Beiträge zum Thema: Alle Jahre wieder....

 
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erreicht sie uns, die Vorweihnachtszeit, mit ihrer Gemütlich- und Besinnlichkeit,-
oder mit Hektik und Besinnungslosigkeit?
Die Weihnachtmarktsaison ist eröffnet....

Hier ein paar Gedanken so am Rande.....


Weihnacht
********
...nicht vom Brot allein
Auch eine Scheibe dauerverwurstetes
Kling Glöckchen
Verwest die Gefühle
Hier Abwrackprämien für Gier
Nach innerer Leere

Entetzt Körper zu Formfleisch
Macht Sprache zu Analokäse
Und Glauben zum Streichelzoo
Stille Nacht, Heilige Nacht

Frostschutz
Gegen die Kälte
In der brust
Kaltes Licht
für heimelige Räume
Es glänzen die Flächen
Es strahlen die Lippen
Es funkeln die Augen
Aber dem Glanz
fehlt die Wärme....

Cardia,... trotzdem
Weihnachtsfan
 
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Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün statt Osrambirnen-
Lernt drauf pfeifen! Werdet Stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt`s an Holz!

Stille Nacht und Heil`ge Nacht-
WeinT, wenn`s geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen Kinder, wird`s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt für`s Leben!
GOTT ist nicht allein dran schuld.

Gottes Güte reicht so weit...

Ach, du liebe Weihnachtszeit!

Erich Kästner

Passt doch gut auch in diese Zeit...

Frohe Weihnachten!
Cardia
 
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Morgen, Kinder, wird`s nichts geben!
Nur, wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man`s bedenkt.

Einmal kommt auch eure Zeit.
Morgen ist`noch nicht soweit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden.
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden.
Puppen sind nicht mehr modern.

Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Strassen!
Dort gibt`Weihnachtsfest genug.

Christentum vom Turm !*%§?+#-~! die kleinsten Kinder klug.
 
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Orlanda
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Ich war gestern in Rottach-Egern beim Christkindlmarkt. Das ist eine kleine Ansammlung von Hütten, in denen Produkte aus der heimischen Welt verkauft werden - die Landfrauen sind da mit ihren Kreuzsticharbeiten, ein Standl mit schöner, echter Weihnachtsvolksmusik, ein Maroni-Brater und ein Kerzenzieher, dem man bei der Arbeit zusehen kann; es gibt Apfelglühwein im Stamperl und in der Mitte des Christkindlmarktes brennt ein Holzfeuer, an dem man sich wärmen kann.

Für mich ist das der schönste Christkindlmarkt, weil er wie kein anderer so viel Ursprüngliches an sich hat (trotz des versnobten Umfeldes!). Die Inszenierung hat auch diesmal bis ins letzte Detail gestimmt: Es schneite in dichten Flocken als ich um den oberen See herum nach Rottach-Egern rüber ging.

Doch das schönste Detail, das allem den perfekten Weihnachtshauch gibt, sind die verschneiten, gefrosteten Waldhänge und Berge ringsum. Die Wolken hängen tief im Wald und schemenhaft stehen die Berge da. Ich denke an die alten Märchen aus meiner Kinderzeit: Da sind die Bergriesen und die Weißen Frauen, alles Geheimnisvolle ist in diesen Winter-Bergwäldern. Der Großvater stampft durch den Wald, um den Tannenbaum zu schlagen, der für die Christnacht geschmückt und zum heiligen Baum werden wird.

Der Schnee glitzert auf den dicht verschneiten Bäumen und als Kind sah ich das Christkind vorbei kommen. Es trug ein blaues Kleid mit silbernen Sternen und es zog einen Schlitten, auf dem viele Geschenke lagen.

Während ich vor mich hin träume, beginnen im Pavillon die Waldhornbläser mit ihren Weihnachtsweisen. Sie fügen sich gut in die stille Bergwelt.

Märchen und Realität verweben sich und lassen die Banalitäten des Alltags im Bergnebel verschwinden.

Orlanda
 
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Morgen kommt der Nikolaus...
Habt Ihr alle Eure Stiefel raus...?

Lieber, guter Nikolaus, verrate mir...
hast du vielleicht auch eine Frau?
Zum Reden, Schmusen und zum Kuscheln
und zärtlich durch die Haare wuscheln?
Sag, kitzelt dein Bart bei jedem Kuss,
so dass deine Frau dann lachen muss?

Euch allen wünsche ich so einen Nikolaus oder eine Nikoläusin......

Cardia
 
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- Zum 2. Advent -
von Matthias Claudius

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
und der sie in Händen hält,
weiß um den Segen!
 
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Schui Weihnochtsfeier
****************
- Schöne Weihnachtsfeier -

I hätt so gern - ich hätte so gern -
den Engl gschpüt, - den Engel gespielt -
min weißn Kladl - mit weißem Kleid -

Bei jeder Weihnochtsfeier
woar i des oarme Madl - war ich das arme Mädchen -

i bin so schee - ich bin so schön -
vahungert - verhungert -

i bin so schee dafrurn - ich bin so schön erfroren -
im Woid - im Wald -

Zum Lerne - Zu lernen -
des kaunn a Oarme boid - das kann eine Arme schnell!

E. Zuzak
 
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Advent, Advent, kein Lichtlein brennt,
weil jeder doch nach dem Mammon rennt.
Zwei Engel singen laut: " Halleluja",
doch keiner hört zu in fern und nah.

Advent, Advent, kein Lichtlein brennt,
weil keiner mehr den andern kennt.
Und was wohl im Jahre Null geschah,
noch keiner von uns schließlich sah.

Advent, Advent kein Lichtlein brennt.
Ein Engel wacht, der andere der pennt.
Ein Kind spielt seine Harmonika
und singt leis dazu: " Halleluja!"

Advent, Advent,
EIN Lichtlein brennt!

Vom Schorsch
 
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ja, lieber Merlin,

...alles ist möglich...zu dieser Zeit....
 
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Merlin47
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Merkwürdig ....? Bisher hatte ich geglaubt, das Brüderchen würde von den Störchen des Seelenteiches gebracht werden – nun diese Wendung der Dinge?
 
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Moderne Zeiten-

Bei Familie Müller ist alles elektrisch:
Die Weihnachtskerzen!
Die Weihnachtsmusik!

Selbst das Brüderchen ist von dem Mann,
der immer den Strom abliest....
 
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An Dezembertagen....kann es sein,

dass es abends freundlich klopft,
dass Besuch kommt, unverhofft.
Dass dir jemand Himmelstorte backt
und die dicksten Nüsse knackt;

An Dezembertagen....kann es sein,

dass Menschen plötzlich Flügel tragen
und nach Herzenswünschen fragen-
Riesen werden sanft und klein
und laden alle Zwerge ein.

DEZEMBER
MÜSSTE IMMER SEIN....

A. Steinwart
 
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Orlanda
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Ja, liebe Cardia, das kann ich gut nachvollziehen. Bin auch in den Bergen aufgewachsen.
Die Berge im Winter haben für mich etwas sehr Mystisches. Und es ist das Urbild von Weihnachten: Eine verschneite Hütte, beleuchtete Fenster, der verschneite Wald, Spuren im Schnee...

Als Kind hab ich mich gefürchtet vor dem Schneesturm. Er kam runter vom Berg und hat alles eingehüllt, es gab nur mehr das Weiß um mich, da ich von der Schule am späten Nachmittag über ein großes Feld heimgehen mußte. Zum Glück kam mir meine Mutter entgegen... Ich vergesse nie das Heulen und Pfeifen des Sturms. Und am nächsten Morgen war es dunkel im Zimmer, weil der Schnee die Fenster zugeweht hatte.

Das sitzt so tief, dass ich es nicht nur nie vergessen werde, sondern auch noch den Luftzug spüre, der durch die Fensterritzen zog.

Orlanda
 
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Liebe Orlanda,

...deshalb bin ich kein " Weihnachtsflüchtling , " obwohl ich den Sommer am liebsten mag;
jedoch den Winter, Herbst und Frühling möchte ich auch nicht missen.

Allerdings bin ich ein " Bergmensch " und vermisse " meine " Berge, wo ich Weihnachten oder Silvester besonders gern verbringe....

Ein schönes Rest-Wochenende
wünscht Cardia
 
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Orlanda
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Liebe Cardia, ich möchte die Jahreszeiten nicht missen und kann mir nicht vorstellen, in einem Land zu leben, in dem nur Sommer ist - so sehr ich den Sommer, besonders wenn es sehr heiß ist - wirklich gern mag.

Aber die kurzen Tage, das Nebelverhangene, Eingeschneite, die angefrosteten Bäume, die verschlafene Stimmung versetzen mich in eine merkwürdige Ruhe.

Übersetzt in das Leben eines Menschen interpretiere ich die Jahreszeiten so, dass ich annehme, dass das Alt- und Ganzaltwerden auch diesen Weg geht. Man hat noch Angst vor dem Lebenswinter, wenn es Frühherbst ist - kann sich den Zustand des Winters nicht vorstellen. Doch mit dem Kürzerwerden der Tage stellt sich die innere Uhr um und plötzlich beginnt man/beginne ich den Frieden zu genießen, der sich von innen her auftut...

Vermutlich deshalb, weil wir im Schritt der Inneren Uhr leben - das ist mühelos und energiesparend. Wie die Wurzel im Erdreich speichert der Mensch die Energie, um im Frühjahr wieder zu neuem Leben zu erwachen...

Wünsche Dir ein schönes Wochende!

Orlanda
 
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Hallo Orlanda,

ich liebe dieses Gedicht auch und Du hast es sehr eindrucksvoll beschrieben.

Cardia
 
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Orlanda
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Das ist für mich das schönste Weihnachtsgedicht, weil es so wundervoll das ausdrückt, was sich fast alle Menschen wünschen: Frieden im Herzen.


- Weihnachten -
(Joseph von Eichendorff)

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh' ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!


Für mich ist diese Zeit ein Hineinhorchen: Alles geht zur Ruh, alles zieht ein in die Wurzeln, zieht sich zurück.
Dann kommt die Kälte, der Frost und der Schnee deckt alles zu. Es gibt kein friedlicheres Bild als die verschneite Natur. Himmel und Erde fließen ineinander über, vom tiefen Grau des Himmels über das Schneegeflimmer zum blendenden Weiß des Erdbodens.

Weihnachten: Das ist mehr als das, was uns so banal und kommerziell vor die Füße gelegt wird.
Aber auch da gibt es Nischen, die das Kinderherz in uns erfreuen. Ein kleiner Christkindlmarkt, den man mit der Familie oder lieben Freunden besucht - mit Frieden im Herzen.
Kuschelig zusammengerückt sind die Buden und die Menschen, es duftet nach Süßem und Zimt und Gewürzen, es glitzert und flimmert und nicht nur die Kinderaugen glänzen....

Orlanda
 
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Ich starre in die Knisterkerzen:
Wer ist an alll dem Jammer schuld?
Wer warf uns so in Blit und Schmerzen?
Uns Deutsche mit der Lammsgeduld?
Die leiden nicht. Die warten bieder.
Ich träume meinen alten Traum:

Schlag, Volk, den Kastendünkel nieder!

GLAUB DIESEN BURSCHEN NIE; NIE WIEDER!

Dann sing du frei die Weihnachtslieder:
O Tannebaum! O Tannebaum!

Cardia
 
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Weihnachten von K. Tucholsky
*********
Immer noch zeitgemäß ( leider!)

So steh ich nun vor deutschen Trümmern
und sing mir still mein Weihnachtslied.
Ich brauch mich nicht mehr drum zu kümmern,
was weit in aller Welt geschieht.
Die ist den andern. Uns die Klage.
Ich summe leis, ich merk es kaum,
die Weise meiner Jugendtage:
O Tannebaum!

Wenn ich so der Knecht Ruprecht wäre
und käm in dies Brimborium
- bei Deutschen fruchtet keine Lehre-
Weiß Gott! ich kehrte wieder um.
Das letzte Brotkorn geht zur Neige.
Die Gasse gröhlt. Sie schlagen Schaum.
Ich hing sie gern in deine Zweige,
O Tannebaum!
 
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Hallo Emi und Silberstaub,

ja, es ist am schönsten mit der Familie, Freunden und vertrauten Menschen, es sich so gemütlich wie möglich zu machen und vor allem zu genießen,- so wie sich jeder am wohlsten fühlt.-

Auch ich wünsche Euch und allen anderen eine gute Zeit.

Cardia

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