Beiträge zum Thema: Der Partner/die Partnerin ist auf einmal "andersrum"

 
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Daisy59
Daisy59
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Ich glaube auch, dass gleichgechlechtliche Neigungen in den Menschen irgendwie drin steckt. Aber woher kommt denn das?
Es könnte natürlich auch sein, dass sie es schon länger gespürt hat und es einfach nicht wahrhaben wollte, oder sich geschämt hat und deshalb den Mann geheiratet hat.

Zum anderen Thema, das sich jetzt ergeben hat:
Ich glaube, reden ist total wichtig, aber vielleicht nur durch völlig Neutrale, Außestehende. Manchmal sperren sich die Beteiligten, mit Bekannten oder Familie zu sprechen.

Daisy
 
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wie es manchmal so geht, hat sich das ursprüngliche Thema inzwischen in zwei verschiedene Themen aufgespaltet.

Aber ebenso wenig wie gegen eine schwere Erkrankung kann man auch gegen eine sexuelle Orientierung mit Argumenten nichts ausrichten.
Es ist NUR viel Verständnis gefragt.

Ich selbst kann da keinen Unterschied erkennen, ob mein Partner mit einer Frau oder einem Mann leben will und die bestehende Beziehung deswegen abbricht.
Wenn Kinder da sind, ist eine solche geschlechtsspezifische Neuorientierung natürlich eine zusätzliche Herausforderung für alle Beteiligten.
Da hilft nur Offenheit, dem Alter der Kinder entsprechend.

emirena
 
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moin FinCh,

eigentlich wollte ich mich in die Diskussion nicht einmischen; nun tue ich es doch, nachdem ich las
" Aber ist es nicht gerade in dieser Situation so, dass man sich dann erst recht auf den Partner verlassen muss?"

Diese Worte sind etwas irreführend, auch wenn ich denke, daß ich weiß, WIE Du es gemeint hast.

Erstens, MÜSSEN sollte ein Krebskranker garnichts.
(finde ich)

Deine Schwiegertochter ist mit 27 ja auch noch nicht soo wahnsinnig lebenserfahren und wer kann wirklich genau wissen, was in ihr vorgeht. Sie fühlt sich möglicherweise einfach nur komplett überfordert, evtl. auch gegenüber ihrem Partner.

Ich habe ein wenig Zweifel, ob man als liebende Mutter oder Schwiegermutter und auch als Großmutter wirklich WISSEN kann, wie das Innenverhältnis der beiden genau aussieht.

Als Mutter/Schwiegermutter muss man da wohl eine Menge Geduld aufbringen und sollte m.E. nicht versuchen, das eigene und vermeintlich richtige Konzept zur Bewältigung der Situation auf die beteiligten Personen als einzige Lösung in Betracht zu ziehen.

Ich stelle mir vor, dass man der 27jährigen einfach Zeit lässt, ihr versucht, zu vermitteln, dass man für sie da ist, wenn sie Gesprächsbedarf hat.
Jeder Druck (wir müssen reden) ist für sie wahrscheinlich unerträglich. Sie hat Druck genug durch diese schreckliche Diagnose.

Nichts für ungut, FinCh, ich weiß, daß ungebetene Ratschläge von außen weder erwünscht noch sinnvoll sind, aber irgendwie hat es mich berührt, dass es den Anschein hatte, Du würdest Dich "nur" um Deinen Sohn sorgen und von der Schwiegertochter eine bestimmte Handlungsweise "erwarten".
Inzwischen ist dieser "Anschein" (meine Vermutung) ein wenig relativiert worden.

Das ist die Krux bei schweren heimtückischen Krankheiten, dass es nicht nur den Betreffenden selbst sondern auch die Angehörigen völlig aus der Bahn werfen kann.

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
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Ich hörte einmal von einer Frau, die war auch an Krebs erkrankt und man riet ihr, ihr Leben zu verändern. Sie tat es, verließ den Mann und die schon fast erwachsenen Kinder. Das heißt, sie war nicht mehr Dienstmädchen, Köchin etc. für den Mann und das Hotel Mama gab es auch nicht mehr.
Die Frau genaß und lebte weiter. Sie hat sich auch wieder mit der Familie versöhnt, aber sie lebt nun ohne Ausbeutung...

Man weiß nie, was einen Menschen dazu treibt, sein Leben zu ändern. Manchmal ist es eben eine Krankheit, die einem die Vergänglichkeit aufzeigt und einem sagt "jetzt oder nie"...

Manchmal wächst einem aus Texten so ein Gefühl entgegen, es ist als würde man zwischen den Zeilen lesen...

Daisy, vermutlich war die Frau immer schon bi und hat sich nun für die Frau entschieden. Am schlimmstens ist es wohl für das Kind und ich hoffe, die Eltern können sich zumindest soweit einigen, dass sie sich das Sorgerecht teilen.
Der Mann wird wieder eine Frau finden und der Frau ist zu wünschen, dass sie nicht auf die Nase fällt. Man gibt seine Familie nicht so einfach auf, wegen einer außerehelichen Liaison. Das sind einfach hormonell gesteuerte Dummheiten, mehr nicht. Geschehen aber leider allzu oft...

Orlanda
 
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Ich sehe auch die Gefahr, dass manche überall Gespenster sehen und....
hier ist es das Gespenst der Diffamierung.....!!

Cardia
 
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@ Daisy,

ich sehe die Gefahr, dass die Diskussion in diese Richtung abgleiten könnte und habe daher nur vorsorglich darauf hingewiesen.

E.
 
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Daisy59
Daisy59
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@ Erinnerung: wie kommst du denn auf sowas? Niemand wurde diffamiert!
Daisy
 
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@ Daisy,

zumindest in Deutschland sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesetzlich (fast) gleichgestellt und damit auch geschützt.

Daher muss man heute auch aufpassen, dass entsprechende Bemerkungen nicht als Diffamierung aufgefasst werden.

E.

PS: Definiton einer Diffamierung:

"Als Diffamierung (v. lat.: diffamare = Gerüchte verbreiten) bezeichnet man heute allgemein die gezielte Verleumdung Dritter. Dies kann durch die Anwendung von Schimpfwörtern oder durch diverse Unterstellungen geschehen.
Vor allem im Bereich der Politik bezieht sich die Diffamierung auf die Ehrverletzung, Hetze sowie die Gerüchteverbreitung gegen partei- oder staatspolitische Gegner. Die dabei angewendeten Methoden können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein und haben stets den Zweck, den Betroffenen gesellschaftspolitisch auszuschalten, mundtot zu machen und zu ruinieren. Eine moderne Form der Diffamierung ist das sogenannte Mobbing."
 
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Daisy59
Daisy59
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@ Erinnerung: Geschockt war ich deshalb, weil ich dachte, der arme Mann, die Frau ist weg. Na gut, das passiert oft, aber er hat sie nicht einmal an einen anderen Mann verloren, sondern die "Rivalin" (blödes Wort, ich weiß) ist eine Frau. Schon nicht ganz so alltäglich.

@ FinCH: Ich habe auch schon gehört, dass jemand Todkrankes den Partner verlassen hat, weil er/sie es ihm nicht zumuten wollte, was folgt. Wenn sie einen anderen Mann hat, ist es wieder anders gelagert bei deiner Schwiegertochter. Ich wünsche dir, dass alles noch einigermaßen gut ausgeht!

Daisy
 
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Ehemaliges Mitglied
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Liebe FinCH,

vielleicht mögen ganz andere Beweggründe dahinter stehen.-
Manch kranker Mensch möchte es seinem Partner nicht "zumuten " oder es besteht der Wunsch, alleine zu sein.
Jeder Mensch reagiert da anders....
Andererseits verlassen nur allzuviele ihren kranken Partner.

Es ist sicher momentan kein Trost für dich.
Wenn du aber drei und noch mehr Kinder hast, erlebst du mindestens eine Scheidung deiner Kinder; denn jed 2.-3. Ehe wird geschieden oder getrennt,- leider!

LG
Cardia
 
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Liebe Daisy,

die Situation, die du beschreibst, habe ich schon mehrmals in meiner Umgebung erlebt.-

" Unter jedem Dach ein ACH,-
manchmal auch mehrere ".....

Es ist sicher jede Situation und jeder Schicksalsschlag verschieden. Doch so ist das Leben, es verläuft nun einmal nie gerade;- egal ob es sich um eine schlimme Krankheit handelt, andere Probleme, oder der Verlust geliebter Menschen.

Auch wenn jemand plötzlich andere Neigungen entdeckt
( oder sie bisher unterdrückte ) , ist es für den betroffenen Partner der Verlust eines geliebten Menschen und somit ein Schock.-



Deshalb trifft auf mich persönlich das Zitat von L. van Beethoven zu:

Die Hoffnung rührt mich,
sie nährt ja die halbe Welt,
und ich hab sie mein Lebtag
zur Nachbarin gehabt,
was wär sonst aus mir geworden."

LG Cardia
 
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@ Daisy,
was meinst Du genau mit „geschockt“?

@ FinCH,
hast Du schon mal daran gedacht, welche psychische Belastung bei der betroffenen Frau durch die Diagnose „Brustkrebs“ entsteht? Jede von Ärzten genannte „Heilungschance“ bezieht sich in der Regel immer nur auf die nächsten 5 Jahre und ist eigentlich nur Statistik. Denn, jede Krebserkrankung ist individuell.

Die Therapien in dieser Rest-Zeit sind obendrein wirklich kein Zuckerschlecken, bedeuten eine erhebliche Reduzierung der Lebensqualität.

E.

PS: Zitat: "Jetzt hatte er nicht nur eine kranke Frau......" hört sich für mich wie eine Schuldzuweisung an die Betroffene an.

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