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ruben7587
Anzahl Beiträge: 287
guten tag jockeline ,
du fragst nach dem alltäglichen , beruflichen ablauf in der bundeswehr ?
nun , vielleicht hilft dir folgendes :
JEDER BERUF UNTERLIEGT VERÄNDERUNGEN !
zunächst hatten wir eine bundeswehr , die so richtig niemand ernst nahm , weil dieser kleine haufen keine ernsthafte gefahr darstellte und ihre ausrichtung immer auf den verteidigungsfall gerichtet war .
ob wir wollen oder nicht , dieser gedanke ist keiner , der das berufsbild eines soldaten prägt . wir können hier über brunnen bohren und straßenbau reden aber wir kommen nicht umhin festzustellen , dass es die aufgabe eines soldaten ist , andere zu besiegen ! Nun , was sich hinter diesem begriff - besiegen - verbirgt , müssen wir uns vor augen führen : Ich lerne in einer konfliktsituation zu überleben und ich lerne , andere zu töten . das alles in dem bewußtsein , mein leben hinzugeben .
wer im berufsbild eines soldaten etwas anderes sieht , verschließt die augen vor der realität . jede übung hat damit zu tun .
wir könnten jetzt darüber lamentieren , ob der einsatz der bundeswehr in einem kriesengebiet sinnvoll ist oder nicht aber das bringt uns nicht weiter .
der dienst an und mit der waffe hat eine ganz klare ausrichtung .
zum befehl :
in einer fabrik läuft ein fließband , an dem teddys hergestellt werden . welche möglichkeit hat die fließbandarbeiterin , ab sofort milchkannen herzustllen ?
ein vorgesetzter darf befehle nur zu dienstlichen zwecken und nur unter beachtung der regeln des völkerrechts erteilen . § 10 wehrstrafrecht .
mit dieser aussage ist alles gesagt . ich darf zwar darauf verweisen , dass der befahlt unter umständen gegen diese vorgaben verstößt , letztlich habe ich ihn jedoch zu befolgen .
dazu gehört auch der befehl , in einem kriesengebiet dienst zu versehen .
zu jedem befehl gibt es eine befehlshirachie , also immer von oben nach unter .
wenn die arbeiterin am fließband sich weigert teddys herzustellen , dann entsteht mit sicherheit ein wirtschaftlicher schaden .
wenn sich ein soldat weigert einen befehl auszuführen , greift er unter umständen selbstherlich in das leben oder die körperliche unversehrtheit anderer ein - und das in einem maße , die er aus seiner position nicht richtig bewerten kann .
ein alter spruch sagt : befehle sind dazu da , befolgt zu werden . dazu gehört auch das vertrauen in die befehlsgebung , also deren richtigkeit !
eines sollte bedacht werden :
der dienst an der waffe ist kein verwahrort für menschen , die sich ein sicheres leben aufbauen möchten .
held ist man für fünf minuten , tot ist man ein lebenlang !
ich habe zwei motivierte kämpfer losgeschickt und trotz aller vor- und nachbereitung zwei menschliche wracks zurück bekommen .
soviel zum thema !
man kann nicht auf alles vorbereitet werden und man kann nicht mit jeder situation umgehen , ohne emotionell davon berührt zu werden .
im übrigen sehe ich es wie andere hier :
bis dein enkel so weit ist , wird sich sein berufswunsch bestimmt noch einmal ändern .
viele grüße
ruben