Beiträge zum Thema: Olivias Kurzgeschichten - "Leicht g`spinnert ist auch normal..."

 
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Stobbs, ich fürchte, Du hast mich nicht richtig verstanden: wovon sich ein anderer abhängig macht geht uns (einen einzelnen von uns) nichts an. Auch kann ich als "Außenstehender" nicht immer beurteilen, ob es sich um eine Abhängigkeit oder um privates Vergnügen handelt. Und zur Besinnung kommt man auf unterschiedlichen Wegen.

emirena
 
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hi Stobbs,

das funktioniert, wenn man sein eigenes Glück und seine eigenen Träume nicht vom Verhalten der "halben Bevölkerung" abhängig macht.

Klar verstehe ich, was Du meinst und ich gestehe, dass ich zuweilen auch Gefahr laufe, einem solchen Irrtum zu unterliegen. Dann muss ich mich be-sinnen.

Nur so geht es.

emirena
 
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Merlin47
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Liebe Emirena,

bei der Erleuchtung geht es doch darum, sich mit dem Geist von den Bedürfnissen und Emotionen zu befreien. Das ist dann auch der Grund, warum die Disziplin ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zur Erleuchtung ist.

So wird zum Beispiel in manchen Meditationsrichtungen die Sinnentleerung praktiziert, um mehr Raum für das Bewußtsein zu schaffen. So ist das im Grunde auch nicht unvernünftig, aber nach meinem Verständnis zum Menschen auch nicht erstrebenswert.

Ich denke, daß man zwischen einem ungelebten und einem unerfüllten Traum differenzieren sollte. Während uns ein ungelebter Traum die Möglichkeit bietet nach dem was wäre wenn zu fragen, bleibt beim unerfüllten Traum ein fader Nachgeschmack des eigenen Unvermögens.

Genau in diesem Gefühl des Unvermögens liegt dann auch der Stoff, der das eigentliche Glück verhindern kann.

Grundsätzlich meine ich, daß wir fast ausschließlich in einer Traumwelt leben. Wir reflektieren unentwegt reale Wahrnehmungen mit unserer Vergangenheit, um sie dann anschließend als mögliche Lösung in die Zukunft projizieren zu können.

So könnte es auch sein, daß wir nur in den Träumen den Augenblick erfahren können, denn die Gefühle geschehen im Hier und Jetzt. Alle Wahrnehmungen aus unserer Umwelt sind hingegen schon Vergangenheit, ehe sie uns erreichen.

Sorry, wenn ich einmal wieder ins Schwadronieren geraten bin, daran sind nur die Tasten meines Boards schuld, die mich dazu verführen.

Merlin (träumt nun lieber vom Wald von Caledonia).
 
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aber Merlin,
Vernunft will doch Gefühle nicht ersetzen!! Das wäre ja un-vernünftig!

Aber zurück zu den ungelebten Träumen:
die Gefühle, die Sehnsucht können bestehen bleiben, auch wenn die Vernunft erkannt hat, dass der Zug für den einen oder anderen Lebenstraum abgefahren ist.
Ja, die Zeit arbeitet meistens gegen uns.

Das Träumen an sich ist doch auch schön und kann sogar glücklich machen. Und das Träumen birgt weniger Gefahren als manche Realisierung.

Beim Träumen ist die Freiheit grenzenlos; nichts schränkt uns ein dabei außer vielleicht die selbstgesetzten Grenzen (der Normalität, die wir wiederum nur selbst bestimmen).

grenzenlos unvernünftig träumend
und begrenzt vernünftig agierend
grüßt
emirena
 
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Merlin47
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Liebe Kirie,

man sollte zwar auch versuchen die großen Träume Wirklichkeit werden zu lassen, aber manchmal ist es besser seine Grenzen annehmen, um seine Energie nicht zu verschwenden.

So ist es auch mit dem Streben nach Erleuchtung. Die meisten Suchenden werden dann am Ende des Weges erkennen, daß sie ihr Ziel nicht erreicht und dabei das Glück am Rande ihres Weges übersehen haben.

Ich weiß auch nicht, ob ein Leben als Erleuchteter so erstrebenswert wäre. Ich fände es jedenfalls anstrengend jeden Tag einen schlauen Spruch erdenken und ständig in meiner Mitte leben zu müssen. Wo bleiben da die Gefühle, wenn sie durch die Vernunft ersetzt werden?

Sicherlich ist auch ein erleuchteter Mensch sehr einsam, denn mit wem möchte er sich denn gedanklich austauschen?

Nein, da bleibe ich lieber ein Dummkopf und versuche etwas klüger zu werden.

Walburga hat mir eigentlich nichts gesagt, aber der Geist, mit der die Walpurgisnacht erfüllt ist. Es ist eine Allegorie aus der Vergangenheit, aus der Frauen, aber auch Männer etwas lernen könnten.

Merlin
 
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Merlin47
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Liebe Kirie,

wenn Du großes Glück hast zur Erkenntnis, wenn nicht, reicht es halt nur zum Glück.

Merlin, nach der Walpurgisnacht mit guter Laune :-))
 
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Merlin47
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Liebe Emirena,

aus Erfahrung weiß ich, daß Zeit die große Widersacherin unsere Träume ist. Zum einen entfernen wir uns mit ihr an jeden Tag von uns selbst und zum anderen verstricken wir uns sehr schnell in ihrem erbarmungslosen Netz.

Man darf dabei halt seinen Traum nicht aus dem Auge verlieren und mit seinem ganzen Herzen hinter ihm stehen. Wer schon im Ansatz den Gedanken des Scheiterns im Hinterkopf hat, braucht sich nicht wundern, wenn dieses dann auch eintritt.

Es ist also schon nützlich über diese Träume nachzudenken und ihre Qualität zu erkennen. Ich erinnere dabei einmal an den Menschheitstraum des Fliegens, den wir Kraft unserer Gedanken auch erfüllt haben.

Nach meinen Erfahrungen ist beim Realisieren von Träumen der erste Schritt immer der schwerste, der zweite folgt dann meistens schon ganz von selbst. Die Dinge bekommen halt mit jeder Handlung eine Eigendynamik, die ab einem bestimmten Punkt nicht mehr umkehrbar ist.

Wie Du schon bemerkt hast, gibt es aber auch Träume, die nur der Seele Willen geträumt werden, aber in beiden liegt der Schlüssel zum Glück. Es gibt nichts Schlimmeres, als ein unerfüllter Traum, deren Chance man verpaßt hat – er läßt uns dann nicht mehr zur Ruhe kommen.

Merlin
 
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gute Frage, Merlin,

"was hält uns davon ab, unsere Träume zu leben?"
Da geht es mir wie Dir. Ich bereue keinen einzigen gelebten Traum trotz ebenfalls erlebter Nebenwirkungen und/oder Spätfolgen.

Es bleiben dennnoch ungelebte Träume bestehen und dafür gibt es sicher meistens mehr als nur eine Ursache.
Und jeder hat andere Träume und andere Ausreden bzw. berechtigte Gründe, "nur" beim Weiterträumen zu bleiben. So lange wir nicht resignieren, ist doch alles offen und gut.

Ein bisschen Parallel-Universum leben wir hier ja auch. Warum nicht. So lange wir das reale Leben dabei nicht aus den Augen verlieren.

Ob wir dabei als g'spinnert oder "normal" eingestuft werden, sollte uns jedenfalls nicht von der Realisierung unserer Träume abhalten.
Erlaubt ist doch, was gefällt und gut tut und nicht massiv gegen die Persönlichkeitsrechte Anderer verstößt.

emirena
 
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Merlin47
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Ja, liebes Schreiberlinchen, das Leben ist gefährlich und endet meistens tödlich. Mir ist schon klar, was Du mir mit Deinen Zeilen sagen möchtest, laß mich aber dennoch einmal nur so zum Spaß den Gedanken weiterstricken:

Wenn ich einmal bedenke, daß man einen Großteil seines Lebens verschläft, könnte man sich schon die Frage stellen, was nun wohl das reale Leben ist. Eventuell ist das reale Leben ja auch nur ein Traum und wir wagen es nur nicht die Augen zu öffnen. Die Indianer Nordamerikas bezeichneten deshalb ihre Träume auch als das zweite Leben.

Der Stoff aus dem unsere Träume gewoben werden sind doch unsere Wünsche, Sehnsüchte und Bedürfnisse, was hält uns davon ab diese zu erfüllen? Fehlt es dabei an unserm Mut oder sind es mehr die Konventionen, die uns davon abhalten einen Traum mit Leben zu erfüllen?

Manchmal machen wir uns mit unseren Träumen auch etwas vor und merken den Irrtum erst, wenn wir dazu die Möglichkeit der Verwirklichung haben.

Ich, für mich bereue jedenfalls keinen meiner erfüllten Träume und denke auch gerne an sie zurück, selbst wenn mir dadurch auch gelegentlich der Sturm recht heftig ins Gesicht blies.

Weist Du, manche Menschen verbringen ihre Zeit damit auf die Erfüllung ihrer Träume zu warten und versäumen damit ihr Leben im Hier und Jetzt.

Merlin :-)
 
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Hallo Schreiberlinchen,

die Welt ist wunderbar und einmalig, aber was die Menschen oft machen, ist unverständlich.-

Je älter man wird, deto mehr versteht man vielleicht die Gedanken der Menschen immer besser....

sieht immer deutlicher, dass hinter Humanismus oder der Rettung " Schiffsbrüchiger", z. B der Senegal-Kinder ganz simple, persönliche Interessen stehen usw.-

Es ist wohl eine Grundeigenschaft von uns Menschen, es ist entweder gemein, dumm oder komisch....

Es grüßt Insassin Cardia
aus dem Irrenhaus " Welt".
 
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Merlin47
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Liebes Schreiberlinchen,

Du weißt ja, wie es dem letzten fahrenden Ritter aus der Mancha ergangen ist. Obwohl er immer wieder böse Blessuren einstecken mußte, blieb er dennoch seinen Idealen treu. Mann oder Frau kann nun darüber lächeln, aber ich lerne gerne aus solchen alten Geschichten.

So könnte man noch mehr von dem Mann aus der Mancha lernen, wie er zum Beispiel das Bauernmädchen aus Toboso zur Dame seines Herzens als Dulzinea von Toboso erhob. Ich weiß, daß solche Geschichten nichts für starke Frauen sind, aber träumen darf man(n) schon – oder?

Eventuell oder ziemlich sicher, bin ich deshalb wohl auch ein wenig g´spinnert – aber es wird solche Leute geben müssen – sonst könnten sich die anderen ja nicht über ihr Normalität erfreuen.

Ja, mein letzter Beitrag könnte man als englischen Humor verstehen, denn es schien mir, er würde zu den Beiträgen mit der grenzenlosen Spaßgesellschaft unserer Tage passen. Eine Gesellschaft, die von den Superlativen geprägt ist, die es noch zu überbieten gilt.

Ich weiß nicht, ob das noch mit Lebensfreude zusammenhängt oder mehr mit grenzenloser Habgier. Es kann auch nichts mit Freiheit zu tun haben, denn Freiheit liegt auch darin, auf sie einmal verzichten zu können.

Merlin
 
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"Was verrückt ist, kommt immer darauf an, was man für normal hält".
 
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Merlin47
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"Alle denken nur an sich, nur ich allein, ich denk an mich!"
 
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Ronja_R
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Es ist doch gerade spannend, dass sich ein Frauenleben im 21. Jahrhundert nicht mehr so von vornherein planen lässt. In jungen Jahren hat man gewisse Vorstellungen, die sich aber mit der Zeit ändern, angleichen oder auch komplett verabschieden lassen. Die 3 großen Ks (Küche, Kinder, Kirche) sind keine Leitlinien mehr. Frauen können ihr Leben genauso wie Männer selbst bestimmen. Aber gerade diese Freiheit bringt auch vorher nie gekannte Probleme mit sich. Man kann nicht alles gleichzeitig haben und muss den für sich gangbaren Weg finden. Das ist nicht leicht und kann einem von niemandem abgenommen werden.
Und normal? Was ist das? Normen, sind die nicht von gestern?

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