hallo Alfaengel,
Deine Beiträge schätze ich im Allgemeinen sehr.
Aber da ist wieder dieser Punkt, den ich so einfach nicht stehen lassen kann.
Schön für Dich, dass Du keine Sorgen hast. ES gibt aber auch genau das Gegenteil - und es sind nicht wenige, die davon betroffen sind. Den Job haben sie längst verloren und werden keinen neuen mehr bekommen. Sie stehen quasi unter Arrest bis zur Rente, die dann wegen der fehlenden Beitragszeiten auch entsprechend mikkrig ausfallen wird.
Wer also nicht wirklich Glück hatte (glücklich geschieden, gut geerbt, oder eben den richtigen (?) weil krisenresistenten Job, der lebt zwischen 50 und 65/67 heute schon am Rande des Existenzminimums und nach der Rente erst recht.
In einer solchen Situation ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn man in Resignation und Hoffnungslosigkeit verfällt. Rettung oder Heilung ist nicht in Sicht. In einer solchen Lage hören zu müssen, dass Geld nicht glücklich macht, ist eine Verhöhnung. Eine Kur, ein Urlaub, ein bisschen Lebensfreude ist für diese Menschen nicht machbar.
Es ist nicht nur die Generation unserer Kinder, die Probleme haben wird. Das Problem ist längst gegenwärtig, auch wenn die Öffentlichkeit sich weigert, das zu erkennen (dieses Problem erledigt sich von alleine - die sterben unbemerkt). Ich selbst kämpfe seit 10 Jahren um meine Existenz, die Sorge um die Zukunft meiner Kinder habe ich zusätzlich. Dennoch jammere ich nicht wegen meiner eigenen Situation (ich bin kampferprobt), sondern klage an wegen Ignoranz und Blindheit, wegen entwürdigenden Pauschalverdachts, wegen Außerkraftsetzen von Menschenrechten.
Warum geschieht das?
Weil wir es zulassen!