Beitrag aus Archiv
Orlanda
Anzahl Beiträge: 3598
Das Thema ist bei mir gerade irgendwie aktuell aufgrund eines Artikels in einem Magazin über den Geistesmüll in der heutigen Zeit.
Da fragt man sich: Muss man alles wissen?
Ich meine, MAN muss gar nichts und jeder kann für sich entscheiden, was er/sie aufnehmen oder einfach ausblenden will.
Ob man sich aber mit weniger Wissen besser entscheidet wage ich zu bezweifeln. Wenn ich mich entscheiden muss, ist es sicher vorteilhaft von der Sache etwas zu verstehen und zu wissen. Andernfalls wäre es eine Art Roulette.
Ist es wirklich nur Vergesslichkeit, wenn wir im Laufe des Lebens etwas wegblenden? Ich glaube eher, dass manches 'überschrieben' wird von aktuellen und neuen Erkenntnissen und neu Erlerntem.
Kann 'veraltetes' und 'unnützes' Wissen neues überlagern? Kann es nicht sein, dass neues Wissen zuwenig verfestigt wurde - aus irgendwelchen Gründen?
Wenn ich z.B. an Verhalten denke, dass geändert werden soll, so kann ich das kurze Zeit bewußt steuern, aber immer wieder wird mir das alte Verhalten "reinpfuschen". Wenn ich aber immer wieder das neue bewußt praktiziere, wird es doch eines Tages "in Fleisch und Blut" übergehen und zur Normalität werden, oder?
Ich weiß aber aus Erfahrung, dass auch Bewußtheit eines Fehlers im Denken und Handeln nicht einfach so ausgeschaltet werden kann, sondern es oftmals einen sehr langen, jahrelangen Prozess braucht, bis es in das 'automatische Handeln' übergegangen ist.
Die Darstellung des Max-Planck-Institutes erscheint mir etwas arg simplifizert. Ähnlich mag man den Menschen der biblischen Zeit die Entstehung der Welt erklärt haben. Aber sind wir da nicht schon ein wenig weit weg davon?
Orlanda