Ich denke, dass die Eurobonds zu sehr verteufelt werden. Die Bundesrepublik Deutschland ist doch genau nach diesem Muster strukturiert. Aber wer weiß heute noch, dass Bayern einst zu den NEHMERLÄNDERN gehört hat. Wenn ein politisches Gebilde auf Dauer funktionieren soll, dann geht es nicht ohne Solidarität. Natürlich müssen sinnvolle UND realistische Regelungen, deren Einhaltung auch geprüft wird, eingeführt werden. Und ohne einheitliche EUROPÄISCHE (Wirtschafts-)Politik wird es nicht gehen.
Hier sehe ich die größten Schwierigkeiten: Anders als bei den deutschen Bundesländern, die ja alle zu einer Nation gehören, sind im europäischen Rahmen natürlich die Rechte, aber auch die Pflichten, der nationalen Parlamente zu berücksichtigen. Aber wer sich in der Welt umschaut und sieht, wie rasant beispielsweise die chinesische Wirtschaft wächst, wird doch kaum glauben, dass Deutschland auch noch in zehn oder zwanzig Jahren Export-Weltmeister ist, wenn es keine Unterstützung durch Europa hat.
Eine gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik wird ALLEN helfen, den schwachen und auch den NOCH reichen Ländern, wenn sinnvolle Investitionen geplant werden, so dass nach und nach ein wirtschaftliches Gleichgewicht entstehen kann. Insofern ist der erste Schritt, den Merkel und Sarkozy machen wollen, durchaus sinnvoll - WENN die anderen Länder in der EU mitziehen. In diesem Zusammenhang wird und muss es irgendwann auch die Eurobonds geben...
Dieses Menetekel vom zügellosen Schuldenmachen glaube ich übrigens nicht. Bisher haben unter anderem unsere Banken gut verdient an den griechischen Schulden, die ja zu einem großen Teil gemacht wurden, um deutsche Waren und Dienstleistungen zu erwerben.