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signorina
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Hallo Merlin,
ich bin sicher, dass bei Dir niemand etwas anknabbert.
Nun will ich Dir aber die seriöse Variante zur Bestimmung des biologischen Alters nicht vorenthalten, obwohl ich denke, es ist Dir bekannt.
Im Einzelnen sind dies:
1.Bodymass-Index
(Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße), kann von jedem selbst sehr schnell berechnet werden: Das Körpergewicht in Kilogramm wird durch das Quadrat der Körpergröße (in Meter) geteilt.
Normbereich: 18,5-24,9 (kg/qm).
2.Ein weiterer körperlicher Parameter ist der Taillenumfang bei Männern und das Taillenhüftverhältnis bei Frauen (kann auch jeder ganz leicht bei sich messen).
Hier gelten folgende Normwerte:
Männer: > 94 cm: erhöhtes metabolisches Risiko; > 102 cm: deutlich erhöhtes Risiko
Frauen: > 80 cm: erhöhtes metabolisches Risiko; > 88 cm: deutlich erhöhtes Risiko.
3.Körperzusammensetzung
Dieser Körperparameter lässt eine Aussage darüber zu, in welchem Verhältnis der Fettanteil zur Muskulatur steht. Er kann u.a. mit elektrischer Impedanzanalyse ermittelt werden.
Hier gelten folgende Normwerte:
Frauen > 30 Jahre: 20-27%
Männer > 30 Jahre: 17-23%.
4.Herzkreislaufparameter
Blutdruck und Puls in Ruhe und nach Belastung. Diese beiden Parameter - wie auch die vorangegangenen und folgenden - zeigen einen kontinuierlichen Anstieg über die Altersentwicklung.
5.Nierenfunktion
Etwa ab dem 40. Lebensjahr wird die Nierenfunktion geringer. Dies kann anhand eines einfachen Blutparameters (Eiweißstoff) im Serum nachgewiesen werden.
6.Knochenmasse
Durch die im Altersverlauf fallenden Werte für Östrogen und Testosteron steigt die Aktivität der Knochenabbauzellen. Ferner kommt es zu einer verminderten Calciumaufnahme und auch einer abfallenden Konzentration des Vitamin D3. Dadurch verringert sich die Knochenmasse. Die Knochenmasse kann relativ einfach mit verschiedenen Verfahren (Computertomographie, Ultraschall) gemessen werden.
7.Lungenfunktion
Bestimmung der Vitalkapazität.
8.Muskelfunktion
Der Rückgang der Gesamtmasse der Muskulatur ist vielleicht der wichtigste Parameter des Älterwerdens. Dadurch wird bei vielen Menschen der Stoffwechsel in Richtung Fettspeicherung verschoben, da die Zahl der "Energie verbrauchenden" Muskelzellen abnimmt. Ursache für den Rückgang der Muskulatur ist die Abnahme des Wachstumshormons, des Testosterons und des DHEA.
9.Zentrales Nervensystem
Prüfung der sensorischen Fähigkeiten: Hörtest, Sehtest und Tiefensensibilität.
Messung der Reaktion auf akustische oder visuelle Reize.
Gedächtnisfunktionstest.
Untersuchung der Grundstimmung (Neigung zur Depressivität?).
10.Änderung des Hormonstatus
Hier werden gezielt die Sexualhormone (Östradiol, Testosteron, DHEAS) gemessen, ferner die Steuerungshormone FSH und LH, das sexualhormonbindende Globulin (SHBG).
Kortisol, Wachstumshormon (IGF-I), dessen Bindungsprotein IGF-BP3, Serotonin, Melatonin und Insulin komplettieren den Status.
11.Bestimmung der Risikofaktoren des Stoffwechsels
Cholesterin, Triglyceride, HDL- und LDL-Cholesterin. HbA1C (Diabetes mellitus), Glukose, Lipoprotein, Trombozystein, Fibrinogen, C-reaktives Protein sowie beim Mann Prostata spezifisches Antigen.
12.Oxidativer Status
Bestimmung der gesamt-oxidativen Kapazität.
13.Immunologische Parameter
Mit zunehmendem Alter reduziert sich die Zahl der T-Lymphozyten, dadurch kommt es zur Abschwächung von Immunglobulinen. Bestimmung: Lymphozytendifferenzierung mit Bestimmung der Anteile der T-Lymphozyten, Killer-Cells sowie CDK-4/CDK-8-Verhältnis.
Alle Parameter - von 1.-13. nehmen mit zunehmendem Alter ab. Ausnahmen: Schilddrüsenhormone und Kortison. Je mehr der genannten Parameter sich nicht verändern oder durch Maßnahmen wieder ansteigen, desto günstiger, denn desto geringer ist das biologische Alter.
Bei gezielten Maßnahmen kann mit Hilfe dieser Parameter und eines Fragebogens zum subjektiven Befinden der Effekt der Maßnahme(n) relativ gut gemessen werden.
Punkt 8. zeigt auch die Erklärung, warum Männer gerne in die Muki-Bude gehen.
LG
Signorina