Beiträge zum Thema: Zwischen den Zeilen lesen!

 
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signorina
signorina
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Manche sagen, „zwischen den Zeilen lesen“ bedeutet:

Die Andeutungen eines geschriebenen Textes verstehen, beim Lesen den tieferen Sinn ermitteln, der sich nicht unmittelbar aus dem Geschriebenen ergibt, sondern nur indirekt durch logische Schlussfolgerungen und Interpretation erschlossen werden kann.

Es kann dann zu falschen Schlußfolgerungen kommnen, aber auch das klar Geschriebene kann falsch verstanden bzw. ausleget werden.

Außerdem kann zu klar geschriebenes sehr verletzend und beleidigend sein.

Bei den Arbeitszeugnissen ist es unabdingbar, zwischen den Zeilen der Floskeln lesen zu können. Da dem Bewerteten nicht geschadet werden darf, ist seine Sprache von einer ausgesuchten Höflichkeit und Wohlwollen geprägt - und kann doch ganz schön negativ gemeint sein. Im Laufe der Zeit haben sich Floskeln etabliert, die sehr versteckte, aber dennoch erkennbare Hinweise über den Bewerteten enthalten.

Es wird auch gesagt: Manchmal muss man zwischen den Zeilen lesen, um den Menschen dahinter zu erkennen.

Andere verbinden es mit einem intelligenten Erkenntnisvermögen, also die Fähigkeit, unter Einsatz des Denkens Einsichten und Erkenntnisse zu erlangen. Von daher kann man schon sagen, dass Intellekt benötigt wird, um zwischen den Zeilen lesen zu können.

Manchmal wird es auch verglichen mit einem direkten Gespräch, in dem das nonverbale Verhalten, die Körpersprache, Blickkontakt, Gesten, Mimik, Artikulierung und Betonung eine wichtige Rolle spielen.

Da ja jeder hier seinen „literarischen Fingerabdruck“ hinterläßt, denke ich, ist auch das „zwischen den Zeilen lesen“, durchaus sinnvoll.

Im Zweifelfall kann natürlich auch jeder einfach nachfragen, um Mißverständnisse auszuräumen.

Signorina
 
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Ehemaliges Mitglied
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Genau, es kann viele verschiedene Auslegungsmöglichkeiten geben - und das ist nicht NUR ZWISCHEN den Zeilen so.
Drum ist Vorsicht schon angebracht.

Es ist eine Frage der Selbsteinschätzung UND der Risikobereitschaft, sich täuschen zu lassen und danach das Erlebte ohne Spätfolgen verarbeiten zu können (und zu wollen).
Und letztlich auch der Bereitschaft, über ein erstes Leseergebnis hinaus ein weiteres Kennenlernen zuzulassen.

No risk, no fun. Aber es gibt ja auch die Möglichkeit der Risikominimierung zu Lasten der Quantität von Chancen. Dann ist es eine Rechenaufgabe.

emirena
 
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Ehemaliges Mitglied
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Signorina, nicht nur schwierig, sondern nahezu unmöglich!
Ich habe ja nur beschrieben, wie ich das Lesen zwischen den Zeilen als Entscheidungshilfe im Vorfeld nutze. Das eigentliche Kennenlernen kommt später.

EINE WAHRHEIT kann es wohl überhaupt nicht geben. Es tauchen zwar ab und zu Menschen auf, die meinen, diese ultimative Wahrheit gefunden zu haben, aber das kann man auch nur glauben - oder nicht glauben.

emirena
 
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signorina
signorina
Anzahl Beiträge: 898
Hallo Emirena,

die Wahrheit zwischen den Zeilen lesen??

Das stelle ich mir aber etwas schwierig vor.

Signorina
 
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Ehemaliges Mitglied
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Anzahl Beiträge: 7477
finde ich sehr gut, Signorina,
dass Du in diesem Zusammenhang auch ganz bewußt Deinen literarischen Fingerabdruck hinterlassen hast.

Ja, alles kann zu falschen voreiligen Schlußfolgerungen führen. So ist das Lesen zwischen den Zeilen sicher nie ein perfektes unfehlbares Instrumentarium, kann aber im Vorfeld eine Entscheidungshilfe sein.

"Zwischen den Zeilen" fasse ich dann auch weiter als nur im engen direkten Wortsinn.

Auf ein Profil bezogen mache ich mir eben meine Gedanken, wenn zum Beispiel bei den letzten Fragen "keine Angabe" vorherrscht. Muß sicherlich nicht unbedingt etwas heißen. Da aber keiner auf alle Profile antworten kann, ist es doch legal und vertretbar, seine eigenen Schlüsse zu ziehen und einem aussagefähigeren Profil den Vorzug zu geben.

Schließlich hat jedermanns Tag nur 24 Stunden und unendlich ist zwar evtl. das Weltall, aber bestimmt nicht unser menschliches Dasein.

Wie also kommt man der Wahrheit am nächsten?

emirena

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