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Orlanda
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Viele Menschen erleben die Natur als heilsam. Der Gang nach draußen, durch Wald und Flur, erhellt unsere Seele (es sei denn, man verirrt sich!) und unser Gemüt, entspannt und führt uns auf uns selbst zurück.
Nichts Schöneres gibt es, als mit einem geliebten Menschen über Hügel zu wandern, den Duft des reifen Getreides zu atmen, den Wind zu spüren und der Natur zu lauschen.
Mir ist manchmal, als könnte ich ewig draußen sein, wo nichts ist als Wald und Feld. Ich möchte irgendwo draußen in einer Hütte oder Höhle wohnen. Die gelegentliche Begegnung mit Menschen würde mir reichen. Einen Hund möchte ich aber auf alle Fälle an meiner Seite haben.
Dann kommt wieder das Kontrastprogramm: Überfüllte Bahnhöfe, Enge im Büro, Laute Stimmen, Lärm, nervige Mitmenschen usw.
All das gibt es draußen nicht. Draußen machen die Eichelhäher Krach und Brombeergesträuch hat sich in meinen Hosenbeinen verhakelt, ein Weg ist versumpft und unliebsame Insekten versuchen sich an mir zu laben, Ameisen überfallen meinen Proviant... Das war's aber auch schon an Belästigungen...
Oh, ich weiß, damit ernte ich wenig Zustimmung. Die erwarte ich aber gar nicht.
Aber sagt mir bitte, wie Ihr das empfindet: Ist dem Menschen mit seiner Domestizierung etwas Wichtiges verloren gegangen? War es ein Vorteil, sich der Natur zu entledigen bzw. sie nur noch zu "nutzen"?
Orlanda