liebe Merope,
dass der Verbraucher einen gewissen Einfluß auf die Produktion haben kann, ist meinerseits unbestritten.
Was denkst Du, warum ich hier öfter mal Position beziehe!
Leider ist dieser Einfluß sehr zähflüssig und in manchen Branchen extrem gering, z.B. bei Energie, Autos oder Kleidung.
Ich weiß natürlich, was Du meinst mit dem vollen Kleiderschrank. Wenn man diese Argumentation allerdings ins Extrem führen würde, könnte man gleich auch noch die Notwendigkeit des Kleiderschranks in Frage stellen.
Zwischen einem vollgestopften und einem fast leeren ist eine große BAndbreite und ich fände es schon absurd, mich auf ein Feilschen um die erlaubt Stückzahl einzulassen. Der eine braucht etwas mehr, der andere etwas weniger und ich denke nicht, dass man sich dafür rechtfertigen muss. Wie wir an anderer STelle schon mal diskutiert hatten, gibt es für bestimmte Berufsgruppen sogar Dresscodes. Ob einem das gefällt oder nicht - man kann den Job ablehnen oder sich dem Diktat beugen.
Bei Schuhen ist es ähnlich: Manche Schuhe mancher Leute halten ewig, bei anderen sind alle Naslang die Absätze runter (Reparatur kostet inzwischen ein Schweinegeld). Manche alte Schuhe an manchen Füßen sind auch für die Nasen der Mitmenschen eine Zumutung.
Ganz zu schweigen von dem Bedarf von Kindern, die noch wachsen.
Wer eine gängige Kleidergröße trägt, kann sich ggf. bei Second Hand ab und zu eindecken; bei mir (z.B.) unmöglich, ich müsste meine Körpergröße künstlich verlängern und an GEwicht zunehmen. DER PREIS ist mir zu hoch.
Und - würdest Du Second Hand Unterhosen tragen wollen??? Also ich nicht.
Ich wollte ja nicht mit Dir um das richtige Maß feilschen.
Was die armen Näherinnen und sonstige Lohnsklaven betrifft: ohne die 70Stundenwoche unter menschenunwürdigen Bedingungen ginge es Ihnen noch schlechter und man würde ihnen zudem vorwerfen, sie seien faul und an ihrem Schicksal selbst schuld.
Das ganze Dilemma ist ein (globaler) Teufelskreis, den zu durchbrechen ein wenig mehr bedarf, als einzelne aufgeklärte Menschen.
Aber ja, alle Achtung vor der konsequenten Haltung dieser einzelnen Personen. Besser als gar nichts allemal, aber leider nicht genug, um wirklich etwas Großes zu bewegen.
emirena, bewegte Frau (heute jedenfalls)