Hallo Ronja,
nein, man muss sich nicht dafür entschuldigen, wenn man es gut hat!
Aber ich stimme dennoch mit Cardia darin überein, dass dieses allgemeine "UNS geht es gut" nicht so stehen bleiben kann, denn UNS gibt es nicht! Es gibt solche, denen es gut geht und es gibt andere, denen es nicht gut geht. Und leider ist es Fakt, dass diese Ignoranz dazu führt, dass Menschen menschenuwürdig behandelt werden.
Je bescheidener diejenigen werden, denen es weniger gut geht, desto mehr werden sie ins gesellschaftliche Abseits gedrängt. Ich kann und werde es niemals akzeptieren, dass das Schicksal dieser Menschen verglichen wird mit dem der Ärmsten in anderen Ländern.
Denn schließlich bezahlen die Armen hierzulande den Wohlstand der anderen mit - ob sie wollen oder nicht.
Konsumverzicht ist dort, wo es ohnehin nur für das Allernötigste reicht, eine unberechtigte Forderung der Bessergestellten. Es geht nicht darum, dass nur Verzicht auf Luxus gefordert wird; mit einer unglaublichen Arroganz wird vorausgesetzt wird, dass mitten unter Wohlhabenden und Gutsituierten KEIN Anspruch erhoben wird auf Gesundheit für Alle, auf eine gerechtere Verteilung, auf Teilhabe an Kultur und Lebensqualität, und letztlich auch auf soziale Bindungen.
Denn je ärmer ein Mensch ist, umso weniger werden andere echtes Interesse an ihm haben. Ich bin sicher, dass dies auch für die Partnersuche gilt. Wer arm ist, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch alleine bleiben.
Ich will Deine Positiv-Liste nun nicht mehr länger stören, aber wer so denkt, dass es UNS gut geht, muss sich nicht wundern, dass sich die Schere immer weiter öffnet. Wenn wir nicht aufpassen, werden wir in Deutschland und in Europa gesellschaftliche Verhältnisse bekommen, die unmenschlicher sind als in den ärmsten Ländern - weil wir sie bewußt und aus Egoismus und Bequemlichkeit zulassen - ohne Not.
Also, Positiv darf gerne thematisiert werden - aber Missstände ebenso!!
die genervte Rebellin
emirena