Beiträge zum Thema: Versöhnung-Vergebung!

 
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Liebe Kirie,

es kommt auf die Art und Schwere der Verletzungen an.-
Bei jeder Trennung, sei es durch Scheidung oder Tod
begleiten uns alle Phasen der Trauerbewältigung.
Sich alles von der Seele schreiben und sein Herz bei guten Freunden ausschütten hilft immer.
In diesen Phasen müssen wir auch unser Selbstwertgefühl neu aufbauen.
Von meiner besten Freundin wurde nach ihrer Scheidung ihr Kind von einem betrunkenen Autofahrer
totgefahren.
Sie hatte geglaubt, es nie verzeihen zu können und
sie hat jahrelang darum gebetet, dass sie es irgendwann verzeihen kann. Es hat auch jahrelang gedauert.-

Wir müssen uns von der Vergangenheit freimachen, sonst werden wir irgendwann von ihr eingeholt.-
Wer sich lebenslang vom Schicksal benachteiligt fühlt, bleibt leicht in seinem Selbstmitleid gefangen.
Wir müssen immer wieder lernen loszulassen und neues Vertrauen aufzubauen.
Kirie, da denke ich auch daran, wie es wohl ist, wenn
Dein Mann, Dein kind oder Deine Mutter in der Gaskammer (1933-1945) gelandet wären?
Kann man dann so einfach sagen: " Entschuldige mal, war nicht so gemeint!"
Da ist es nicht mit einer Versöhnung getan. Deshalb verstehe ich heute erst das Wort: Wiedergutmachung.

Ich persönlich konnte immer mein Herz auch im Gebet ausschütten und habe da Trost und Hilfe erfahren und darum gebeten, eines Tages wirklich verzeihen zu können.

" Tote Gruppen sind wir Menschen, wenn wir hassen- Götter, wenn wir liebend uns umfassen."

In der Ahnung des Herzens schauen wir über jede Schwelle.-
Heute kann ich verzeihen, aber meine "Bindungsangst" an einen neuen Partner muss ich immer noch überwinden lernen.-
Liebe Kirie,
herzlich grüßt Dich,
Chatmaus
 
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emirena, du hast überhaupt nicht das Thema verfehlt.
Ich kann aus leidvoller und langjähriger Erfahrung nur dieses beisteuern:
Wenn Du selbst Dich sehr gekränkt fühlst und Du in dem Moment nicht vergeben kannst, weil die Gefühle einfach zu stark sind, dann brauchst du einfach Zeit. (Ich spreche von mir.)
Wenn du jemanden sehr verletzt hast und auf seine Vergebung hoffst, dann kannst du auch nur hoffen, dass der Andere so weit ist, Dein Bedeuern und Deine Bitte um Entschuldigung anzunehmen. (Auch hier spreche ich wieder von mir - ich habe verschiedene reaktionen auch hier erfahren.)

Liebe Grüße

Kölnerin
 
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ach so, habe wieder das Thema verfehlt. Es lautete ja Versöhnung - Vergebung
Vergeben zu können ist sicher eine Stärke, das muss aber nicht zwangsläufig zur Versöhnung führen.
Wenn die Probleme, die für den Konflikt ausschlaggebend waren, nicht beseitigt werden können, bringt eine Versöhnung nicht wirklich weiter.

emirena
 
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Hallo Kirie,
ich bin überzeugt, dass wir uns viele Verletzungen selbst zufügen, indem wir das Leid pflegen und kultivieren. So nach dem Motto: das hast du nun davon, dass es mir schlecht geht. Die Mitleidstour ist ein uraltes Ritual und wird nach wie vor mit Hingabe angewandt.
"love it, change it or leave it" sollte die Devise lauten.
Wer in Selbstmitleid verharrt, verpasst den Anschluß.
Ebenso kritisch sehe ich Hassgefühle. Damit schadet man sich letztlich nur selbst.
Natürlich sagst sich das alles leichter, als es getan ist. Aber niemand zwingt uns dazu, einem anderen Menschen dieser Art von Macht über uns einzuräumen, indem wir uns von ihm quälen lassen.
Wir haben es tatsächlich selbst in der Hand.

emirena

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