Beiträge zum Thema: Poetisches rund um die Liebe

 
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Ehemaliges Mitglied
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WIR TANZTEN
wie zwei Schmetterlinge
im Dunst des Glücks
von einer Hecke zur anderen,
erfaßt von göttlicher Trunkenheit des Geistes..

(aus "Kleopatra", der Roman ihres Lebens, erzählt von Margaret George)

auf viele schöne Beiträge zur Sammlung freut sich
emirena
 
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Orlanda
Orlanda
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Ausdauernd:
JA


Genügsam?
Lieber NICHTS, als das Falsche oder Ungenügende!


Der helle Schein muss nicht unbedingt Liebe zu einem Mann sein. Nur weil sich das noch nicht erfüllt hat, nach dem man sich verzehrt, heißt es nicht, dass es das allein seligmachende sein muss.
Wen Gott strafen will, so sagt ein Sprichwort, dem erfüllt er alle Wünsche...

Warum versteift man sich so sehr auf einen Partner?
Vorallem die Frauen - bei den Männern habe ich persönlich eher den Eindruck, dass sie in erster Linie sexuelle Bestätigung wollen. Das kann gar nicht schnell genug gehen...

Vielleicht sind es 100 Brücken und 100 Jahre, die es zu überstehen gilt?
Solange will ich nicht Asche sein, sondern leuchte schon jetzt, für mich...

Orlanda
 
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Orlanda
Orlanda
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under der linden
auf der heide,
da unser beider lager war,
da könnt ihr schön
gebrochen finden
die blumen im gras.
vor dem wald in einem tal -
tandaradei - sang schön die
nachtigall.

ich kam gegangen
zu der aue:
da war mein liebster schon gekommen.
da ward ich empfangen -
gnädige jungfrau!-,
dass ich für immer glücklich bin.
ob er mich küßte? wohl tausendmal:
tandaradei - seht, wie rot mir der mund!

da hat er gemacht
so prächtig
ein bett von blumen,
da lacht noch mancher
herzlich,
kommt er jenen pfad daher.
an den rosen mag er wohl -
tandaradei - merken, wo das haupt mir lag.

dass er bei mir lag -
wüßte es jemand
- das verhüte gott! - so schämt ich mich.
wie er mit mir umging,
niemals, niemand
erfahre das als er und ich
und ein kleines vögelchen,
tandaradei -
das kann wohl verschwiegen sein...

Walter von der Vogelweide
http://www.youtube.com/watch?v=yzXv7I-Zav8
 
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joe-black
joe-black
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Ich möchte so gern eine Brücke bauen.

Wenn ich abends zum Himmel schau,
in meinen Gedanken mir eine Brücke bau.
Eine Brücke, von Dir zu mir.

Eine Brücke nur für uns ganz allein,
denn dann könnt ich immer bei Dir sein.

Ich frag mich dann.....
Erreichen meine Gedanken Dich – und wann?

Warum bist Du auch so fern
Ich habe Dich doch so gern.

Bist Du auch noch so weit,
doch meine Gefühle sind Dir so nah,
denn ich bin immer für Dich da!


Verfasser Unbekannt


joe
 
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Dû bist mîn, ich bin dîn...

Dû bist mîn, ich bin dîn.
des solt dû gewis sîn.
du bist beslozzen
in mînem herzen;
verlorn ist das sluzzelîn:
dû muost ouch immer darinne sîn.

(aus einer Tegernseer Handschrift vom Ende des 12. Jahrhunderts; mit diesen Versen schließt der zuvor lateinische Brief einer Frau an einen Kleriker)


Im 12. Jahrhundert gab es noch (so viel ich weiß) Priesterehen. Wenn auch mit der Auflage, enthaltsam leben zu müssen.

Passt doch irgendwie gut zum heutigen Fronleichnam.


E.
 
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Mehr als 1000 Worte!


Ein Augenaufschlag und eine Geste,
kann mehr sein, als tausend Worte,

kann mit einem Lächeln Berge versetzen,
kann eine Seele zum Klingen bringen,

kann den Boden unter den Füßen entziehen,
kann Krieg verhindern,

kann das JA sein und das NEIN,
kann Zustimmung oder Ablehnung
zu einer neue Liebe sein,

kann auch den Untergang anzeigen.

Ein Augenaufschlag und eine Geste,
kann mich auf ewig fesseln.

Zeig' es mir, was ist in Dir?


(Unbekannt)
 
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Eine Liebeserklärung

Ich möchte dich lieben, ohne dich einzuengen,
dich wertschätzen, ohne dich zu bewerten,
dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen,
zu dir kommen, ohne mich dir aufzudrängen,
dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen,
dir etwas schenken,
ohne Erwartungen daran zu knüpfen,
von dir Abschied nehmen,
ohne Wesentliches versäumt zu haben,
dir meine Gefühle mitteilen,
ohne dich für sie verantwortlich zu machen,
dich informieren, ohne dich zu bevormunden,
mich um dich kümmern,
ohne dich verändern zu wollen,
mich an dir freuen, so wie du bist.
Wenn ich von dir das gleiche bekommen kann,
dann können wir uns wirklich begegnen
und uns gegenseitig bereichern.

(Unbekannt)
 
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Orlanda
Orlanda
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Du und ich
Hand in Hand
über die Hügel.

Wie Regen
liegt die Seele
auf dem Land.
Tropft
Sickert
Durchweicht
das Erdreich.

Erde atmet
meine Seele.

Ich bin
das Land
Die Schollen
sind mein Körper
Durchdrungen
von Dir
wie vom Regen

(2005)

Orlanda
 
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Hör mir nicht auf solch Geschwätze,
Liebes Herz, daß wir Poeten
Schon genug der Liebeslieder,
Ja zuviel gedichtet hätten.

Ach, es sind so kläglich wenig,
Denn ich zählte sie im stillen,
Kaum genug, dein Nadelbüchlein
Schicklich damit anzufüllen.

Lieder, die von Liebe reimen,
Kommen Tag für Tage wieder;
Doch wir zwei Verliebte sprechen:
Das sind keine Liebeslieder.

(Theodor Storm)
 
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Mondbeglänzte Zaubernacht,
die den Sinn gefangen hält,
Wundervolle Märchenwelt,
Steig auf in der alten Pracht.

Aus dem Prolog zum Lustspiel "Kaiser Octavian" (von 1804)

Ludwig Tieck, 1773-1853
 
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Der Morgen

Fliegt der erste Morgenstrahl
Durch das stille Nebeltal,
Rauscht erwachend Wald und Hügel:
Wer da fliegen kann, nimmt Flügel!

Und sein Hütlein in die Luft
Wirft der Mensch vor Lust und ruft:
Hat Gesang doch auch noch Schwingen,
Nun, so will ich fröhlich singen!

Hinaus, o Mensch, weit in die Welt,
Bangt dir das Herz in krankem Mut;
Nichts ist so trüb in Nacht gestellt,
Der Morgen leicht macht's wieder gut.

Joseph Freiherr von Eichendorff, 1788-1857
 
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aus meiner Privatsammlung:

Deine Liebe

sie ist so groß
Deine Liebe
daß ich
fast versinke
in der Kleinlichkeit
meines Denkens

sie ist so sanft
Deine Liebe
daß ich
fast erstarre
in der Härte
meines Seins

sie ist so bedingungslos
Deine Liebe
daß ich mich
fast schon schäme
von Dir geliebt
zu werden

jetzt muss ich
sie wohl lernen
die lektion
was lieben
wirklich heißt

von A., 1995

(hallo A., falls Du das liest und Deine "Handschrift" erkennst, verzeih mir bitte, daß ich Dich zitiere, ohne Deinen Namen zu nennen)

Anmerkung: es handelte sich wohl nur um einen schönen, aber unrealistischen Traum
emirena
 
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Ehemaliges Mitglied
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Da bin ich doch in der "Bücherecke" bei einer "Buchvorstellung" fündig geworden, die gerade dadurch, dass seine Seiten hier nicht "hereinkopiert" wurden, still und heimlich ein stark besuchtes Eigenleben entwickelt hat.

Fast 3400 Klicks (Seitenumblätterungen) sind bei diesem Thema zu verzeichnen.

Der Inhalt der Beiträge ist es wirklich wert, dass es wieder mehr in den Vordergrund gerückt wird.

Daher aus gegebenen Anlass ein weiterer Beitrag:



Alte Uhr

Ist eine alte Uhr in Prag,
Verrostet das Werk und der Stundenschlag,
Verstummt ihre Stimme im Munde,
Zeigt immer die gleiche Stunde.

Doch täglich einmal, so tot sie sei,
Schleicht zögernd die Zeit an der Uhr vorbei,
Dann zeigt sie die richtige Stunde,
Wie die Uhren all' in der Runde.

Es ist kein Werk so abgethan,
Kommt doch einmal seine Zeit heran,
Daß es sein Wirken bekunde,
Kommt doch seine richtige Stunde.

(Hugo Salus, 1866-1929)
 
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nakona
nakona
Anzahl Beiträge: 137
Müde kehrte ich einst zurück,
zu dem Palast meines Glücks.
Doch bevor ich ging in dieses Haus,
kaufte ich noch einen Blumenstrauß.

Die Gärtnernsfrau, so hold und bleich,
ging mit mir zum Blumenbeet sogleich.
Und bei jeder Blume, die sie bricht,
rollen Tränen ihr vom Angesicht.

Warum weinst du, schöne Gärtnernsfrau?
Weinst du um der Veilchen blau,
oder um die Rose die da bricht.
Ach nein, um diese wein ich nicht.

Ich wein um den Geliebten mein,
der gezogen in die Welt hinein.
Warum fällt dein Blick auf meinen Ring,
den ich einst aus liebe von dir empfing.

Drum gib mir schöne Gärtnerfrau,
diesen Blumenstrauß voll Tränentau.
Mit diesem Blumenstrauß in der Hand
will ich jetzt ziehen von Land zu Land.

Solang bis der Tod, mir meine
müden Augen brich.
Lebe wohl, aber vergiss,
den müden Wanderer nicht.

Nakona
 
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Merlin47
Merlin47
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Hallo Nakona,

keine Sorge, Mab, Morgana, Vivian und all die anderen, in welche Rolle sie auch schlüpfen, behalten mich in ihren Bann.

Zugegeben in mancher schönen Blume, von der Du sprichst lauert auch das Verderben mit seinem Gift – aber einen rechten Zauberer schreckt das nicht sonderlich – oder doch?

Merlin, heute einmal im Märchenwald
 
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nakona
nakona
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Für Merlin

In deinem Leben, wo alles auf vor kurzem noch auf dem Kopf strand,
entfaltet der Frühling im September seine Pracht.
Überall blühen Wildblumen – gelb und rosa, purpurn und blau in unzähligen
Nuancen -, die Deine Traurigkeit, in ein Märchenland verwandeln.
Voller Freude wirst Du in deinem weißen Kleid und mit wehenden Haaren
in diese Schönheit hinein laufen, mitten in dieses romantische,
herrlichste Ereignis deines neuen Lebens.
Und seither hattest Du auch nichts Schöneres erlebt, dachtest Du.
Inzwischen kennst du all die Namen dieser Blumen,
die gefransten Lilien, die Königin - von Saba – Orchideen,
die wilden Gladiolen und die anderen..... die ganze Blütenfülle deines bisherigen Lebens.
Tausende von Blumen wuchsen in deinem Leben.
Selbst wenn Du einen ganzen Korb voll pflücktest, um sie mit nach Hause zu nehmen,
wäre es nicht weiter aufgefallen.
Jahr für Jahr lächelten sie Dich an und ließen einem warm ums Herz werden.
Selbst nach dem Verwelken, tauchten die schelmischen Farbtupfer, wieder neben den sandigen
Straßen des Lebens auf.
Wenn Du sie erblicktest, vermeintest Du, die Stimme dieser vielen kleinen Blumen triumphieren
Ich liebe es Nachts den Sternen zuzuschauen, sie sind wie Millionen wilder Blumen.....
Du fandest vor einiger Zeit eine seltene Blume, die erst deine Seele und dann dein Herz berührte.
Gib gut auf sie acht!.... Und alle Sterne lachen leise.
Aber wenn Du sie weg wirfst!..... Dann verwandeln sich all diese Blumen in Tränen!.....


Hallo Merlin,
diese Worte schrieb ich vor langer Zeit, einem weiblichen Merlin.
Also bitte nicht angesprochen fühlen.

Nakona
 
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Merlin47
Merlin47
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Ich denke es wäre einmal wieder Zeit die Forengemeinde mit etwas Erbauung zu traktieren. So habe ich beim zufälligen Durchblättern meines Buches von Wilhelm Busch nachstehendes Gedicht gefunden:

Die Rose sprach zum Mägdelein:
"Ich muß dir ewig dankbar sein,
daß du mich an den Busen drückst
und mich mit deiner Huld beglückst."

Das Mägdelein sprach: "Oh Röslein mein,
bild dir nur nicht zuviel darauf ein,
daß du mir Aug´ und Herz entzückst.
Ich liebe dich, weil du mich schmückst!"

Insbesonders die Herren sind gut beraten darüber einmal nachzudenken :-))

Merlin
 
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Merlin47
Merlin47
Anzahl Beiträge: 1616
Ach nein, der Beitrag sollte doch dem Thema mit dem Weihnachtsgeschenk angefügt werden :-(
 
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Merlin47
Merlin47
Anzahl Beiträge: 1616
Hallo Schreiberlinchen,

danke für Dein Geschenk mit dieser Geschichte und Deine Grüße. Ich habe mich jedenfalls sehr darüber gefreut.

Ich hoffe, daß sich in Deinen Träumen doch noch ein Tannenbäumchen einfindet und Du darunter auch mein geheimes Päckchen finden wirst. Es sind darin Dinge verpackt, die Du im rechten Augenblick sicherlich gut gebrauchen wirst – nämlich Gedanken für Deine kreative Phantasie.

Merlin
 
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Merlin47
Merlin47
Anzahl Beiträge: 1616
Meine Lieben,

bin gerade in poetischer Stimmung und möchte auch nochmals mein Glück versuchen.

Mein süßer Engel,
fliegen möchte ich gern mit dir.
Den Schwalben gleich,
mal hoch in die Lüfte,
mal taumelnd in die Tiefe hinab.

Halt mich fest, wenn wir stürzen
und schließe die Augen,
denn in diesem Traum sollst du
mit mir verbunden sein.

Ach, mein geliebter Engel,
wärst du doch mein.


Merlin, der Dichter :-))

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