Beiträge zum Thema: Gunther von Hagens

 
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DolceVita
DolceVita
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Hallo allerseits,
Was für eine Geisteshaltung habt Ihr gegenüber dem
Plastinator Gunther von Hagens.
Da ist sehr viel Idealismus im Spiel.
Seine neuste zur Schaustellung: "schwebender Akt"
Das ist schon mehr als Grenzwertig
Seine Schau " Körperwelten" sicher mehr als Gewöhn-
ungsbedürftig.
Aber hat ja bis jetzt sehr viel Sensationslust geweckt.
Für viele wahrscheinlich sehr Gruselhaftig.
Ein sehr umstrittener Anatomman.
Es hagelt Kritik von überall her.
Das arbeiten mit konservierten Leichen ist sicher nicht jedermanns Sache.

Wie denkt Ihr darüber
Moralisch perfekt
DolceVita
 
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Ehemaliges Mitglied
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finde ich eigentlich nicht, liebe Kirie, dass wir soweit vom Thema abkommen. Die Frage nach der Ethik scheint mir schon angemessen. Über die Antwort kann man evtl. diskutieren.

"was man tut oder nicht tut" kann zwar auch von der Ethik bestimmt werden, wird aber oft auch von der jeweils gängigen Moralvorstellung hergeleitet, die nicht immer mit ethischen Ideologien gleichgesetzt werden kann.

Für mich bleibt die Frage offen, ob Kunst alles darf bzw. z.B. die Politik bestimmen kann, was moralisch ist bzw. sein darf.
Da gibt es das Negativ-Beispiel mit der sog. entarteten Kunst (oder auch die Bücherverbrennungen).

Ist nicht Fortschritt und auch Kunst generell neutral? Kommt es nicht darauf an, ob wir Nutzen daraus ziehen oder Schaden anrichten? Der Wissenschaftler oder auch der Künstler haben, glaube ich, im Normalfall keine Schadensabsicht.

Ich glaube es war Jules Verne, der sagte:
"alles was Menschen sich vorstellen können, wird eines Tages verwirklicht werden"

emirena
 
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Wokini
Wokini
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Welche Menschen haben die ethischen Regeln festgelegt? Wer bestimmt wo Ethik beginnt und wo aufhört?
Für mich gleichbedeutend mit dem Satz, das tut "man" nicht - schon als Kind habe ich mich gefragt wer denn "man" ist. Sind es nicht vielmehr Ängst vor Themen, mit denen niemand sich gerne befasst, die Regelsetzungen verursachen?
 
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Ehemaliges Mitglied
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Liebe KiH, für mich kein Thema. schon vor Jahren habe ich beschlossen, meinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Weißte, tot ist tot. Wichtig ist letztendlich die Seele und die kann man nicht töten. Weil sie reine Energie ist. Also sollen doch die Studenten an mir üben...
Z.Zt. gibt es wohl genug Material, sodaß kein Bedarf ist. Und - auch ganz wichtig- Eu mußt für die Beerdigung dessen, was übrigbleibt, aufkommen. Und zwar schon, bevor geschnibbelt wird. Sonst nimmt keine Uni die Leiche an.
@Stobbs - graust es Dir wieder? *grins*
Du schriebst vorher was von ...Vampire. Also paß nur auf, wernn wir uns das nächste Mal sehen, daß Du nachts nicht in meiner Nähe bist.... wegen der BEißerei :=)
Jockeline
 
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Ich selbst war noch nicht in dieser Ausstellung, obwohl ich bei einem Besuch in Köln Gelegenheit dazu gehabt hätte, jedoch waren mir die Warteschlangen zu lang.

In einer NDR-Talk-Show-Ausgabe von 3nach9 vor einigen Jahren war Gunter von Hagens mal Gast. Ich erinnere mich daran, dass eine weitere der eingeladenen Gäste, die in einer seiner Ausstellungen gewesen war, davon berichtete, wie sie beim Betrachten der Exponate immer stiller wurde. Sie beobachtete ebenfalls, dass auch von anderen Ausstellungsbesuchern sehr wenig geredet wurde, im Gegenteil: dass die, die zeitgleich mit ihr drin waren, auch ganz still wieder herausgingen. Waren sie beeindruckt? Zum Nachdenken angeregt? Wenn ja, dann hätte diese Ausstellung doch einen entscheidenden Zweck erfüllt. Das beeindruckte mich.

Könnte sich jemand in dieser Runde vostellen, seinen Körper nach dem eigenen Ableben dieser Ausstellung zur Verfügung zu stellen anstatt sich herkömmlich zu Grabe tragen zu lassen? Dies wäre nicht außerhalb meiner Vorstellung.
 
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Hier scheint mir Stobbs doch etwas zu "zart besaitet" zu sein.Sie fällt ein sehr hartes und entschiedenes Urteil.

Und Schreiberli, was man am menschlichen Körper so ganz unästhetisch und abstossend finden soll will sich
mir auch nicht erschließen.

Ich würde manchem Zeitgenossen sehr empfehlen sich
die Plastinate anzusehen, vielleicht geht ihm dann auf, welches Wunder der Körper darstellt und mehr auf eine natürliche Lebensweise Wert legen.
 
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Guten Morgen, meine Lieben,

berufsbedingtes Interesse oder auch Wissensdurst an sich ist auch für mich gut nachvollziehbar. Von der "künstlerischen Betrachtung" her kann ich mir kein Urteil erlauben, weil ich die Ausstellung mit Sicherheit NICHT besuchen werde; mir wurde nämlich schon immer als Kind schlecht, wenn ich in das Doktor- oder Medizinbuch meiner Eltern geguckt habe.

Körper gefallen mir von außen eindeutig besser als von innen. Ich möchte lieber in die Seelen oder Herzen der Menschen gucken. Das ist ja auch möglich, aber nicht so generell; da muss man sich Zeit und Muse nehmen und kann nicht nach dem Gießkannenprinzip verfahren.

Moralisch richten möchte ich das ganze Spektakel gar nicht. So lange gewährleistet ist, dass die zur Schau gestellten Leichen vorher ihr Einverständnis gegeben haben.... Und wie Kirie (zum Thema TV-Programm) sagte, das Publikum bekommt genau das zu sehen, was es sehen will.

Warum sollte von Hagens seine Idee nicht medienträchtig und umsatzbewußt umsetzen. Man muss schauen, wo man bleibt. Und ich glaube, es gibt üblere Geschäftemacher. Da ist genug Handlunsbedarf.

Wer das moralisch anders sieht, muss ja nicht hingehen. Allerdings würde ich mir auch überlegen, ob ich Kindern diese neueste Darbietung zumuten würde oer nicht. Aber auch das kann man unter unterschiedlichen Prämissen betrachten.

Allen, die es interessant finden, trotzdem viel Spass.
Ich empfehle mich.
emirena
 
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Stobbs, interessiert es Dich nicht,wie du von innen ausschaust?? Ich habe in Köln einige Stimmen gehört, die anfänglich aus besagter Sensationslust hingingen. Dann aber staunend und mit großem Interesse durch die Ausstellung gingen und anschl. lebhaft drüber diskutierten. Da war von Sensationslust nichts mehr zu hören - sondern eher ein Staunen,teilweise ehrfurchtsvoll erschauernd. SO sieht "das" also aus - und das einer sich traut, "sowas" auszustellen...
Ich werde in die nächste, also die jetzige in Stuttgart, auch gehen. Vielleicht sogar mit allen meinen Mitarbeitern und Kollegen,sofern sie wollen. Für uns hat so eine Ausstellung einen gewissen Stellenwert - schon spannend,einen Muskel oder Gefäße in echt zu sehen.
Na gut, so ganz echt sind sie ja auch nicht. Eben präpariert, aber egal. So sieht es halt in unserem Körper aus.
Jocki, auf dem Weg zur Dorn-Therapie
 
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Aaaahhhh jaaa... Körperwelten!!! Hab ich vor Jahren in Köln gesehen - 7 Jahre vielleicht (du meine Göttin - bin ich alt geworden...)
Also ich fand die Ausstellung total spannend. Wann kann "Otto Normalverbraucher" schon mal in einen wirklichen Körper - und dann auch noch in Scheibsen geschnitten!! reinschauen.....
Die Raucherlunge!!! Ey - da kann einem das rauchen vergehen!!
Oder das Herz - auch seeehhhr interessant.
Meiner Meinung nach gehört schon reichlich Mut dazu, so eine Ausstellung zu organisieren - der breiten Masse zuzumuten!!!
Mit Sicherheit sind erst mal viele aus reiner Sensationslust hin gegangen. Was machts? Die Menge der Besucher gibt von Hagens recht.
Mir persönlich hat die Ausstellung jedenfalls viel gebracht - nur schade, daß wieder mal nichts angefaßt wrden durfte...
Jocki,eine fühlende und begreifende Menschin :=)
 
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Vielleicht will von Hagens von den vielen eigenen Beweggründen, "Körperwelten" den Menschen zugänglich zu machen, den Menschen u.a. auch zeigen, dass wir Menschen allesamt nur all zu menschlich sind, dass der Mensch mit seiner Entwicklung von Embryo, Geburt, Jugend, Kraft, Schönheit, Krankheit, Alter und Tod auch nur ein Teil der Natur ist. Bei Gunther von Hagens "Körperwelten" gibt es nur den materialistischen Menschen, entstanden aus der langwährenden Evolution der Natur in ihrem Jahres und Lebenszyklus, den Menschen in seiner eigenen Endlichkeit ohne Geist und Seele. die_insel

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