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ruben7587
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Der legendäre DJ John Peel erklärte „Teenage Kicks“ von den Undertones (2:21) zum perfekten Popsong. Das ist die Untergrenze. Perfekte Popsongs dauern eher zwischen 2:30 und 3:30 Minuten. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Das war zuerst eine technische Begrenzung: So viel Musik passte auf eine 78er-Schellackplatte, und die war das erste Pop-Medium. In einer exzellenten Web-Diskussion auf reddit wird aber auch darauf hingewiesen, dass das die typische Länge der Piano-Miniaturen war, mit denen Anfang des 19. Jahrhunderts die bürgerliche Hausmusik begann, auf denen wiederum Schubert seine Lied-Hits aufbaute.
3 Minuten: Das entspricht, heißt es, der Aufmerksamkeitsspanne der idealtypischen Teenager, aber das beißt sich in den !*%§?+#-~! „Teenager“ gibt es ja eben erst seit dem Medienzeitalter der Radios und Magazine (d.h. seit Ende der 1940er). Seitdem ist die Pop-Jugendkultur Schrittmacher und Blaupause für die für die Neuen Medien: Anka, Beatles, Zuckerberg.
Diese techno-kulturelle Form scheint ins Erbgut eingegangen zu sein: Inzwischen ist das eine psychologische Größe. Uns Pop-Sozialisierten kommen bis heute 3 Minuten als das natürliche Format für eine perfekte Aufmerksamkeits-Einheit vor: Intro, Strophe und Chorus (zweimal wiederholt), Bridge, nochmals Strophe/Chorus, dann Wiederholung des Chorus, allmähliches Ausblenden. Weniger als 2:30 ist nicht rund, mehr als 3:30 wird im Autoradio (und im Web) fad.
das habe ich dazu gefunden ( google , erster eintrag )