hallo Dolce,
ich hoffe doch sehr, meine Kritik hat Dich nicht völlig zum Schweigen gebracht. Das war nicht meine Intension.
Je öfter ich Deinen Eingangstext allerdings lese, desto weniger kann ich ihn verstehen. Wenn ich Deine in den Raum gestellten Fragen wörtlich nehme, kommt nichts Sinnvolles dabei heraus.
"wie ist unser Bild von Armut?"
meine antwort: es kommt doch nicht auf unser "Bild" an, sondern auf die Tatsache, wie mit Armut und ihren Auswirkungen umgegangen wird.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass Du wissen wolltest, wie jeder von uns mit der Armut anderer Menschen umgeht? (Sicher gehst Du nicht davon aus, dass sich Einer, der arm ist, hier outet!?)
"Geldnot ist größer als die Scham"
meine Antwort: da bin ich mir gar nicht so sicher; viele würden lieber Dreck fressen, als ihre Bedürftigkeit zu zeigen. Sie schämen sich, dass sie arm sind, obwohl sie eigentlich alles richtig und korrekt gemacht haben. Über die (steigende) Suizidrate wird geschwiegen.
"an Leib und Seele sind wir alle bedürftig"
meine Antwort: was die Seele betrifft, kannst Du Recht haben; wenn es um den Leib geht, sind eben nicht alle gleich bedürftig. Die Einen haben die Kohle, um den Leib zu pflegen, die Anderen haben die Kohle nicht mehr, obwohl sie mehr als genug über Jahrzehnte hinweg in die Sozialkassen eingezahlt haben.
Schwierig, schwierig. Manche Menschen fühlen sich schon alleine dadurch belästigt, dass schwierige Themen nicht verschwiegen werden. Aber insofern sehe ich Deine Aktivitäten durchaus als angebracht.
Augen zu und durch mag für manche das Richtige sein; besonders moralisch finde ich diese Einstellung nicht.
Um nicht schon wieder falsch verstanden zu werden:
einen gesunden Egoismus halte ich nicht für ein Verbrechen. Blindheit gegenüber aktuellen Problemen dagegen erscheint mir irgendwie sehr dekadent.
Man kann Fragen, warum solche Themen gerade hier diskutiert werden; man kann auch Fragen, warum nicht auch hier.
emirena