Beiträge zum Thema: Lieblingsmahlzeit hilft gegen Frust und Einsamkeit!

 
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signorina
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Es klingt erstaunlich: Das persönliche Lieblingsessen kann die Stimmung deutlich aufhellen. Auf Dauer soll Seelenfutter allerdings nichts bringen.

Jordan Troisi von der University of Buffalo im US-Bundesstaat New York fand heraus, dass diese Wohlfühlgerichte gegen Einsamkeit helfen.

Er konnte in seinen Experimenten mit über 220 Teilnehmern feststellen, dass Nahrung als Ersatz für echte soziale Beziehungen funktioniert, um sich geborgen zu fühlen.

Dazu untersuchte der Psychologe die Wirkung von „Comfort Food“ – ein Begriff, für den es keine deutsche Übersetzung gibt, am ehesten träfe wohl Seelenfutter zu.

Immer wieder erzählen die Studenten von Mahlzeiten an großen Tischen, an denen Menschen sitzen, mit denen sie sich wohlfühlen.

"Über diese Gerichte nachzudenken, erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind", sagt Troisi. Es gehe nur am Rande darum, was gegessen werde, sondern wie.

Die Evolution trägt ihren Teil dazu bei, dass die Nahrungsaufnahme gefühlsbeladen ist.

Zufriedenheit durch Essen herzustellen kann allerdings zum Teufelskreis werden. "Nicht umsonst heißt es im Volksmund Kummerspeck".

Menschen, die keinen Weg finden, mit Problemen in ihrem Leben umzugehen, könnten in eine negative Spirale geraten.

"Langfristig ist essen gegen die Einsamkeit keine gute Strategie", sagt Professor Reinhard Pietrowsky vom Institut für Experimentelle Psychologie der Universität Düsseldorf.

Hat er Recht?

Signorina
 
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Das sehe ich nicht grundsätzlich so, dass "Frustfuttern" kein Genuss sein kann.
Man kann sich doch bewußt Genuss genehmigen, einen Rahmen schaffen, zelebrieren anstatt Futter in sich hineinschlingen!

Es muss dann, wenn man nicht die Kontrolle abgibt, auch kein "Vorgaukeln" sein.

Aber sicher ist es richtig, dass es bei vielen Menschen aus dem Ruder läuft. Dann ist es eher Befriedigung als Genuß.

emirena
 
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signorina
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Hallo Gundulabella,

betrachtest Du jetzt das "Seelenfuttern" als Genuß?

Ich glaube, dann machst Du Dir nur etwas vor.

Da stimme ich schon eher mit Merope überein.

Auch die Darstellung von Emirena trifft es gut, dass diese "Ersatzbefriedigung" bei vielen außer Kontrolle geraten ist.

Wenn man sich jedoch mental vorgaukelt, sich mit dem "Seelenfutter" etwas Gutes zu tun, wird es einfach nur zur Sucht. Auch, bzw. weil es "gut schmeckt".

Signorina
 
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aber Frustessen hat mit Genießen nichts mehr zu tun - damit ist es genauso wie mit Nikotin und Alkohol.

Sich an weniger guten Tagen etwas Gutes zu gönnen, ist jedoch ein guter Stimmungsaufheller.

In meiner ehemaligen Trauergruppe waren die gemeinsamen Mittagsmahlzeiten ein ganz zentraler Punkt.

Sich was Gutes zu gönnen - das muss ja nicht Schlemmen heißen, das kann eine leckerer Salat sein, ein knackiger Pfannkuchen etc --- besonders wenn man der Zubereitung auch schon viel Aufmerksamkeit schenkt.

In diesem Sinne: Guten Appetit
Merope
 
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interessantes Thema, Signorina!

Ich bin überzeugt, dass es stimmt; Essen (nicht nur der Lieblingsmahlzeit) ist eine Art Droge. Der Organismus hat Arbeit, man ist abgelenkt, vielleicht auch ein wenig betäubt und erlebt ein sinnliches Glücksgefühl.

Wenn ein Mensch "stark" genug ist, um sich nicht der Abwärtsspirale von immer schneller immer mehr auszuliefern, kann es - denke ich - durchaus eine "Ersatzbefriedigung" ohne schlimme Folgen
(Kummerspeck und Fettleibigkeit) sein.

Bei vielen übergewichtigen Personen ist diese Methode, die Welt und sich selbst zu ertragen, außer Kontrolle geraten. Gezielt und mit Bedacht dosiert sehe ich Essen aus Frust oder Einsamkeit als eine vertretbare Lösung eines Zustandes der Entbehrung.

Aber mir fällt dabei auch der globale Aspekt ein:
DA gibt es Menschen, die - pardon - fressen sich krank, und es gibt Völker, die von Hungersnöten bedroht sind.

Was das gemeinsame Essen betrifft, spielt der soziale Aspekt eine bedeutende Rolle. Das fängt schon beim gemeinsamen Essen in der FAmilie an.
Geborgenheit ist in diesem Zusammenhang der
passende Begriff; aber auch Essen mit Freunden oder Kollegen kann eine ähnliche verbindende Wirkung haben.

emirena

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