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Merlin47
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Lieber Lefour,
eingehende Sinneseindrücke werden immer mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit abgeglichen, um damit mögliche Entwicklungen in die Zukunft projizieren zu können.
Das ist dann auch der Grund, warum es uns Menschen so schwer fällt, im Hier und Jetzt zu leben.
Alle Erinnerungen sind in Assosationsketten an Bilder und Symbole geknüpft und darüber laufen dann auch die Denkprozesse ab. Fast könnte ich dir also zustimmen, wenn es da neben den eigenen Erfahrungen nicht auch noch jene gäbe, welche Du auf dem genetischen Weg mit in die Wiege gelegt bekommen hätten.
Diese Dinge spielen sich aber überwiegend in einem Bereich ab, der nicht beeinflußbar ist. Für manche Menschen ist das aber ein Problem, deshalb bauen sie sich eine innere Mauer auf, damit ja kein Gefühle nach außen dringen können. Irgendwann ist dieser Schutzwall dann so perfekt, daß er diese Gefühle selbst nicht mehr wahrnehmen kann.
Gut ist nur, daß sich da meist die Seele auf ihre Weise zu Wort meldet und dem Betroffenen signalisiert, daß da etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Manchmal reicht es ja dann schon, wenn man sich einmal wieder an seine vergessenen Gefühle erinnert und sie dann auch zuläßt.
Klar, wer sich mit seinen Gefühlen öffnet, wird auch verletzlich und angreifbar: Eine Sache, die leider unserem Zeitgeist widerspricht.
Wer andere kennt, ist klug.
Wer sich selbst kennt, ist weise.
Merlin (weder klug noch weise)