Beitrag aus Archiv
Toro
Anzahl Beiträge: 41
Wie merlin schon erwähnte, ist die Frage, ob der Mensch einen freien Willen hat oder nicht, keine neue, sondern eine Urfrage der Philosophie, die von unterschiedlichen Philosophen zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich beantwortet worden ist.
Deswegen brauchen wir uns auch nicht zu einigen.
Ich bin zu der Einstellung gelangt, dass der Mensch sowohl einem Schicksal unterliegt, Karma meinetwegen, Fügung oder Führung, und zugleich einen freien Willen hat, der es ihm erlaubt, auf seinen Weg Einfluss zu nehmen. Wo die Grenze ist, vermag ich nicht zu sagen, vermutlich ist sie bei jedem Menschen anders und auch nicht zu jeder Zeit gleich.
Anders ausgedrückt ist das Leben des Menschen eine Mischung von Demut und Wagemut. Beides brauchen wir, und wer nur eins davon hat, der ist nicht vollständig.
Ich hatte in der ersten Hälfte dieses Jahres durch eine schwere Krankheit eine große Portion Demut zu lernen, und es fällt mir immer noch schwer, wieder wagemutig zu sein - ohne diese Demut wieder zu verlieren.
Und da passt nun das Goethe-Zitat aus dem Eröffnungspost von Feuerzeichenherz:
"Wir können uns nur weiterentwickeln, wenn wir versuchen, über das, was wir bereits können, (und kennen, Zusatz von FZH), hinaus zu wachsen."
Es ist glaube ich, nicht ganz verkehrt, sich ab und an eine kleine Liste zu machen, wo wir versuchen wollen, über das, was wir schon können, hinaus zu wachsen. Bei mir läuft das immer auf Komparative hinaus: ich möchte z.B. geduldiger werden, großzügiger, liebesfähiger und und und ...
Toro