nichts lernen, deshalb werden die freigesetzten Kräfte das Geschehen bestimmen.

Auch der Versuch das Leid und Elend der Menschen und die Gewalten der Natur zu überwinden haben ihren Preis. Wir haben auf diese Weise das Paradies verlassen, ohne es zu bemerken.

Was oft als Segen verstanden wurde, entwickelte über die Zeit ihre verhängnisvolle Dynamik. Ich habe wenig Hoffnung, dass wir unsere eigenen Grenzen der Unzulänglichkeit überwinden können.


Merlin
 
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Mich befremdet es schon, wenn man immer wieder die "bösen, mitleidlosen Bauern" an den Pranger stellt.
Wir wollen keine Agrarfabriken, ich auch nicht, ich kaufe regional ---- aber kein Bauer könnte überleben, wenn er wie vor hundert Jahren wirtschaften würde.
Die meisten haben ja schon aufgegeben, Kleinbauernhöfe gibt es praktisch nicht mehr --- und die, die überlebt haben, müssen sich anpassen. Wir können da --- als Städter und weitab von der Nahrungsmittelproduktion - uns gar kein Urteil erlauben.

Auch wir müssten Hungersnöte über uns ergehen lassen, wenn wir die romantische Bauernwelt hätten, von der wir träumen und die es aber nie gab.
Landwirtschaft ist ein harter Job, wenn man alle Arbeit auf den Gewinn eines normalen Bauern umrechnet, kommt der auf einen Stundenlohn von knapp 3 Euro!

Wohlbemerkt, ich spreche jetzt nicht von den Agrarfabriken, sondern von der ganz normalen Landwirtschaft.
 
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Orlanda
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Nun ist es raus:
Während ich mir noch Gedanken um die gestorbenen Tiere (dazu rechne ich auch alle Insekten) gemacht habe, ging für die Tiere auf den Bauernhöfen die Folter erst los:

Heute morgen las ich von einem Helfer, der einen Stall im evakuierten Bereich um Deggendorf betreten hat, weil er von ferne schon lautes, klägliches Muhen hörte. Die Tiere standen bereits bis zum Hals in Wasser, erzählte er der Landshuter Zeitung (Samstagausgabe) und Kälber schwammen herum (sie waren wohl nicht angebunden.

Von den anderen Tieren war nicht mehr die Rede, Hühner, Schafe etc., was sonst noch so auf Bauernhöfen lebt war wahrscheinlich längst ertrunken.

Man sagt ja immer gern, das der Mensch mit den Jahren und vorallem im Alter gegenüber seinen Mitmenschen milder würde. Ich stelle bei mir eher das Gegenteil fest: Für mich ist unter allen Kreaturen der Mensch das perverseste und befremdlichste. Nun, ich gebe zu, es sind zum Glück nicht alle so, aber der Großteil ist hochgradig gestört.

Man hört vom großen materiellen Verlust aller Menschen, die in der Hochwasserzone leben. Eine Frau beklagt all die zerstörten Neuanschaffungen (auch eine Gartenschaukel!) und mutmaßt, dass der Familienhase wohl auch nicht überlebt hat, weil man ihn ohne Wasser und Futter zurückließ....

So sehr ich auch Mitgefühl habe für Menschen, deren Existenz zerstört zu sein scheint, so sehr wundere ich mich aber auch, wie man auf echte Lebensbedrohung und Qual von Tieren, für die man ja verantwortlich ist, so völlig teilnahmslos reagieren kann!

Es gibt allerdings auch hier Ausnahmen: Ein Bauer hat die 60 Milchkühe eines Nachbarn bei sich aufgenommen. Vielleicht wegen des materiellen Verlustes, den eine Milchkuh darstellt, vielleicht aber auch, weil er Mitgefühl mit den Tieren hatte - genauso der Besitzer der Milchkühe, der einen Ausweg suche und fand.

Weiß der Mensch, ist er sich bewußt was es bedeutet, wenn die Kreatur ANGEBUNDEN verharren muss, immer die Lebensbedrohung, sprich das steigende Wasser, vor sich?
Aber was kümmert es denn Durchschnittsbürger, wenn eine Kreatur leidet, er verspeist ja auch mit GEnuss das Billigfleisch von Lidl und Aldi und wie sie alle heißen? Er duldet, erträgt ja auch die Bilder vom Schlachthof, in dem die Tiere oftmals nicht einmal tot sind, wenn ihnen die Bäuche aufgeschlitzt werden.
Man wirft den Menschen des Mittelalters oftmals vor, sie wären verroht gewesen. Ist der Mensch heute anders? Wir sind derart abgestumpft einerseits und andererseit so sehr auf unseren Vorteil erpicht, dass wir über Leichen gehen.

Was spricht man über das Elend der Dritten Welt? WEN kümmert es wirklich? Es ist nur unsere eigene Rührseligkeit, unsere Sentimentalität und das GEfühl ein GUTER Mensch zu sein, der uns dazu bringt, hie und da zu spenden und schlaue Sprüche abzulassen. In den Menschen ist kein wirkliches GEfühl, es geht nur um die eigene Existenz und es wird ALLES dem geopfert, schlimmer als dies früher bei blutigen Ritualen der Fall war.

Es ist so erbärmlich, dass ich eigentlich auch kein Gefühl mehr empfinden kann, für jene, deren Leben nie bedroht, die aber "NUR" materielle und finanzielle Verluste erlitten haben. Was ist das gegen das Todesurteil angebunden, angekettet ertrinken zu müssen?

Orlanda
 
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Dazu etwas, was mich wirklich entsetzt hat.
Kürzlich kam eine Sendung über die Lebensmittelvernichtung.
Zum Einem Bauern, denen man die Waren, weil bisschen krumm oder zu viel, nicht abnahm, zum anderen arme Frauen im Minijob im Hinterhof eines Großmarktes, wo sie als "Entsorgerinnen" alles wegwerfen mussten, was nicht verkauft wurde.
Der Clou: Hätten sie auch nur eine Gurke mit nach Hause genommen, wären sie wegen Diebstahls angezeigt worden.

Ich finde das so pervers wie nix anderes.
 
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Leider ist man immer schnell dabei, den Bock zum Gärtner oder das Opfer zum Täter zu machen.
Es ist nicht alles so eindeutig, wie es sich aus einem einzigen Blickwinkel darstellt.

Die Globalisierung ist unumkehrbar; es sei denn, unvorstellbar große Katastrophen würden einen großen Teil der Menschheit auslöschen. Aber auch dann wäre das Problem vermutlich nur verschleppt (um Jahrtausende oder mehr).

Es bleiben eigentlich nur zwei Optionen, denke ich:

Entweder man beginnt, wirklich global zu denken und zu handeln, was vermutlich an Wollen und Können scheitert
oder die Erde wird früher oder später durch die multiple Unfähigkeit der Menschheit zerstört werden/sein. Wir sind auf dem besten Wege dorthin.

Inzwischen ergeht sich die Menschheit in Grabenkämpfen; jeder gegen jeden.
Fortschritt contra Ausbeutung und Verelendung,
Wer dieses Spiel (Besitzstandswahrung gegen den Rest der Welt) nciht mitspielen kann, gilt als weltfremd und wird zum (verfolgten) Außenseiter.
Das hat sich gerade z.B. wieder im "Niederschlagen" der Blockupy-Bewegung in Frankfurt gezeigt.

Ja, wir selbst tragen zur Lebensmittelverschwendung bei. Aber die Ursache liegt in einem hirnrissigen Masterplan von machtgeilen Global-Playern in Wirtschaft und Politik, an "Fortschritt" und Profit um jeden Preis.
(Profit steht doch nur uns zu, oder????)

Ich bin der Meinung, dass weder der normale Bürger noch der Landwirt, der auch nur versucht, seinen Job zu machen, Schuld an den Katastrophen dieser Welt ist. Nationale Interessen, so sehr sie auch nachvollziehbar sind, konterkarrieren ein globales "Leben und Leben Lassen".
Wie im Kleinen, so auch im Großen.

emirena
 
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Bei der Lebensmittelvernichtung bzw. Lebensmittelverschwendung müssen wir uns wohl selbst fragen, wieviel wir dazu beitragen.

In Wiki gab es diese Information:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelverschwendung

E.


PS: @ Sprotte, zu Deiner Brunnenzeit hattest Du doch bestimmt auch eine eigene Jauchengrube. War diese evtl. nicht ganz dicht? Und wo hattest Du die Abfälle ausgebracht?
 
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Sprotte1946
Sprotte1946
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In meinem alten Haus hatte ich einen Brunnen, aus dem ich meine Familie mit Trink- und Waschwasser versorgte, weil es keine andere Möglichkeit gab.
Dieses wasser wurde jährlich durch das Landratsamt kontrolliert. Innerhalb von zwei Jahren stiege der Nitratgehalt des Wassers aus dem Brunnen von knapp 20 mg / ltr auf über 50 mg / ltr. Damit war die Höchstgrenze überschritten, nach der das Wasser als Trinwasser verwendet werden durfte.
Für mich ist eindeutig die extensive Landwirtschaft an diesem erhöhten Nitratgehalt Schuld.
Die Wasserversorgung durch die gemeinde wurde erst zwei Jahre später sichergestellt..
MfG
Sprotte1946
 
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ich denke, es ist zu einseitig, der Landwirtschaft den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben.
Es werden immer mehr Flächen versiegelt: Durch Straßen Autobahnen, Industrie und Wohngebiete.

Komisch, die Einwohnerzahl in D hat ja wohl in den letzten 30 Jahren nicht zugenommen ---- aber heute sind die Städte doppelt so groß.
 
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Orlanda
Orlanda
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@Erinnerung: ".. Würde keine Entwässerung stattfinden, könnten viele Äcker gar nicht bewirtschaftet werden. Vor ein paar Tagen hat die UN dazu aufgerufen, landwirtschaftliche Böden nicht länger brach liegen zu lassen, weil bei der steigenden Bevölkerung die Nahrungsversorgung knapp und teuer werden würde..."

Das ist ja wohl nicht ernst zu nehmen! Und wenn in Deutschland das letzte Fleckchen von der Agrarindustrie genutzt würde, so würde das den Menschen in den Hungerländern wohl kaum helfen. Deutschland erzeugt soviel Getreide, dass es dieses sogar manchmal vernichtet, um nicht die Preise senken zu müssen!

Die Ursache für Hunger in der Welt ist nicht zu wenig genutzte Ackerfläche, sondern die Unfähigkeit und die Geldgier der Mächtigen!

Die Drainage der Felder ist ein Verbrechen! Die Rohre sind ja nicht in erster Linie wegen des Regens, sondern wegen des Bodens, der ursprünglich kein Ackerland war, weil es eben ungeeignet ist! Wasser kann aufgrund der Beschaffenheit des Untergrunds nicht abfließen, weil es ehemaliges Moorgebiet ist!

Warum weicht man ins Moor aus? Weil so oft wertvolles Ackerland dem Straßen- und Städtebau oder anderen Katastrophenideen der Bauwütigen zum Opfer fällt!

Brachland ist wertvoll für die Natur, weil hier endlich wieder das leben und wachsen kann, was andernorts ausgestorben ist.

Mir fällt auf, dass an den Teichrändern der überfluteten Felder oftmals merkwürdige Schlieren in gelb und grün angeschwemmt wurden. Was ist das? Doch nicht etwa die Reste von dem, was die Bauern so auf ihre Felder zu sprühen pflegen, um allem Leben den Garaus zu machen!? Es wird ja gespritzt was das Zeug hält - Unkrautvernichtung, Schädlingsbekämpfung etc. etc...

Orlanda
 
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Der Aufruf der UN, landwirtschaftliche Böden nicht länger brach liegen zu lassen, weil bei der steigenden Bevölkerung die Nahrungsversorgung knapp und teuer werden würde, ist geradezu ein Hohn, wenn man bedenkt, wieviel der landwirtschaftlichen Produkte der Nahrungsversorgung NICHT ZUR Verfügung stehen.

Jedenfalls verweigere ich nach wie vor E10 Kraftstoff, auch wenn herkömmlicher Treibstoff teurer ist.

Aber egal, wie man sich entscheidet, die Spirale dreht sich unaufhaltsam weiter.

emirena
 
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Lieber Sprotte,

ich denke, Deine Darstellung von der Entwässerung der Äcker ist sehr einseitig.

Würde keine Entwässerung stattfinden, könnten viele Äcker gar nicht bewirtschaftet werden. Vor ein paar Tagen hat die UN dazu aufgerufen, landwirtschaftliche Böden nicht länger brach liegen zu lassen, weil bei der steigenden Bevölkerung die Nahrungsversorgung knapp und teuer werden würde.

Und Flächen, die eh schon „voll Wasser“ sind, können auch nichts mehr aufnehmen.

Hier ein paar Seiten zu der Entwässerungsproblematik:

http://www.ovb-online.de/rosenheim/chiemgau/sorgen-entwaesserung-aecker-2572268.html

http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/537068_Hat-die-DDR-Aecker-besser-entwaessert.html


E.
 
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Sprotte1946
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Leider, und ich drücke es etwas drastisch aus; als Einzelner kann man schlecht gegen ein Fuder Mist anstinken.
MfG
Sprotte1946

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