Beiträge zum Thema: Gute Menschen versus „Gutmenschen“!

 
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Ehemaliges Mitglied
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Sprotte, was genau meinst Du, dass "in den Hintergrund gedrängt wird"?
Das mit der Akzeptanz von menschlichen Eigenarten ist natürlich weitgehend richtig, hat aber seine Grenzen dort, wo es anderen Menschen schadet, das kann z.B. auch Rufmord sein.Vermutlich hast Du es auch so gemeint!?

Aus dem Spruch von "Tegtmeier" alias Jürgen von Manger kann ich nun überhaupt keinen Sinn herausfinden. Mir sagt das einfach NICHTS.

Ich finde übrigens, dass ein "guter Mensch" sowohl einer sein kann, den böse Zungen als Gutmenschen bezeichnen, als auch einer, der nicht unbedingt ein Ehrenamt ausüben muss.Er wird seine Gründe haben.
Ist ein "normaler" guter Mensch vielleich auch einfach nur einer, der "nichts Böses" tut?
Um das zu beurteilen, ob jemand ein guter Mensch oder ein Gutmensch (mit Negativ-Belegung) ist, muss man, finde ich, einen Menschen erstmal KENNEN.

Selbst lege ich nicht unbedingt einen Wert darauf, dass mich andere als guten Menschen betrachten.
Mir genügt es zu wissen, dass ich mit mir selbst im Reinen bin und im persönlichen und privaten Umfeld keine Feinde habe.

Kritik nehme ich (meistens) gerne an, wenn sie fair ist, auf Gegenseitigkeit beruhen kann und auch der Kritiker die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis hat. Kommt natürlich darauf an, WIE etwas gesagt wird. Der Ton macht die Musik. Es passiert auch schon mal, dass Worte anders "ankommen" als sie gemeint sind.Dann kann man das klären.
Im Zweifel wäre mir ein ehrlicher Kritiker lieber als einer, der mit Berechnung "schön tut". Soll es ja geben.
Und - last but not least - ein offenes wort schätze ich mehr als einen Wink mit dem Zaunpfahl.

emirena
 
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Sprotte1946
Sprotte1946
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Wie sagte doch tegtmeier, alias Jürgen von Manger: " Mensch bleiben muss der Mensch, woll. "
Ich glaube, dass das oft genug vergessen oder in den Hintergrund gedrängt werden. Jeder Mensch hat seine Eigenarten und erwartet, dass diese akzeptiert werden, ebenso, wie er die Eigenarten der anderen Menschen akzeptiert, toleriert.
MfG
Sprotte1946
 
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Auch darüber, was ein guter Mensch ist und was ein guter Mensch tut oder nicht tut, gehen die Meinungen auseinander.
Ich frage mich also, kann ein guter Mensch einen anderen als "Gutmenschen" bezeichnen und was meint er, der gute Mensch, wirklich, wenn er es tut?
Darauf habe ich momentan noch keine schlüssige Antwort.

emirena
 
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In München z.B. stellen sich die Tätigkeiten in Ehrenämtern wie folgt dar:

Am häufigsten:
- im Hospizbereich,
- in der Telefonseelsorge.

Patenschaften:
- Kindern beim Spracherwerb helfen,
- Hausaufgaben begleiten,
- den Übergang von der Schule in den Beruf ermöglichen.

Unbeliebt sind Ämter, die mit Verantwortung zu tun haben:
-Vereinsvorstände und Kassenwarte klagen über Nachwuchssorgen.

Im Bereich des Engagements für Menschen mit Behinderung müssen oft erst Berührungsängste abgebaut werden.

Der Typ der Ehrenamtlichen befindet sich auch im Wandel.

Es sind immer weniger Menschen, die einfach nur helfen wollen oder aus einem Pflichtgefühl heraus Aufgaben übernehmen. Es gibt immer mehr, die selber etwas gestalten wollen um eigene Ideen zu realisieren, zum Beispiel im Kulturbereich.

Oder es sind Ehrenamtliche, die einen konkreten Nutzen von dem Engagement haben: Sie wollen vorfühlen, ob ein sozialer Beruf etwas für sie ist, oder neue Leute kennenlernen, wenn die Erwerbsarbeit zu Ende ist.


E.
 
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So geschieht es ja häufig.

Da werden ein paar "Krumen" irgendwo "hingeworfen" (bewusst???), um eine persönliche Sichtweise als allgemein gültig hinzustellen.

Um eine möglichst objektive Betrachtungsweise dieser als "Spezie Gutmensch" abwertend bezeichneten Menschen zu ermöglichen, eignet sich kein "Nebenschauplatz".

Und wenn jetzt die "Eltern- und sonstigen -beiräte" plötzlich ausgenommen werden, welche Gruppen bleiben denn dann noch?

Hier können/sollten mal tatsächliche Beispiele aus der Gesellschaft genannt werden, auf die diese zweifelhafte Beurteilung evtl. zutrifft.


E.
 
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wenn Du mich meinst, Finch:
nein, keine "gut gemeinte Belehrung", gar keine Belehrung, sondern nur meine Meinung über Deine m.E. recht einseitige Betrachtung/Unterstellung für alle, die ihre "guten Taten" öffentlich machen.

Für mich klingt das so, als würdest Du grundsätzlich allen, die sich in irgendeiner Form engagieren und dieses Engagement nicht im stillen Kämmerlein sondern ganz gezielt öffentlich betreiben (evtl. um Mitstreiter zu finden), ein egoistisches Handeln und Geltungssucht unterstellst. Da ändert auch wenig daran, dass Du jetzt im Nachhinein die paar Elternbeiräte ausnimmst.

Man kann es nämlich auch von einer anderen Warte aus betrachten. Aber dazu habe ich ebenfalls bereits Stellung genommen.
Den (in meinem Fall ungerechtfertigten) Vorwurf des oberflächlichen Lesens könnte ich ebenso vermuten, aber generell plädiere ich weiterhin für die Unschuldsvermutung: nichts Böses, Unlauteres oder Egoistisches unterstellen, wenn es nicht bewiesen ist.

Bevor man etwas "bewirken" kann, muss es zunächst mal erklärte Ziele geben; und dafür muss oft (nicht immer) eine breite Öffentlichkeit oder wie Du es nennst, eine Bühne geschaffen werden.

Vielleicht kannst DU darauf verzichten, aber sicher gibt es Menschen, die darauf angewiesen sind, dass jemand sich die Mühe macht, sich zu engagieren.
Auf die Art und Weise, wie derjenige es tun KANN.
Und genau das ist eben nicht immer gleich.

emirena
 
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barcelona
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Es ist 23:21 Uhr und sie wartet, und wartet, und wartet ...
 
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Auf dieser Seite eine Stellungnahme zum "Gutmenschen":

http://www.zeit.de/2011/20/Gutmensch-Contra


E.
 
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Jemanden als „Gutmenschen“ zu bezeichnen, der z.B. im Elternbeirat einer Schule (die seine Kinder besuchen), gewählt wird, halte ich für verfehlt.

Das gleiche gilt für jemanden, der sich ehrenamtlich betätigt. Hierzu folgende Statistik: Jeder dritte Deutsche arbeitet ehrenamtlich. Wer gebildet ist, ein hohes Einkommen hat oder auf dem Land lebt, hilft häufiger.

E.

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