Beitrag aus Archiv
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Liebe Emirena, vielleicht liegt es daran, das ich mittlerweile ein anderes Gespür für Unstimmiges habe. Vordergründig sehen viele Beziehungen gut aus und sie laufen auch, weil die Beteiligten eben auch keinen Grund sehen, die Beziehung aufzugeben. Alle Paare sind schon sehr lange zusammen und werden es auch bleiben.
Nur: Für mich mindert das, was ich sehe, die Lust auf Beziehung und die Bereitschaft, Ähliches leben zu wollen.
Es ist ja gerade dieses "man muss sein Ego zurücknehmen", "man muss einen Konsens finden", "man muss auf den anderen eingehen" schrecken mich ab, weil hinter all dem mehr steckt als vordergründig sichtbar.
Es ist wie mit großen Anstrengungen, die man angeblich so wegsteckt, die nicht überfordern, und die einem am Ende doch ganz schön zusetzen können.
Woher käme sonst die mir gegenüber vorallem von diesen Partnerschafts-Frauen oftmals geäußerte Ausspruch "Dir geht es ja gut, Du kannst machen was Du willst" oder "... Du brauchst keine Rücksicht nehmen.." oder "... er ist halt so, da kann man nichts machen, aber er ist ja auch ein ganz Lieber...".
In meinen Ohren lauter Eigen-Beschwichtigungen.
Und tatsächlich ist es ja immer wieder ein Abwiegen: Was ist schlimmer: Auszuharren oder wieder alleine zu sein? Wenn auch noch materielle Erwägungen greifen, dann hält "man" halt durch.
Ich erinnere mich an meine Ehe: Das war auch ein Abwägen, was ist für meine Kinder besser? Mein Mann war kein Schläger, kein Unhold, er war halt sehr polygam. Für die Kinder wäre der Verlust der Geborgenheit des Elternhauses schlimmer gewesen als ein abwesender Vater. Und ich hab's schon ausgehalten. Es war halt der Preis dafür, dass ich für meine Kinder 100% da sein konnte und es war gut so.
Aber ohne Rücksicht auf die Kinder hätte ich keinen Grund gehabt mir das Theater mit einem Weiberhelden anzutun!
Freilich, wenn ein Mann kein Weiberheld ist und viellecht nur so nervig, dann ist die Entscheidung schwieriger.
Jaja, ich weiß schon, es gibt auch Männer die weder nervig noch Weiberhelden sind. Glaub ich ja auch.
Nun höre ich auf, mache noch schnell meine Morgengymnastik und dann beginnt der Alltag.
Auch ganz schön nervig. Nicht menschenartgerecht eben. Lieber würde ich durch die Isarauen streifen... mit Pfeil und Bogen den Faunen und anderen Gesellen nachstellen... So bleibt mir nur der Anblick der Pinguine... wäre ich ein Walross hätte ich Freude daran, aber so...!??
Orlanda