Beiträge zum Thema: Gaffen statt Helfen!

 
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Auch bei dem jetzigen Hochwasser gibt es den „Katastrophen-Tourismus“!

Sicherlich ist es interessant, so etwas „life“ zu erleben. Aber irgendwie auch nicht „normal“, wenn man von weit her nur deswegen anreist.

Der Deutsche Feuerwehrverbands-Präsident Hans-Peter Kröger hat von Katastrophentouristen Mithilfe im Kampf gegen das Hochwasser gefordert. Einsatzleiter könnten jede mindestens 16 Jahre alte Person zum Anpacken verpflichten, sagte Hans-Peter Kröger, am Samstag.


Wäre das ein angemessenes Mittel? Oder einfach nicht drum kümmern? (um die Katastrophentouristen)

E.
 
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ja, aber...
viele Menschen erkennen die Gefahr und begeben sich trotzdem hinein.
Und Gaffen anstatt zu Helfen (wenn man könnte), ist einfach hirnlos und primitiv.

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
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Es ist bei allen Tieren so, dass sie domestiziert allen Instinkt verlieren...

Man vertraut so gerne auf Gutachten, auch wenn diese weniger auf Realitäten als viel mehr auf Profitgier basieren.

Orlanda
 
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Sprotte1946
Sprotte1946
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Gestern las ich im Buch „ Der Strom, der bergauf fliesst „ von William H. Calvin folgende Sätze, die ich unkommentiert einstelle:

„ Dabei sind wir aber auch nicht viel klüger mit unserer modernen Zivilisation. Menschen mit akademischer Bildung ignorieren auf der Hand liegende Gefahren, wenn sie beispielsweise im Überschwemmungsgebiet eines Flusses ein Haus bauen, obwohl vollkommen klar ist, dass irgendwann im Laufe der nächsten Jahrzehnte eine Überschwemmung das Haus zerstören wird ( sie erwarten vermutlich, dass die ebenso einfältigen Steuerzahler dafür aufkommen werden, sie entweder durch Dämme zu schützen oder sie, wenn das Unvermeidliche eingetreten ist, durch Katastrophenhilfe entschädigen werden ). „

Das Copyright ist von 1986.
MfG
Sprotte1946
 
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da hast Du Recht, Erinnerung; diese Frage kann man immer stellen. Dass es nicht immer und überall getan wird, liegt einfach daran, dass nicht alle das Gleiche wissen bzw. nicht wissen wollen.

e.
 
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Nun, für mich z.B. für meine "psychologischen" Betrachtungen oder auch nur für einen "Aha-Effekt".

Aber davon abgesehen,

".....wozu könnte man das wissen wollen?...."

kann man natürlich bei "JEDER" Frage stellen.

Damit würde z.B. der Thread "Wer weiß es?" schlagartig zum Erliegen kommen.

E.
 
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Mir war es klar, Erinnerung, wie Du "interessant" meintest.

Ob es mehr gaffende Männer oder Frauen sind -
das will ich nicht wissen. Ich frage mal zurück:
wozu könnte man das wissen wollen?

emirena
 
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Ich stelle mal die Zusatzfrage:

Sind es mehr Männer oder mehr Frauen die "gaffen"?

E.
 
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Orlanda
Orlanda
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Ist nicht auch ein wenig Sadismus im Spiel, wenn jemand sich am Unglück Anderer "aufgeilt"?

Orlanda
 
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Hallo Emirena,

mit "interessant" meinte ich die Betrachtung des Naturereignisses, so, wie Orlanda das ja auch in ihrer Betrachtung der Flutmulde in LA beschrieben hatte.

Aber diese "Gafferei" gibt es ja auch z.B. bei größeren Verkehrsunfällen udgl.

Mit der mittelalterlichen öffentlichen Hinrichtung kann man es aber nicht vergleichen. Diese wurde ja von der Obrigkeit angeordnet, um "Abzuschrecken".

In der heutigen Zeit erfahren wir ja alles hautnah über die immer breiter werdende Palette der Medien.

Im Iran und China(?) finden übrigens auch immer noch öffentliche Hinrichtungen statt.

E.
 
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Egal, wo diese Unart herkommt; sie ist ein Charakterfehler und ein Indiz für das Fehlen jeglicher sozialen Kompetenz.

Wer nicht helfen kann oder will, soll gefälligst zu Hause bleiben.
Interessant? M.E. nicht der richtige Begriff dafür. Ich nenne es sensationsgeil, wenn sich jemand durch das Betrachten von Unglück anderer Menschen selbst "gut" fühlen kann. Man glaubt ja gerne, dass Unglück "verdient" wäre...
Absurd.

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Das liegt irgendwie in der Natur des Menschen - früher ging man zu Hinrichtungen...

Oder man fährt Geisterbahn, schaut Horrorfilme...

Vielleicht ein Relikt aus unserer fernsten Vergangenheit -es könnte die These stützen, dass es dem Menschen, nachdem er die Naturgewalten einigermaßen im Griff hatte, langweilig wurde und er sich auf diese Weise Befriedigung verschaffte für den verlorenen Nervenkitzel, den z.B. ein Säbelzahntiger noch ausgelöst hat, wenn er sich in der Höhle der frühen Menschen seine Nahrung holte.

Das Gehirn des Menschen wurde nicht nur größer und leistungsfähiger, es wurde auch anfälliger für Störungen - genauso wie jede moderne Technik anfälliger ist als die ursprünglichen Modelle.
In meiner Kindheit reparierte man fast alles selbst, vom Auto bis zu den Elektroinstallationen im Haus. Heute ist das nicht mehr machbar, aber die Dinge sind viel schneller kaputt...
(Oh ich weiß, eine gewagte These!)

Orlanda

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