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signorina
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Es klingt erstaunlich: Das persönliche Lieblingsessen kann die Stimmung deutlich aufhellen. Auf Dauer soll Seelenfutter allerdings nichts bringen.
Jordan Troisi von der University of Buffalo im US-Bundesstaat New York fand heraus, dass diese Wohlfühlgerichte gegen Einsamkeit helfen.
Er konnte in seinen Experimenten mit über 220 Teilnehmern feststellen, dass Nahrung als Ersatz für echte soziale Beziehungen funktioniert, um sich geborgen zu fühlen.
Dazu untersuchte der Psychologe die Wirkung von „Comfort Food“ – ein Begriff, für den es keine deutsche Übersetzung gibt, am ehesten träfe wohl Seelenfutter zu.
Immer wieder erzählen die Studenten von Mahlzeiten an großen Tischen, an denen Menschen sitzen, mit denen sie sich wohlfühlen.
"Über diese Gerichte nachzudenken, erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind", sagt Troisi. Es gehe nur am Rande darum, was gegessen werde, sondern wie.
Die Evolution trägt ihren Teil dazu bei, dass die Nahrungsaufnahme gefühlsbeladen ist.
Zufriedenheit durch Essen herzustellen kann allerdings zum Teufelskreis werden. "Nicht umsonst heißt es im Volksmund Kummerspeck".
Menschen, die keinen Weg finden, mit Problemen in ihrem Leben umzugehen, könnten in eine negative Spirale geraten.
"Langfristig ist essen gegen die Einsamkeit keine gute Strategie", sagt Professor Reinhard Pietrowsky vom Institut für Experimentelle Psychologie der Universität Düsseldorf.
Hat er Recht?
Signorina