Beiträge zum Thema: Beziehungen - Himmel und Hölle

 
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liebe Orlanda, liebe Gundula,

für mich ist es tatsächlich so einfach:
ich schreite "mutig voran", WENN ich mich für einen Weg entschieden habe und achte trotzdem darauf, wohin ich trete (ohne laufend an Stolpersteine zu denken). Der so beschrittene Weg wird auf jeden Fall in irgendeiner Weise eine Bereicherung sein, auch wenn ich das ursprüngliche Ziel unter Umständen verfehle. Es ist ein Weg mit diversen Kreuzungen und/oder Zu- bzw. Abfahrten.

Irgend ein "Stolpersteinchen" wird mich nicht aus meiner Bahn werfen.

Gratwanderungen mag ich übrigens auch gerne - im Gebirge. Da muss man aber auch aufpassen, wohin man seinen seinen Schritt setzt. Ich finde dieses "Achtsam-Sein" auch gar nicht störend. Im Gegenteil, es öffnet mir auch die Augen und das Herz für großartige Erlebnisse, die ich im "Rausch" vielleicht gar nicht so richtig wahrgenommen hätte, weil er die Sinne vernebelt.

Viel Glück und Spaß auf allen Gratwanderungen, so oder so, wünscht

emirena, hellwach
 
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Orlanda
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Liebe Emirena, das Leben ist nun manchmal so gestaltet, dass es uns in Zwiespältigkeiten versetzt. Klar ist da die Diskrepanz zwischen sich fallen lassen und dem vorsichtig sein. Wäre es sonst so schwer? Es ist in der Tat eine Gratwanderung und Menschen haben meistens zwei Seiten - was ist, wenn die uns negativ erscheinende erst auftritt, wenn es schon "zu spät" ist?

Ein Munter-voran-schreiten und auf den Weg achten ist sicher erfolgversprechender als ständig zaghaft Schritt für Schritt abzuwägen. Aber die Gewähr für Erfolg haben wir hier nicht und da nicht.

Als Mensch sollte man sich immer der Widersprüche bewußt sein, man muss immer abwägen wie weit man sich vorwagen soll; manchmal hilft der Instinkt, manchmal versagt er.

Wäre es so einfach wie Du es beschreibst, es gäbe keine Falschentscheidungen, es gäbe keine Enttäuschungen, weil dann alles klar und eindeutig wäre...

Orlanda
 
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"deshalb vorher klären, bevor man sich fallen lässt".
Genau! Sag ich doch schon die ganze Zeit!

Ja und dann kommt promt gleich der Widerspruch, Orlanda:
"die Leichtigkeit bei Begegnungen ist damit schon verflogen..."

Also was denn nun? Man muss sich entscheiden, was man lieber will: himmelhoch jauchzend und dann die große Wahrscheinlichkeit eines Absturzes, oder lieber eine eine liebevolle Zuneigung, die sich in sanften Wellen bewegt und durchaus eine Option auf Höhenflüge bieten kann.

Mit Entscheidung meine ich übrigens keine "Checkliste", sondern eine Übereinstimmung von Bauchgefühl und gesundem Menschenverstand. Wenn eines fehlt, würde ich es bleiben lassen.

emirena
die keineswegs ans Stolpern denkt, sondern mutig voranschreitet
 
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Orlanda
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Ich meine, wenn man sich verliebt hat, ist die Karre schon am Laufen. Wenn man jemanden kennenlernt, DANN sollte man genau hinschauen - das gilt für Männer und Frauen!
Wenn der hormonelle Tsunami eingesetzt hat, ist alles Nachdenken ein frommer Wunsch. Im Hormonrausch gesteht man dem Partner/der Partnerin viel mehr zu als man das im 'nüchternen' Zustand täte. Deshalb vorher klären, ehe man sich fallen läßt..
Ich weiß aus Erfahrung, dass es gute Anzeichen schon beim Kennenlernen und auch später noch gibt, die einen aufhorchen lassen sollten. Bei bedenklichen Anwandlungen des potentiellen Partners/der potentiellen Partnerin sollte man es vermeiden zu denken, "es würde schon werden, wenn wir...".

Ich glaube, die viele Denkerei und Theoretisiererei hat zwar ihre guten Gründe und ihre Berechtigung, aber die Seele der Leichtigkeit bei Begegnungen ist damit verflogen, es ist als ob man von vornherein sagen würde: Ich will eigentlich nimmer..! Es ist so, als würde man beim Gehen ständig ans Stolpern denken...

Orlanda
 
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na klar vertrauen wir dem "Instinkt". Ich doch auch.
Das schließt doch nicht aus, dass man nachdenkt.
Warum eine Funktion ungenutzt lasen?
 
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lieber Merlin,

wir beide wissen ja längst, dass wir niemals auf einen ultimativen gemeinsamen Nenner kommen können.
Vielen Dank für Deine nachhaltigen Bemühungen, mir erklären zu wollen dass der freie Wille eine Illusion ist.

Dabei bin ich ja gar nicht soo weit weg; wir haben durchaus einen unter gegebenen Umständen einen kleinstmöglichen Nenner längst gefunden.Nicht gemerkt?

Also lege ich den umstrittenen freien Willen mal beiseite. Gott (was auch immer der einzelne darunter verstehen mag) hat uns aber neben GEfühlen/Emotionen und dem schlichten Fortpflanzungstrieb AUCH einen GEIST/Verstand gegeben. Unterschiedlich ausgeprägt, sicherlich.
Aber man sollte auch dem Geist erlauben, die für ihn bestimmte Arbeit zu tun. Nein, nicht nur erlauben, man sollte ihn sogar fordern, animieren, anstatt sich darauf hinauszureden, dass man für alles nix kann, weil das Unterbewußtsein schuld ist.

Mein Kopf ist jedenfalls mittlerweile im Einklang mit meiner Seele, meinem Körper und lebt eine Art Waffenstillstand mit dem Unterbewußtsein.

Apropos rosa Brille: wenn ich hier alles so lese, habe ich eher den Eindruck (auch von Dir, Merlin), dass die meisten eine Brille mit dunkelgrauen Gläsern tragen. Es erübrigt sich, zu fragen warum.

pastellfarben frühlingsmäßig getönt grüßt
emirena
(trotz einiger blinder und dunkler Flecken auf der Linse)
 
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Merlin47
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Liebe Emirena,

Gefühle und Emotionen spielen eine elementare Rolle in unserem Alltag, sie bestimmen die Bedürfnisse und Ziele. Der rationale Part bei unseren Entscheidungen steht erst ganz am Ende dieses Prozesses, bei dem es aber auch nur darum geht, mit welcher vorgebener Option ein Bedürfnis am effektivsten erfüllt werden kann.

Von den ganzen Sinneseindrücken kommen auch nur jene in unser Bewußtsein, die vom Unbewußten für ein zielgerichtetes Handeln als wichtig deklariert werden, der Rest landet im Keller oder im Papierkorb. Wir haben also ständig eine rosarote Brille auf, ob wir es wollen oder nicht.

An irgendeiner Stelle in diesem Forum habe ich sicherlich schon erwähnt, daß der freie Wille einfach eine Illusion ist.

Ich weiß, daß gerade Dir dieser Gedanke nicht gefällt, aber damit wirst Du diese rationalen Gegebenheiten auch nicht verändern können.


Merlin
 
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Merlin47
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Liebe Gundula,

sei mir bitte nicht böse, aber es ist weder theoretisch noch praktisch einfach. Wenn man die ganzen Beiträge zu diesem Thema ließt, stellt sich mir jedenfalls die Frage, wozu der ganze Aufwand gut sein soll.

Merlin
 
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"deutlich sagen, was wir wollen" wie Gundula sagt, genauso ist es. Was wir NICHT wollen, sollten wir allerdings genauso deutlich sagen, nach Möglichkeit aber ohne Agression, ohne die Altlasten (samt evtl eigenem Mitverschulden) ständig wieder umzurühren und an die Oberfläche zu bringen.

"so ist es wenn man verliebt ist". Ja, anscheinend das alte Lied. Ich behaupte noch immer wie schon zu Beginn meiner Mitschreiberei hier, dass es nicht so sein MUSS. Verliebt sein, vielmehr lieben, das geht auch ohne rosa Brille. Man muss bei den ersten Anzeichen von Rosasichtigkeit die Brille bewußt absetzen und das Gehirn einschalten. Wieder am besten ohne Agression, im Wissen, welche GEfahr lauert.

Unromantisch? Mag sein. Ich finde trotz eingeschaltetem Gehirn genügend Möglichkeiten für romantische Sequenzen.

Wahrscheinlich wollen wir (? Frauen ? ) einfach zu gerne blind sein, und wahrscheinlich wollen viele Männer (?) diesen zweifellos angenehmen Zustand nutzen, ohne nachzudenken. Wenn nur die blöden Hormone nicht wären, die ins Kraut schießen!

ABer was ist auf Dauer erstrebenswerter?
Ein Schein-Frieden mit rosa Schmetterlingen und eine gesunde belastbare Basis mit der Chance darauf, dass der Frühling jedes Jahr wieder kommen kann mit seinen Farben und Düften und den lauen Nächten.

emirena
 
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Orlanda
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Es hört sich ja immer so an, als seien die Frauen die super-ordentlichen und die Männer die unverbesserlichen Ordnungsverweigerer. Ich kenne ein Ehepaar, da ist es gerade umgekehrt, da räumt ER nicht nur auf, sondern auch ständig hinter ihr her... Die beiden kommen damit aber klar, auch wenn es gelegentliche Ungeduld gibt, weil "schon wieder ihre Klamotten herumliegen".

Vielleicht steckt hinter dem Liegenlassen von Klamotten oder hinter anderen Marotten auch eine Botschaft. Wenn der Partner, die Partnerin ZU ordentlich ist oder keine Freiräume läßt, dann ist das vielleicht oftmals die letzte Möglichkeit sich wahrgenommen zu fühlen, wenn auch in negativer Weise. Am besten ist's mit dem Partner zu sprechen, nicht nur Ordentlichkeit fordern, sondern auch Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren. Manchmal hilft es, sich in seiner Ordentlichkeit zurückzunehmen - oder alle Klamotten nicht wegzuräumen, sondern in einem Karton im Keller zu sammeln...
Manchmalsind das noch schlechte Angewohnheiten aus dem Elternhaus, als Mama ständig hinter einem hergeräumt hat. Es werden ja Mädchen auch von den Müttern betüdelt und nicht immer zur Selbständigkeit in puncto Ordnung erzogen!

Im übrigen gilt: Ehen/Partnerschaften werden im Himmel geschlossen, aber auf Erden geführt... Dass das Zusammenleben zweier Persönlichkeiten nicht NUR ruhig und friedlich verlaufen kann, ist doch selbstverständlich! Es kommt aber darauf an, wie man miteinander umgeht. Meistens sind die Strukturen eines Menschen ja schon vorher erkennbar, man übersieht im Zustande der Verliebtheit halt gerne alles, was einem später zu schaffen macht - das gilt für Männer UND Frauen! Deshalb ist die Aussage der Wartenden "... wenn ALLES paßt...." gar nicht so verkehrt. Wenn man partout einen Partner möchte, ist man geneigt, alles mögliche zu akzeptieren, und dann könnte schon einiges schiefgehen.

Orlanda
 
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Merlin47
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Ja, so eine Partnerschaft ist doch wirklich etwas Schönes. Diese Liebe, gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis ist der Stoff, aus dem das wahre Glück besteht: einfach herrlich!

Merlin
 
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Ich frage mich, können denn Männer oder Frauen überhaupt die Gefühlswelt ihrer Partner verstehen?

Mein ehemaliger Partner hatte immer, bevor er zur Arbeit ging ein riesen Chaos in der Wohung hinterlassen. Offene Schubladen und Schränke, Handtücher auf dem Boden und schmutzige Wäsche und ich habe, da ich ja Hausfrau war, immer alles weggeräumt, wenn er weg war: Die Socken aufgehoben, die Schubladen zugemacht etc. Er war einfach nicht zu ändern, es haben alle Gespräche nichts genützt. Dabei fand ich es gar nicht so schwer, sich auch einmal ein kleines bißchen zu ändern, vielleicht um dem Partner eine Freude zu machen? Nichts dergleichen geschah. Ich finde das sehr schade.
Irgendwann sagt man auch nichts mehr, hebt alles auf und gut ist?

Viele Grüße
patti
 
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soo einfach kann es gehen, Gundula!

ABer die Sache mit dem Schnarchen (als Beispiel) scheint ja wirklich in vielen Fällen daran zu scheitern, dass der Schnarcher einfach nicht begreifen will, dass xmal pro Nacht ein bisschen "anstoßen" (damit er aufhört) am Ende eben doch nicht zu einer Nacht mit durchgehendem erholsamen Schlaf führen kann.

Was steckt da blos dahinter? Ist es Egoismus, fehlendes Einfühlungsvermögen; ist es fehlendes Vermögen, richtig zuzuhören (bezieht sich auf den Schnarcher, dem man mitteilt, dass man bis an die Grenze der Belastbarkeit gestört ist)?

Ich begreife das nicht. Warum muss ein Schnarcher darauf bestehen, dass der Partner das "aushält",
obwohl es so einfach wäre, wie Du geschrieben hast...!

Ich nenne das Problem mal so: man ist nicht wirklich daran interessiert, dass es dem Partner gut geht.
Das kann für mich nicht der Sinn einer Beziehung sein.
Für das Fehlen von Aufmerksamkeit gilt das Gleiche (selbstverständlich wieder gegenseitig).

emirena
 
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Hallo Enrico,

Zitat:"Oft beginnt es damit, dass der Mann seiner Frau zwischen den Zeilen ständig sagt: „Du sollst nicht fühlen, was Du fühlst.“

Sehr interessanter Beitrag, hatte heute erst mit einer Freundin ein Gespräch: Ihr Mann schnacht und sie hat gesagt, dass es sie stört. Sein Kommentar: Du hast aber auch einen leichten Schlaft, nimm Oropax.

Viele Grüße
patti
 
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wirklich schade, finde ich auch.
(Zu der Zeit, als Enriko das schrieb, war ich leider verhindert.)

Ich glaube auch nicht (wie Salviadivina), dass Enriko seine eigenen Probleme im Forum lösen wollte.

Dafür gibt es treffendere Beispiele.

emirena
 
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Marry
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@Enrico -

Ich finde auch, dass Du recht vernünftige Sachen schreibst. Klingt alles wohl überlegt und fast wie aus dem Munde eines Fachmanns. Beim Lesen Deines Textes spürte ich leises Bedauern darüber, dass mir selbst nie ein Mann mit Deinem Wissen und Feingefühl begegnet ist. Meine wenigen Partner waren entweder Redemuffel oder in der empathisch geprägten Interaktion unwissend. Leider!

Wieso "Blähbauch?"-@ F. Wanninger? - Verstehe ich nicht.
 
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Hallo Enrico!
Du bist echt mutig.
Hör dir mal den Hirschhausen an, der hat darüber eine tolle CD gemacht. Seine Idee ist es zum Beispiel um jede gute Seele, die man für die schweren Zeiten im Leben braucht, immer einen Kringel zu machen.........
Ich bin überrascht, dass ein Mann so etwas schreiben kann.
Deshalb musste ich antworten.
 
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???

Cardia

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