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Merlin47
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Liebe Emirena,
bei der Erleuchtung geht es doch darum, sich mit dem Geist von den Bedürfnissen und Emotionen zu befreien. Das ist dann auch der Grund, warum die Disziplin ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zur Erleuchtung ist.
So wird zum Beispiel in manchen Meditationsrichtungen die Sinnentleerung praktiziert, um mehr Raum für das Bewußtsein zu schaffen. So ist das im Grunde auch nicht unvernünftig, aber nach meinem Verständnis zum Menschen auch nicht erstrebenswert.
Ich denke, daß man zwischen einem ungelebten und einem unerfüllten Traum differenzieren sollte. Während uns ein ungelebter Traum die Möglichkeit bietet nach dem was wäre wenn zu fragen, bleibt beim unerfüllten Traum ein fader Nachgeschmack des eigenen Unvermögens.
Genau in diesem Gefühl des Unvermögens liegt dann auch der Stoff, der das eigentliche Glück verhindern kann.
Grundsätzlich meine ich, daß wir fast ausschließlich in einer Traumwelt leben. Wir reflektieren unentwegt reale Wahrnehmungen mit unserer Vergangenheit, um sie dann anschließend als mögliche Lösung in die Zukunft projizieren zu können.
So könnte es auch sein, daß wir nur in den Träumen den Augenblick erfahren können, denn die Gefühle geschehen im Hier und Jetzt. Alle Wahrnehmungen aus unserer Umwelt sind hingegen schon Vergangenheit, ehe sie uns erreichen.
Sorry, wenn ich einmal wieder ins Schwadronieren geraten bin, daran sind nur die Tasten meines Boards schuld, die mich dazu verführen.
Merlin (träumt nun lieber vom Wald von Caledonia).