Anforderungen an höhere Grade gesunken? Nein eben nicht im Gegenteil, wenn man sich die "Bildungspolitik" der letzten Jahrzehnte vor Augen führt. Was geschah denn in den Zeiten der 68 auf dem gesellschaftspolitiscchen Umfeld? Jeder sollte aufs Gymnasium gehen können jeder sollte auch studieren können unabhängig vom Einkommen und Bildungsstand der Eltern und was geschah?
Es wurde realisiert, in dem man beispielsweise auch den "Zugang" zum Gymnasium vereinfachte. Eine Aufnahmeprüfung beim Wechsel von der Volksschule aufs Gymnasium, die ich noch mitgemacht habe, wurde im nächsten Jahr abgeschafft um nur ein Beispiel zu nennen. Das hatte zur Folge dass immer mehr Menschen Abitur machen konnten. Das wiederum führte in vielen Bereichen zu einer "Überschwemmung" der Universitäten und das wiederum zu einer "Explosion" von Hochschulabsolventen. Die Reaktion der Wirtschaft darauf?
Das Anforderungsprofil wurde verschärft. Es genügte nicht mehr nur ein Studium "erfolgreich" mit der Note vier mit 20 Semestern "Laufdauer"abzuschließen, das war in den sechziger und anfang der siebziger oft der Fall (übertrieben ausgedrückt) sodass man sich damals um eine Arbeitsstelle keine Sorgen machen mußte.
Nein die Wirtschaft sah auch im Laufe der Zeit auch auf die Dauer des Studiums und auf die Abschlußnote, wobei der "Höhepunkt" dieser Entwicklung der Doktortitel mit summa cum laude erforderlich war, um sich von der "Masse" der Studierten abheben zu können.
Der Gipfel dieser Entwicklung? 30 jährige mit 10 jahren Berufserfahrung möglichst noch zwei Fremdsprachen fließend und dann noch ein einser Studium, was man heute auch unter dem Begriff Jugendwahn zusammenfassen kann.
Ich möchte nicht wissen ob der Guttenberggipfel nicht nur die Spitze eines Eisberges ist und es in der Wirtschaft jede Menge Abschreiber gibt, die aber nicht so im Rampenlicht wie ein Guttenberg stehen.
Jedenfalls unterstütze ich da voll und ganz die Aktivitäten der Uni Bayreuth und der Staatsanwaltschaft, weil es auf Universitäten Prüfungszenarien zum erreichen eines Diploms gibt, die vom formalen Ablauf und Inhalt her identisch mit einer Doktorarbeit sind aber anders genannt werden.