SoundofPan schrieb:
Vielleicht fassen wir dieses Thema noch einmal neu auf und legen nicht jedes Wort auf die sogenannte Goldwaage.
Nach einer Trennung, egal wie lange diese her ist, versucht man natürlich wieder einen passenden Partner für sich und das Leben zu finden. Jeder und auch jene die da sagen: , ich bin auch ohne Partner glücklich´ sehnen sich doch im Geheimen nach einem Menschen an ihrer Seite. Natürlich hat man gewisse Erwartungen und Vorstellungen wie er/sie aussehen und sich geben sollte. Hm. Ich frage mich, sollte man nicht einmal auf etwas Neues und komplett anderes zugehen und die alten Pfade verlassen?Ich denke da an ein Lied zurück, dass ich in meiner Jugend hörte.
Und alle wollen nur den Schönsten im Leben.
Doch die Schönsten sind meistens vergeben.
Wer sagt das sich nicht mit dem Rest,
auch was ganz tolles anfangen lässt.
An Stelle von , den Schönsten´ könnte man auch , den Besten ´einfügen.
Sollte man seine Erwartungen nicht einmal überdenken?
Ich persönlich habe mir bewußt nach meiner Trennung eine Auszeit gegönnt.
Auch ich hatte meine Vorstellungen wie mein neuer Partner an meiner Seite aussehen sollte oder könnte. Doch dann haben sich meine Gedanken verändert,sind in eine andere Richtung gebogen. Meine Vorstellungen von einem Partner habe ich doch schon real er-und gelebt.Und? Heute leben wir getrennt und sind gute Freunde.
Während meiner Auszeit hatte und habe ich sehr nette und liebe Kontakte, nicht auf sexueller Ebene. Dafür gebe ich mir noch etwas Zeit und nehme mir diese auch.
Was ich eigentlich damit sagen wollte ist, dass mir diese neuen Kontakte unter anderem auch gezeigt haben,dass meine vorherigen Vorstellungen und Erwartungen von einem Partner eigentlich hinfällig sind . Ich lasse mich auf neue Wege ein, die absolut interessant und auf ihre Art liebevoll sind.
Zitat: "Ich frage mich, sollte man nicht einmal auf etwas Neues und komplett anderes zugehen und die alten Pfade verlassen?"
Liebe SoundofPan, das ist mittlerweile schon so eine Art Klischee: "Geht ab von Euren Wünschen und Vorstellungen und nehmt doch bitte das, was sich Euch anbietet bzw. was da ist".
In der Werbung läuft es auch nicht anders: Egal was der Mensch möchte, wird ihm nahegelegt, sich doch bitte ausgiebig an dem zu bedienen was ihm angeboten wird. Ob es nun paßt oder nicht: Selber Schuld, wenn man damit nicht zufrieden ist.
Was soll ich mit einem Mann, der unsportlich/bewegungsfaul ist, keine Lust auf Kultur hat, der Fußball und PC für seinen Lebensinhalt hält, der keine Bücher liest etc. etc.
Ich mochte immer Männer mit Intellekt. Da ich aber damit immer irgendwie daneben gegriffen habe, freute ich mich über die Bekanntschaft eines "einfacheren" Menschen. Eben weil ich dachte, sei doch nicht immer so anspruchsvoll etc. etc.
Was ich mir da aber "an Land zog" war schlimmer als das was ich bisher erlebt hatte: Der Mann regte sich auf, wenn ich von der Firma zu Seminaren geschickt wurde, er hieb ständig auf dem heruam, was ich gerne tat und was ich gut konnte (z. B. Kochen, Nähen, Malen, Jagd, Gärtnern) wurde von ihm total schlecht gemacht, weil er keine Frau mit Selbstbewußtsein neben sich dulden mochte. Am Ende pries er bei jeder Gelegenheit wie wundervoll es doch mit einer "einfachen" Frau wäre, z. B. einer, die bei Aldi die Regale füllt bzw. dort an der Kasse sitzt. Nicht so eine wie mich, die sich in keiner Weise ihm anpaßt. Ich hätte nur mehr die Bücher lesen dürfen, die er für mich ausgewählt hat. (Manche Frauen machen das. Ich kenne eine Frau, die liest, seit sie einen Freund hat, nur mehr Bücher, die er ihr vorlegt!)
Folgendes erlebe ich auch im nahen Umfeld: Ein Mann, der sich rühmt, noch nie ein Buch gelesen zu haben (!! - mit Beifall beklatscht und unterstützt vom Lebenspartner seiner Mutter), findet seine Frau, meine Freundin, total "überkandidelt". Man kann mit ihm über nichts reden nur über seinen Sport. Er liest auch keine Zeitung, dafür erzählt er ständig Klatsch aus seinem Sportklub. Was ist denn das?
Worauf soll ich z.B. verzichten? Sind meine Ansprüche nicht völlig normal, wenn ich jemanden möchte, mit dem ich MEIN Leben führen kann und nicht ins Untergeschoss muss, um "endlich" eine Beziehung zu führen.
Ich habe diese Aussagen wie "sei doch nicht so anspruchsvoll", "Du mußt halt Abstriche machen" oder ähnliches mehr als SATT!
Bevor ich mich in Welten begebe, die nicht meine sind, bleibe ich doch lieber allein, habe Freunde, mit denen mich gemeinsame Interessen und Weltanschauungen verbinden und muss mich nicht für das rügen lassen, was ich bin, was ich weiß und was ich kann!
Man muss ja als Frau nicht unbedingt "hochbegabt" sein, um von der Welt immer wieder versuchsweise auf ein Kleinmaß geklopft zu werden, es reichen einfache Talente und Anschauungen, um immer wieder aufs Tablett zu bekommen, man sei zu anspruchsvoll.
Mir hat schon meine Mutter immer alles abgesprochen und das Radio abgeschaltet, wenn für sie unverständliche klassische Musik gespielt wurde. Brauche ich nun einen Mann, der dafür kein Gefühl hat und der lieber deutsche Schlager oder Hardrock hört?
Wie wichtig ist es eine Beziehung zu haben? Ist das wirklich so wichtig, dass man sich als Frau völlig verbiegt, nur um ein Männchen an der Seite zu haben? Was kann mir ein Mann bieten, das so großartig ist, dass ich auf Teile dessen verzichten sollte, das mich ausmacht, mir Freude und Spaß bereitet?
Was ist generell dran am Mann, dessenthalben man in jedem Mann einen potentiellen Partner sehen sollte?
Orlanda