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Merlin47
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Zitat des damaligen Finanzministers Eichel (SPD) aus einer Bundestagsdebatte am 29. Juni 2000:
„Griechenland hat auf einem langen und schwierigen Weg einen erfolgreichen Konvergenzprozess hinter sich. Dazu kann man Griechenland nur gratulieren. Ich freue mich, dass Griechenland mit seiner langen Geschichte und seinem großen Beitrag, den es zur europäischen Kultur geleistet hat, Mitglied der Euro-Zone wird.“
Dazu ein Zitat von Gerd Müller CDU:
„Herr Eichel, die Aufnahme Griechenlands in den Eurokreis zum jetzigen Zeitpunkt war ein schwerer Fehler. Die Staatsverschuldung betrug 104 Prozent. Bei der Inflationsbekämpfung wurde manipuliert. Sie haben die Kriterien einfach einmal mit links hinweggeschoben und das Vertrauen in den Euro beschädigt.“
Ende der Zitate.
Nicht nur Müller hatte das so gesehen, sondern jeder vernünftig denkende Mensch. „Die Zeit wird es dann schon irgendwie richten!“, ist eine alte bürokratische Regel, nach der die jeweils regierenden Probleme aussitzen, anstatt sie zu lösen.
Wer nun glaubt, die CDU würde es anders oder besser machen, der irrt. War es nicht Helmut Kohl, der den Euro auf Biegen und Brechen auf den Weg brachte? Bei der Gestaltung dieser gemeinsamen Währung wurden ein paar eklatante Fehler begangen, deren Saat nun aufgeht.
Jede Handlung entwickelt ab einem bestimmten Punkt eine Eigendynamik, die man nicht mehr beeinflussen kann. Dabei sollte man aber nicht vergessen, daß auch das Nichtstun eine Handlung ist.
„Der Weise stellt sich den Schwierigkeiten, solange sie noch klein sind!“, ist eine alte chinesische Lebensweisheit, an die man sich gelegentlich erinnern sollte. Es bliebe nun die Frage, ob man in politischen Kreisen auch einen Weisen finden könnte.
Nun ja, eventuell läßt Sankt Bürokratius wieder einmal ein echtes Wunder geschehen?
Merlin