Beiträge zum Thema: Was tut Ihr gegen das Vergessen!!

 
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Nein, ich meine damit nicht „Alzheimer“.

Ich meine damit, was tut Ihr dagegen, dass man Euch nach dem „letzten Gang“ nicht so schnell vergisst?

Inspiriert hat mich auch das Zitat von Oscar Wilde:

Die meisten Menschen leben nicht, sie „existieren“ nur. (sinngemäß)

Außerdem hat der ein oder andere (z.B. Orlanda) auch schon mal erwähnt, dass sie/er nach dem Arbeitsleben aktiver werden will bzw. Überlegungen anstellt, sich mehr in der Gesellschaft zu engagieren.

Was könnte denn so etwas sein wohl sein, um den „Knoten“, nur „existiert“ zu haben, zu durchschlagen und nicht (außer in der Verwandtschaft) schnell vergessen zu werden??

E.
 
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allgäuerbw
allgäuerbw
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Hallo liebe LFler,
bin gesund zurück.
Das ist für manche das Gute, bekam aber im Urlaub eine SMS, ein Kamerad meines Sohnes hat sich das Leben genommen und alles vorher abgeklärt, und alle folgenden Massnahmen auf einem USP-Stick hinterlassen.
Mir ist die Urlaubsfreude vergangen.

lg aus einem nicht sonnigen Westallgäu
 
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Orlanda
Orlanda
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Gemäß meiner Erfahrung gibt es Altersmilde nicht wirklich und es hat m.E. auch wenig Sinn eine solche vorzugaukeln. Immerhin wird ja auch das Auditorium, wie Du erwähnst, weder jünger und schon gar nicht altersmilde!

Da sollten wir uns nicht scheuen unsere Talente pur zu demonstrieren. Immerhin sind wir dann ja nicht nur in Würden gealtert, sondern auch in den von Merlin erwähnten Gerbstoffen gebadet. Ganz nach dem bayrisch-österreichischem Prinzip: Wenn die Birn' a Kletz'n wird, hälts besonders lang.... Dann sind wir unverwüstbar! Haben sozusagen das ewige Leben!

Wenn das keine guten Aussichten sind, was dann?

Warum muss ich nur grad an Spitting Image denken? Erinnerst Du Dich noch an diese Serie?

http://www.youtube.com/watch?v=a4g0a7LaUUI

http://www.youtube.com/watch?v=ydTVtcBacQc

Jetzt begebe ich mich zum Muskelstählen und dann, aufgemöbelt und gebürstet, in das Gerbstoff-Bad Arbeitsplatz. Wer das einigermaßen heil übersteht, denn haut nix mehr um...

Orlanda
 
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Orlanda, vielleicht wären wir ja in 5000 Jahren endlich so altersmilde, wie es das holde Publikum liebt.
Andererseits altert ja das Publikum mit.

Ob aus dem Nebel aufgetauchte Merline Wunschpartner zaubern können - man weiß es nicht.
Ich verlasse mich da lieber auf einen Bäckermeister meines Vertrauens.

Den Almhöhi mag ich auch nicht nach Ägypten mitnehmen, der passt dort nicht in die Landschaft. Da bin ich heikel.

Die Choreografie der Moorleichen muss noch ausgearbeitet werden. Ich hoffe, die Zeit reicht.
5000 Jahre sind ja keine Ewigkeit.

emirena
 
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Orlanda
Orlanda
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Lieber Merlin, so hab ich die Sache ja noch gar nicht betrachtet!
Das sind ja höchst glorreiche Aussichten. Wahrscheinlich springen jetzt die letzten noch verbliebenen Forumsteilnehmer ab bei dieser Aussicht, dass man Emirena und mich auch in 5.000 Jahren noch hier antreffen wird.

Bezüglich qualvoll erfrieren: Das kann man sicher ausschließen, wenn man sich vorher eine gute Menge (guten!!) hochprozentigen Alkohol einverleibt hat. Oder verhindert das gar den Gefriervorgang (siehe Gefrierschutzmittel im Autokühler). Das wäre natürlich ungünstig!

Du als Merlin bist aber bis in 5.000 Jahren sicher wieder hier auf Erden - oder immer noch. Aber vielleicht ist bis dahin Avalon wieder aus den Nebeln aufgetaucht und Du residierst dort. Ich sehe schon in ferner Zukunft ein völlig neues Portal von Lebensfreude50.de: Inmitten von Feen und Elfen zaubert Merlin für jede Teilnehmerin wunschrecht den Traumpartner (ich sehe ein Bild wie jenes in der Sixtinischen Kapelle, das Gott und den Menschen Adam darstellt).
Bedroht wird diese Idylle von den beiden Moorleichen E. und O., die aus dem finsteren Hinterhalt Merlins schöpferische Tätigkeit torpedieren, indem sie den Wunschpartnern Froschfüße oder Schweinenasen hinzaubern...

Orlanda
(mit Sauerstoff vollgetankt und deshalb ein wenig im Delirium)
 
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Merlin47
Merlin47
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Liebe Orlanda,

Du gibst dich hier einer trügerischen Illusion hin, denn beim Erfrierungstod gleicht die letzte Phase sicherlich einem Hinüberdämmern, aber der Weg dorthin ist qualvoll.

Nun ja wenn, wenn Du ein paar Dinge beachtest, kannst Du damit wie Ötzi eine gewisse Unsterblichkeit erlangen. Eventuell kann man dich in 5.000 Jahren auch wieder auftauen und zu neuem Leben erwecken. Da könntest Du dann ja hier im Forum von den alten Zeiten berichten, in der die Welt noch ihre Ordnung hatte.

Möglicherweise wirst Du dann auch Emirenas 5-millionsten Beitrag lesen könne, in dem sie von ihrer glücklichen Partnerschaft mit Almöhi in Ägypten berichtet.

Natürlich kann man auch als Moorleiche ein paar Jahrhunderte überdauern, aber die Gerbstoffe schaden dem frischen Teint. Inzwischen werde ich euch jedenfalls aber ein paar Beiträge aus dem Jenseits schreiben, damit die rechte Stimmung nicht verloren geht.


Merlin
 
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Orlanda
Orlanda
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Liebe Emirena,

es klingt auf jeden Fall sehr positiv: Man setzt sich hin und wenn man aufwacht ist man tot.

Erfrieren kann man ja auch im Moor, eine Flasche Schnaps (aber einen exquisiten, kein Glump!! - da kann man ja noch einmal das ganze Bargeld hineininvestieren!) vorher vermittelt einem Wärmegefühl und schwups! schon ist man auf der anderen Seite des Jordan!

Tragisch, dass man sich auch hier wieder ENTSCHEIDEN muss - Moor oder Alm, überall ist's zum Sterben schön!

Da fällt mir ein Satz aus einem Oberbayern-Krimi ein: "Sterben wo andere Urlaub machen"...

Auf jeden Fall sollten wir das nicht aus den Augen verlieren. Mit dem Blick auf die Kontrollierbarkeit des letzten Stündleins wird doch das Leben gleich noch einmal so schön. Da kann einem nix mehr passieren, nicht wahr?`

Wir haben alles im Griff!

Auf einen wunderschönen, sonnigen Frühlingstag!

Orlanda
 
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ups, das "Vergessen" hat schon eingesetzt.
Es muss natürlich heißen:
Man setzt sich hin und schläft ein -
und wenn man aufwacht, ist man tot.

irgendwann kommt der Punkt...
 
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Ehemaliges Mitglied
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mit Wegbeschreibung und GPS-Daten vom Ziel wird das bestimmt klappen.
Und dann lassen wir es krachen.
Der Tanz der Moorleichen...

Aber damit Du wieder auf andere Gedanken kommst:
Ich habe mal gehört, Erfrieren wäre der leichteste Tod.
Man setzt sich hin, z.B. auf einer Alm vor der Hütte, und wenn man aufwacht, ist man tot.

Dumm nur, man muss sich entscheiden.
Und zwar vorher.

gute Nacht und träum von der Alm
- mit oder ohne Alm-Öhi

heidirena
 
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Orlanda
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Liebe Emirena, ich hinterlasse Dir ganz gewiss eine genaue Beschreibung meines Weges.
Um ein Nachsuchen unliebsamer Menschen (Polizei) zu verhindern, würde ich einfach fürs erste vorgeben zu verreisen. Da ich sprichtwörtlich schreibfaul bin, wenn es um Nachrichten aus dem Urlaub geht, wird keinem auffallen, wenn ich 3 bis 4 Wochen nichts von mir hören lasse.

Naja, nach 3 bis 4 Wochen sind Spuren gut verwischt. Ich werde mich auch gut verkleiden (Perücke, Hut, Brille etc.), damit mich keiner, dem ich begegne, verrät. Am besten ganz unauffällig verhalten.
Es gibt auch schöne, abgelegene Plätze in den Alpen, wenn man noch gut zu Fuss ist.

Damit die Hinterbliebenen nicht allzulange bangen müssen, kann man einen Brief bei einem Notar hinterlassen, der ihn dann zu einem bestimmten Datum an die Hinterbliebenen schickt..

Ich denke, wo ein Wille ist auch ein Weg. Viel schwieriger ist es wahrscheinlich, den richtigen Moment zu wählen, denn auch wenn man keinen anderen Ausweg mehr kennt, so ist der Abschied vom Leben doch ein besonders schwerer.

Heute erscheint es mir undurchführbar, heute stehe ich zu sehr im Leben. Aber später erscheint mir ein bewußter Abschied leichter als das Bewußtsein schön langsam in der Dunkelheit zu versinken oder auf einer Intensivstation dahinzuvegetieren.

Kein gutes Thema am Abend...!

Orlanda
 
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klingt alles nicht besonders verlockend.
Vielleicht gehe ich dann doch lieber zu Orlanda ins Moor.
Liebe Orlanda, falls Du wider Erwarten vor mir gehen solltest - hältst Du mir bitte einen netten Liegeplatz frei??

emirena
 
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"....Wem gehören denn eigentlich die Grabsteine, wenn sie wieder abgeschliffen werden? Kann man den späteren "Verkaufserlös" evtl. auf die Beerdigungskosten anrechnen lassen? ....."


Die Grabsteine gehören grundsätzlich den Angehörigen. Lassen diese die Grabstelle am Ende der Laufzeit von der Friedhofsverwaltung räumen, behalten diese den Grabstein ein und verwerten ihn, wenn möglich.

Die Angehörigen bekommen nichts, denn das "Räumen der Grabes kostet ja auch wieder etwas".

Will man den Grabstein später wieder verwenden wollen, sollte man ihn von einem Steinmetz abbauen und aufbewahren lassen.

E.

PS: Um einer Frage vorzubeugen: Ich weiß es, weil wir einen Steinmetz in der Familie haben.
 
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"...Weißt Du das? oder vermutest Du das?
und was heißt dann "in der Regel"?..."

@ e,

auf dieser Seite kannst Du den Einäscherungsvorgang im Krematorium nachlesen:

http://bestatterweblog.de/krematorium/

In der "Regel" heißt, wenn die "Knochenmühle" nicht defekt ist!

E.
 
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na, ich weiß nicht..
Hätte so ein Pharao nicht auch andere Monumente für die Ewigkeit hinterlassen, hätte man ihn womöglich trotz hinterlassener Namens-Kartuschen vergessen!?
Da sieht man: Klugheit allein reicht nicht aus; man muss auch die Mittel haben. Heute mehr denn je.
Wer weder Mittel noch berühmten Namen hat, hat also auch wenig Chancen auf ein Weiterleben nach dem Tod. Ist das jetzt gerecht??

Dass der Namen auf dem Grabstein etwas nützt (um das Vergessen hinauszuzögern), setzt wohl voraus, dass der Tote von heute schon zu Lebzeiten einiges getan hat, an das sich Menschen erinnern.

Wem gehören denn eigentlich die Grabsteine, wenn sie wieder abgeschliffen werden? Kann man den späteren "Verkaufserlös" evtl. auf die Beerdigungskosten anrechnen lassen?

emirena
 
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Merlin47
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Liebe Emirena,

zeigt es nicht einmal wieder, wie klug die alten Ägypter waren? Ihnen war also auch schon bewusst, welch wichtige Rolle der Name bei der Unsterblichkeit spielt.

Nun ganz so klug scheinen wir nicht zu sein, denn bei uns werden die meisten Grabsteine nach einer gewissen Zeit wieder abgeschliffen und mit neuen Namen versehen.


Merlin
 
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"Die Knochen verbrennen in der Regel nicht. Sie werden anschließend zermahlen." Zitat Erinnerung

Weißt Du das? oder vermutest Du das?
und was heißt dann "in der Regel"?

e.
 
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Kostenmäßig dürfte es bei einer Feuerbestattung keinen großen Unterschied ausmachen, ob man sich nun auf dem Friedhof oder unter einem Baum bestatten läßt.

In Ausnahmefällen dürfen die Hinterbliebenen auch die Urne zu Hause aufbewahren.

Ob der Gang ins Moor preiswerter ist, ist fraglich.

Wenn man keine Nachricht hinterläßt, wird der Polizeiapparat in Gang gesetzt, um den "Verschwundenen" zu finden.

Hinterläßt man eine Nachricht, dürfen die Bergungskosten aus dem Moor weit höher als normale Bestattunskosten sein.

Welche Art man auch wählt, den Tod gibt es ist nicht umsonst. Zumindest nicht für die Hinterbliebenen.

E.

PS: Die Knochen verbrennen in der Regel nicht. Sie werden anschließend zermahlen.

Die Abwärme im Krematorium wird zudem oft in das Fernheizungssystem der jeweiligen Kommune eingespeist oder zur Heizung anderer Friedhofsgebäude genutzt.
 
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Ehemaliges Mitglied
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Interessanter Hinweis mit dem Namen!
Wenn man aktiv etwas gegen das Vergessen bereits Verstorbener tun will, gibt es dafür viele Möglichkeiten für die Hinterbliebenen. Wer schon tot ist, hat den richtigen Zeitpunkt verpasst.

Ein interessantes Beispiel ist für mich das
Auswanderer-Museum in Bremerhaven. Da kann man, wenn man möchte, regelrechte Ahnenforschung betreiben und nach vergessenen Verwandten suchen.
Aber die damaligen Auswanderer hatten vermutlich anderes im Sinn, als ihre Namen für die Nachkommen zu hinterlassen.

Namen in Stein zu meißeln, hat auch nicht immer dagegen geschützt, vergessen zu werden. Im Alten Ägypten haben die nachfolgenden Könige oft die eingemeißelten Namen ihrer Vorgänger zerstört, um mit dem Auslöschen des Namens auch das Weiterleben
des Betreffenden im "Jenseits" zu zerstören.
Ohne intaktem Namen gab es abgeblich kein Leben im Jenseits. Also hat man in solchen Fällen versucht, wirklich alle Namen in zahlreichen Bauwerken etc. restlos zu tilgen.
Beispiel: Königin Hatschepsut und ihr Stiefsohn Tutmosis III.

Zum Glück muss man heute kaum befürchten, dass
Gedenksteine in europäischen Friedhöfen mutwillig zerstört werden. Trotz der STeine ist aber das Vergessen nicht immer aufzuhalten.

emirena
 
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Merlin47
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Ein Mensch stirbt erst wirklich, wenn sein Name im Nebel des Vergessens verschwindet. In ferner Vergangenheit wurden die Namen ihn Stein gehauen, um die Erinnerung an den Verstobenen für die Ewigkeit zu erhalten.

Man kann aber auch in den alten Kirchenbüchern stöbern und manche Seele mit neuem Leben zu erfüllen. Ich hatte mich deshalb einmal aufgemacht, nach den Vergessenen zwischen den Seiten den vergilbten Seiten zu suchen.

Erst im Jahr 1601 endete diese Reise in die Vergangenheit, die mit viel Glück und Leid verbunden war. Viele Seelen waren schon nach wenigen Tagen wieder verstorben und mancher hatte sein Leben in einem der vielen Kriege für ein scheinbar großes Ziel verloren.

So wie die Großen der Zeit ihre Geschichte haben, so können auch die Kleinen zu ihrer Geschichte kommen.


Merlin
 
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Orlanda
Orlanda
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Ich weiß, liebe Emirena, die ganze Aktion bedarf einer sehr genauen Terminplanung!
Moore gibt es ausreichend viele und mir sind auch die Wege dorthin geläufig. Sie sind alle mit der Bahn erreichbar. Den restlichen Weg würde ich dann im Taxi zurücklegen. Alles nur eine Frage der Organisation...

Im Moor erübrigt sich auch das Baumwolltuch.

Jetzt versinke ich aber erst einmal im Bett, damit ich morgen ausgeschlafen bin und nicht (heute schon) aussehe wie eine Mumie aus dem Moor!

Gute Nacht!
Orlanda

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