liebe Kirie,
ich denke, Du hast mich schon verstanden.
Es ist einfach so, dass es mich wütend macht, wenn wir uns damit herauszureden versuchen, dass es "den meisten ja recht gut geht". Was hilft das dem Einzelnen, für den das nicht zutrifft?
Auch wenn es eine perfekte und gerechte Welt nicht geben wird, hindert mich das dennoch nicht daran, eine solche Welt zu fordern und so gut es eben geht meinen Teil dazu beizutragen.
Ähnlich geht es mir mit den Pauschalierungen wie "wir jammern auf hohem Niveau" oder "Geld macht nicht glücklich". Sicher können manche mit wenig zufrieden sein. Aber dürfen wir uns deswegen anmaßen, denen, die wenig haben, ein Recht auf Teilhabe am Volksvermögen, an Kultur, an Gesundheit, an Würde abzusprechen? Wem gehört denn unser Land? In meinen Augen ist es menschenverachtend, was hier unter dem Deckmäntelchen der sogenannten sozialen Marktwirtschaft verbrochen wird. Es ist nicht plausibel, warum in einem der reichsten Länder der Erde Kinder nicht genug Geld für Essen und/oder Bildung haben und Erwachsene so arm sein müssen, dass sie nur unter grossen Einschränkungen oder gar nicht das Geld für Friseurbesuch oder Kino oder gute medizinische Versorgung aufbringen können.
WEM gehört dieses reiche Land, in dem die Reichen auf hohem Niveau jammern????
Ja, Kirie, ich bin eine Kämpfernatur. Aber ein bisschen müde wird man dann doch auch schon mal. Drum will ich ja, so lange meine Energie noch reicht, etwas bewegen und freue mich schon mal über "offene Ohren"! Ich kämpfe gerne für Schwächere.
Wenn wir wollen, finden wir einen Weg.