Beiträge zum Thema: Der Duft der Zeit

(ein philosophischer Essay zur Kunst des Verweilens)
Autor: Byung-Chul Han

"Die heutige Zeitkrise hängt nicht zuletzt mit der Verabsolutierung der 'vita activa' zusammen. Sie führt zu einem Imperativ der Arbeit, der den Menschen zu einem arbeitenden Tier degradiert. Die Hyperaktivität des Alltags nimmt dem menschlichen Leben jegliche Kraft zum Verweilen und zur Kontemplation. Dadurch wird die Erfahrung erfüllter Zeit unmöglich. Notwendig für die Überwindung der heutigen Zeitkrise sind die Revitalisierung der 'vita contemplativa' und das Wiedererlernen der Kunst des Verweilens...." (Zitat)

Der Autor, Absolvent der Karlsruher Hochschule für Gestaltung, behauptet von sich, eigentlich kein Interesse an asiatischem Denken zu haben, sondern für Denkmodelle, die an keine kulturelle Umgebung gebunden sind.

Ein lesenswertes Buch, das in alle Bereiche des Lebens zielt und auch den Tod nicht ausschließt...

Orlanda

Ich habe mir das Buch bei Hugendubel bestellt, heute abgeholt und fand es beim ersten Einlesen hochinteressant. Ganz nach meinem Geschmack.

.....und abends - die laue Luft unter Sternenhimmel in einer Taverne am Meer mit einem Glasrotwein genießen..... wow - i muss halt weg ---

Genau - Gundel. und Orlianda - das ist es - der Duft, den wir mit allen Sinnen aufnehmen und - kostet kein Geld o)
aber - bei diesem kalten deutschen Sommer im Moment träume ich von warmen Gefilden mit blauem Himmel, Sonne, Sand, Meer und weite Spaziergänge am Strand - die Salzluft einatmen - spüren usw.

--- soll ja wieder wärmer werden 0)
Sonnenscheingruß

Es sind, meine ich, die einfachsten Dinge. Dinge, an die kaum jemand denkt...

Der Duft von Wiesen, der Gesang eines Vogels oder der Wind in den Bäumen, Wolkenspiele...

Alles, was Allgemeingut ist, nichts kostet und deshalb von vielen Menschen als wertlos betrachtet wird...

Orlanda

http://www.youtube.com/watch?v=pCZ9Cycvqrw&feature=player_embedded

Der Duft der Zeit...... wäre für mich im Moment da...... mit allen Sinnen......

Ja, lieber Anony Mous,

alle Räder stehen still... wenn ich es will...

Das Kapital mag sowas natürlich nicht. Das Buch ist schon deshalb gut, weil es alle Versuche, die Tretmühle noch weiter anzukurbeln, bloßstellt.
Die permanente Veränderung, das Immermehr und Nochweiter wird als das hingestellt was es ist: Ungesund und bisweilen tödlich.

Gefragt ist die Dauer, das Verweilen. Das gilt auch für die Arbeit. Gute Arbeit braucht ihre Zeit und nicht die Peitsche.

Mir gefällt es deshalb so gut, weil es das Gegenmittel zum "Change Management" ist, das aus meiner Sicht ein Instrument darstellt, wie man die Mitarbeiter langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt - oder in den Infarkt....

Orlanda

Lieber Schnitzer,

ja, eben darum ein Buch! Weil man mit fremden Gedanken und Ideen die eigenen "befruchtet"... Manches ist ähnlich, manches anders und manches ergibt dann, dass sich der Knoten im Gehirn auf wundersame Weise löst...

Anstatt im Frust zu versinken und die Menschen und die Welt mißzuverstehen, ist es besser sich in das Meer der Möglichkeiten zu stürzen. Und das Meer ist man nicht nur selbst, sondern alles, was von Anderen auf uns einströmt...

Orlanda
(gerne bereit zu dem Thema Zeit zu diskutieren, weil es ein hochinteressantes Thema ist...)

eigentlich braucht man kein Buch, wenn man die Menschen beobachtet. Sie rasen durch die Gegend, schauen nicht nach rechts oder links oder höchstens wo es Essen und Trinken gibt, blödeln miteinander, sprechen über die Beschwernisse des Alltages, können nicht mehr die Schönheit des Augenblicks geniessen. Übertreffen sich, wenn sie in Gruppen reisen,im Witzchen machen,jeder will der Lustigste sein,verweilen nicht, nur immer weiter und weiter und weiter. Traurig. Eben mit Fahrrad und Hörbuch. Höchst traurig.
mein kleiner Senf

Liebe Kirie,
eine vorzügliche Idee! Oder auch ein Hörbuch, mit Stöpsel in den Ohren?
Welch ein Genuss, Gedichte zu hören, während man durch die Gegend flitzt! - Gedichte immer zur Landschaft passend...

Orlanda